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Deponierückbau – Erhebung der Abfallmengen und -Arten in Österreich<br />

3 ERHEBUNG DER ABFALLMENGEN UND -ARTEN<br />

IN ÖSTERREICH<br />

3.1 Entwicklung der Ablagerung von Abfällen in Österreich<br />

In den Nachkriegsjahren bis 1970 kam es in Österreich zu einem starken Wirtschaftswachstum<br />

und damit verbunden auch zu einer Steigerung des Lebensstandards<br />

für die Bevölkerung. Die umgesetzten Gütermengen sind dabei enorm<br />

gestiegen, was auch zu einem entsprechenden Wachstum im Abfallaufkommen<br />

führte. Wegen fehlender Vorschriften und Gesetze ging die Entsorgung der Abfälle<br />

bis in die 70er-Jahre im Wesentlichen durch unorganisierte Ablagerung vor<br />

sich. Dabei verfügte jede Gemeinde über mehrere Plätze zum Abladen von Abfällen<br />

in der Landschaft, oft handelte es sich dabei um Gruben in Waldgebieten<br />

(OSSBERGER 1997).<br />

Diese kleinen Gemeindedeponien sind aufgrund ihrer geringen Größe und dem<br />

damit verbundenen geringen Ressourcenpotenzial nicht für den Rückbau zur<br />

Gewinnung von Wertstoffen geeignet.<br />

Im Laufe der 70er-Jahre entwickelte sich die Abfallgesetzgebung der Bundesländer<br />

und es kam zur Errichtung von Abfallbeseitigungsverbänden. Die „wilden”<br />

Deponien bestanden aber trotz langsam anlaufender Gesetzgebung und<br />

einer Vielzahl an Verboten zum Teil weiter und wurden auch ohne behördliche<br />

Genehmigungsverfahren weiterhin in Betrieb genommen. Mit der immer größer<br />

werdenden Zahl an Abfallverbänden wurden aber auch immer mehr kleine Gemeindedeponien<br />

durch große Verbandsdeponien ersetzt (OSSBERGER 1997).<br />

Diese stellen aufgrund ihrer Größe und dem zu erwartenden Ressourcenpotenzial<br />

mögliche Objekte für den Deponierückbau dar.<br />

Die Richtlinie für die Ablagerung von Abfällen, die 1990 vom Bundesministerium<br />

für Umwelt, Jugend und Familie gemeinsam mit dem Bundesministerium für<br />

Land- und Forstwirtschaft erstellt wurde, enthält eine erste Definition von Deponietypen<br />

mit Beispielen für zur Ablagerung geeignete Abfallarten:<br />

Interstoffdeponie: sortierter Bauschutt (ohne Baustellenabfälle), Steinschleifschlamm,<br />

Strahlmittelrückstände, Gipsabfälle, jeweils ohne schädliche Beimengungen;<br />

Reststoffdeponie: Kohlenasche, Flugaschen und -stäube aus der thermischen<br />

Abfallbehandlung (nach Schadstoffimmobilisierung), Gießerei-Altsande<br />

ohne organische Bindemittel, bestimmte Galvanikschlämme nach Behandlung;<br />

Kompartimentdeponie: Müllverbrennungsschlacke, Carbidschlamm, mineralölverunreinigtes<br />

Erdreich, aluminiumhaltige Abfälle;<br />

Reaktordeponie: Müll, Textilabfälle, stabilisierte und entwässerte Schlämme<br />

aus der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung;<br />

Untertagedeponie: cyanidhaltige Härtesalze, radioaktive Abfälle.<br />

Von den genannten Deponietypen kommen in erster Linie Reaktordeponien und<br />

Reststoffdeponien für den Rückbau in Frage. Reine Kompartimentdeponien, auf<br />

denen andere Abfälle als Baurestmassen oder Bodenaushub abgelagert wurden,<br />

sind selten. Eine Untertagedeponie wurde in Österreich bis dato nicht verwirklicht.<br />

32 Umweltbundesamt Wien 2011

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