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Deponierückbau – Bisherige Erfahrungen im Deponierückbau – Pilotprojekte<br />

Frage stellt, ob auf eine Deponie mit alten Deponieabschnitten (vor Juni 2006)<br />

eine Oberflächenabdichtung (ca. 50–75 €/m²) mit entsprechend langer Nachsorgephase<br />

aufgebracht werden soll oder es noch andere Handlungsoptionen<br />

gibt. Die Entscheidung wird fallbezogenen in Abhängigkeit vom abgelagerten<br />

Abfall zu treffen sein.<br />

2.3 Schweiz<br />

2.3.1 Sondermülldeponie Kölliken<br />

Die mitten in einem Wohngebiet liegende Sondermülldeponie Kölliken im<br />

Schweizer Mittelland wurde 1978–1985 durch ein Konsortium (Kantone Aargau<br />

und Zürich, Stadt Zürich und Basler Chemische Industrie) eingerichtet und betrieben.<br />

Das Areal selbst ist aus der stillgelegten Tongrube der Kölliker Mergelgrube<br />

entstanden und hat eine Fläche von etwa 7 ha. Infolge umweltrelevanter<br />

Unzulänglichkeiten wurde die Deponie jedoch bereits vor der vollständigen Verfüllung<br />

durch die zuständige Kommunalbehörde geschlossen. In der Betriebszeit<br />

wurden insgesamt ca. 300.000 m³ bzw. 475.000 t Sonderabfälle in Fässern,<br />

Säcken sowie lose abgelagert.<br />

Seit 1986 wurden durch das neu organisierte Konsortium umfangreiche Erkundungs-<br />

und Sicherungsarbeiten im Umfang von rund 150 Mio. Franken durchgeführt.<br />

Da die Deponie ohne die Einleitung nachhaltiger Maßnahmen längerfristig<br />

weiterhin eine Gefährdung der nahe gelegenen Grundwasserleiter darstellen<br />

würde, wird sie zurzeit gemäß Verfügung der kantonalen Aufsichtsbehörde<br />

vollständig rückgebaut.<br />

Zu diesem Zweck sind in den Jahren 2006/2007 drei dichte, unter Unterdruck<br />

stehende Hallen gebaut worden. Die Abluft aus den Hallen wird permanent abgesaugt<br />

und über Aktivkohle gereinigt. Im Herbst 2007 wurde mit den Rückbauarbeiten<br />

begonnen. 2<br />

Alle abgelagerten Deponiestoffe werden vollständig ausgeräumt, das bedeutet,<br />

dass 550.000 t verunreinigtes Material abgeführt werden müssen. Um Lärm- und<br />

Geruchsbelästigung zu vermeiden, wird das Deponieareal vollständig eingehaust.<br />

Der Abbau der eingelagerten Abfälle wird durch drei Abbauteams, die in<br />

luftdichten Kabinen arbeiten, durchgeführt. Die Teams werden pro Tag ca. 500 t<br />

abbauen. Der anstehende Untergrund muss bis 1 m unterhalb der Auflagefläche<br />

ausgehoben werden. Ein Eisenbahnanschluss ist geplant. Es werden täglich<br />

ein bis zwei Züge mit jeweils neun Waggons Deponiematerial in die Schweiz<br />

und ins europäische Ausland abtransportieren. Danach werden die ausgeräumten<br />

Deponieabschnitte mit Folien und mit ca. 0,5 m Erde überschüttet. Nach einer<br />

Überwachungsphase wird das Gelände mit Erde wiederverfüllt und begrünt.<br />

Die Rückbauarbeiten sollten 2012 beendet sein, die Rekultivierung kann 2016<br />

begonnen werden (ARNOLD et al. 2005). 3<br />

Die gesamten Kosten belaufen sich auf Basis der aktuellen Planung voraussichtlich<br />

auf rund 770 Mio. CHF (Stand März 2011). 4<br />

2 http://www.smdk.ch/<br />

3 http://www.fdp-waldstatt.ch/aktuell/koelliken_beschreibung.pdf<br />

4 http://www.smdk.ch/<br />

Umweltbundesamt Wien 2011 31

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