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Deponierückbau – Evaluierung von Aufbereitungstechnologien<br />
Von Vorteil erwiesen sich bei den bayerischen Deponierückbauprojekten<br />
Stangensizer oder auch Sternsiebe. Als erstes Trennverfahren eingesetzt, ermöglichen<br />
sie es, bindige Deponate aufzulockern.<br />
Bei Trommelsieben verdeckten bindige und folienhaltige Materialien leicht die<br />
Öffnungen. Sternsiebe zeigten jedoch schneller Verschleißerscheinungen, sofern<br />
das Material Gesteinsbrocken enthielt.<br />
Der Einsatz von Windsichtern wie einfache Heugebläse, Schneekanonen oder<br />
konventionelle Sichter war nur von mäßigem Erfolg. Probleme stellten unter anderem<br />
das Ausblasen von feiner Mineralik oder auch zu erwartende Geräteschäden<br />
durch grobe Mineralik dar.<br />
Die Auswertung internationaler Rückbauprojekte zeigt, dass meistens die Mineralik<br />
den größten Anteil, Kunststoffe und Ähnliches einen Wert zwischen 15 und<br />
50 % und Metalle sowie Holz Werte weit unter 10 % aufweisen.<br />
Für die energetisch zu verwertenden Leichtfraktionen sind die Brennwerte, aber<br />
auch der entstehende Aschegehalt von großer Bedeutung. Bei bisherigen Untersuchungen<br />
lagen die Brennwerte zwischen 7.160 und 22.000 kJ/kg.<br />
Bei Kunststoffen erschweren starke Verschmutzungen und unbekannte Zusammensetzung<br />
die stoffliche Verwertung und auch deren Verwendung als Ersatzbrennstoff<br />
(EBS).<br />
Glas wurde ebenfalls selten stofflich verwertet und in den meisten Fällen gemeinsam<br />
mit der Mineralik entsorgt.<br />
STEINEMANN (1997) zitiert für einen speziellen Anwendungsfall unter den folgenden<br />
Rahmenbedingungen:<br />
„die Deponie wurde ausschließlich mit Haus-, Sperr- und Gewerbemüll verfüllt<br />
und<br />
es wurden keine größeren Mengen an Bauschutt, Klärschlämmen, Problemstoffen<br />
und Sondermüll abgelagert,<br />
(…) dass die Durchführung verschiedener Versuche ergeben hat, dass die Anforderungen<br />
schonende Aufbereitung des Altmülls,<br />
Klassierung in eine Brennstoff- und Deponiefraktion,<br />
möglichst gering (mit Feinanteilen) verunreinigte Brennstofffraktion,<br />
kostengünstige und robuste Aufbereitungstechnik<br />
am besten mit folgender Aufbereitungstechnik realisiert werden können:<br />
Anlagenbeschickung mit Radlader,<br />
Vorzerkleinerung mit einem langsam laufenden Shredder,<br />
Siebung mit einem Trommelsieb (Siebschnitt 60 mm) in eine Grob- und eine<br />
Feinfraktion,<br />
ggf. Magnetabscheidung, die zwischen Vorzerkleinerung und Trommelsieb<br />
angeordnet ist.“<br />
RETTENBERGER (2010a) spricht von folgenden möglichen Verfahrensschritten:<br />
„Mögliche Verfahrensschritte in allen Stufen:<br />
Einsatz von MBA-Technik nach dem Stand der Technik<br />
Technikauswahl entsprechend Kosten/Nutzen-Analyse<br />
46 Umweltbundesamt Wien 2011