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Deponierückbau – Bisherige Erfahrungen im Deponierückbau – Pilotprojekte<br />
neutralen Rückbau der Deponie Reiskirchen zur realisieren, müssten demzufolge<br />
zusätzlich 7–98 Mio. € erwirtschaftet werden. Diese könnten einerseits durch<br />
die zukünftig zu erwartende verbesserte Vermarktung der Wertstoffe sowie der<br />
heizwertreichen Fraktion erfolgen. Andererseits können Treibhausgaszertifikate<br />
eine zusätzlich Finanzierungsquelle darstellen. Auch sind die Kosten der Deponieabdichtung<br />
und Nachsorge, die für die Deponie Reiskirchen bei einer 30jährigen<br />
Nachsorge schätzungsweise 40–50 Mio. € betragen dürften, zu berücksichtigen<br />
(GÄTH & NISPEL 2011).<br />
Tabelle 1 Erlös- und Kostensituation der Deponie Reiskirchen. (Quelle: GÄTH & NISPEL<br />
2010)<br />
Erlössituation:<br />
modellierte Menge<br />
wirtschaftliches<br />
in Tonnen Schrottpreis in Potenzial* in Mio. €<br />
Wertstofffraktion Min Max €/Tonne Min Max<br />
Eisenmetalle 60.000 87.000 150 7,2 10,4<br />
Nichteisenmetalle<br />
39.000 54.000 1.880 58,7 81,2<br />
Gesamterlöse<br />
Kostensituation:<br />
65,9 91,7<br />
spezifische Rückbaukosten<br />
ohne<br />
Transportkosten in Rückbauvolu- Rückbaukosten in<br />
€/m³ men in Mio. m³** Mio. €<br />
Min Max Min Max Min Max<br />
Rückbaukosten<br />
Nutzen-Kosten-Bilanz<br />
30 40 3,3 4,1 99,0 164,0<br />
Min Max<br />
Erlöse minus Kosten Deponierückbau in Mio. € – 98,1 – 7,3<br />
Ersparnisse durch verringerte Deponieabdichtung und<br />
entfallende Nachsorge in Mio. €<br />
40,0 50,0<br />
Nettonutzen in Mio. € – 58,1 42,7<br />
*<br />
Annahme einer 80%igen Wiederfindungsrate;<br />
**<br />
Annahme, dass 1 Tonne Frischmasse 1 m³ Deponievolumen entspricht<br />
2.2.2 Kreismülldeponie Hechingen<br />
GÄTH & NISPEL (2011) berichten, dass die baden-württembergische Kreismülldeponie<br />
Hechingen von 1982 bis 2005 mit nicht vorbehandelten Abfällen befüllt<br />
wurde. Nach ersten Schätzungen wurden insgesamt 1,7–2,6 Mio. t FM Abfall abgelagert.<br />
Anders als im Fall der Deponie Reiskirchen liegen die Daten zur deponierten<br />
Abfallmenge für den gesamten Betriebszeitraum vor, wobei allerdings vor<br />
Einführung eines Wiegesystems im Jahr 2001 die Mengenermittlung über subjektive<br />
Schätzungen vorgenommen wurde. Auch bei dieser Deponie bilden Hausmüll<br />
und Gewerbeabfälle mit gemeinsam 1,0–1,5 Mio. t FM die Hauptablagerungsmassen.<br />
Umweltbundesamt Wien 2011 23