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1 EINLEITUNG<br />

Die Ablagerung von Abfällen – von den wilden Kippen der Vergangenheit bis zu<br />

den heutigen geordneten Deponien – stellt seit jeher eine maßgebliche Art der<br />

Abfallbeseitigung dar. Aufgrund der im Abfall enthaltenen Schadstoffe und der<br />

im Deponiekörper stattfindenden biologischen und chemischen Umwandlungsprozesse<br />

geht von den Ablagerungen eine Gefahr für die Umwelt und für die<br />

menschliche Gesundheit aus. Hauptemissionspfade sind Sickerwasser und Deponiegas,<br />

wobei letzteres auch zum Klimawandel beiträgt. Während in den letzten<br />

Jahren die Abfallwirtschaft immer weiter auf ihrem Weg fortschreitet, Abfälle<br />

soweit wie möglich zu verwerten und nur noch inerte Abfälle abzulagern, befinden<br />

sich in älteren Deponien nicht nur Schadstoffe, sondern auch Wertstoffe,<br />

die in Zeiten wachsenden Ressourcenbedarfs wieder einer Nutzung zugeführt<br />

werden könnten (z. B. Metalle). Der geordnete Rückbau von Deponien zur Gewinnung<br />

nutzbarer Rohstoffe aus Abfällen wird „Landfill mining“ genannt.<br />

Um das Potenzial der Wiedergewinnung von Wertstoffen errechnen zu können,<br />

sind detaillierte Daten darüber nötig, wann am jeweiligen Standort in welcher<br />

Menge welche Abfallarten abgelagert wurden. Aufgrund einer Meldeverpflichtung<br />

für Deponiebetreiber gemäß Deponieverordnung bzw. AWG sind solche Daten<br />

seit dem Jahr 1998 in zufriedenstellender Qualität <strong>verfügbar</strong>. Aus früheren Zeiträumen<br />

stehen die benötigten Daten nur begrenzt zur Verfügung, sodass Schätzungen<br />

unter Zuhilfenahme verschiedener Datenquellen erforderlich sind.<br />

Das Recycling verschiedenster Materialien (z. B. Al, Cu, Fe) zeigt hohe spezifische<br />

Einsparungen an Kumuliertem Energieaufwand und Treibhausgasemissionen,<br />

verglichen mit der Erzeugung vergleichbarer Produkte ausschließlich aus<br />

Primärrohstoffen. Ebenso können allenfalls vorhandene größere Potenziale an<br />

organischer Substanz beispielsweise zur Energieerzeugung herangezogen oder<br />

stofflich verwertet werden. Ein Deponierückbau führt somit auch zu positiven<br />

Klimaeffekten.<br />

Inwieweit die Erschließung der Ressourcenlager in den Deponien wirtschaftlich<br />

ist, hängt von den ökonomischen Rahmenbedingungen (Kosten von Rückbau<br />

und Aufbereitung; erzielbare Erlöse für das Recycling ausgewählter Wertstoffe<br />

in Abhängigkeit von Weltmarktpreis und Sekundärrohstoffmarkt) ab. Die Kosten<br />

der Nachsorge bestehender Deponien sind dabei genauso zu berücksichtigen<br />

wie mögliche Zusatzeffekte des Deponierückbaus, wie die Gewinnung von Deponieraum<br />

und die Bereitstellung von Flächen zur Nachnutzung.<br />

Bedingt durch die große Variabilität in der Zusammensetzung von auf Deponien<br />

abgelagerten Abfällen sind Aussagen über die Wirtschaftlichkeit einer Rückgewinnung<br />

oder die durch die Verwertung der gewonnenen und aufbereiteten Abfälle<br />

erzielbaren Klimaeffekte nicht pauschal für alle Deponiestandorte möglich.<br />

Ziele des Projektes sind die<br />

Darstellung der bisherigen Erfahrungen im Landfill Mining in Österreich und<br />

im benachbarten Ausland, inklusive Daten zu Qualität der abgelagerten Abfälle<br />

und Rückbautechnologien;<br />

Abschätzung des abgelagerten Ressourcenpotenzials ausgewählter Abfälle<br />

in Österreich;<br />

Abschätzung der möglichen Klimarelevanz durch Landfill Mining (Deponierückbau<br />

und Recycling/Verwertung von Wertstoffen) sowie<br />

Deponierückbau – Einleitung<br />

Umweltbundesamt Wien 2011 15

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