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Deponierückbau – Erhebung der Abfallmengen und -Arten in Österreich<br />
Mit der Deponieverordnung trat im Jahr 1996 ein bundesweit gültiges Rechtsinstrument<br />
zur Ausstattung und Betriebsweise von Deponien in Kraft. Die Deponieverordnung<br />
ist aus mehreren Gründen für diese Studie relevant:<br />
In § 3 werden die vier Deponietypen Bodenaushubdeponie, Baurestmassendeponie,<br />
Reststoffdeponie und Massenabfalldeponie definiert. Die Zuordnung der<br />
Abfälle zu den Deponietypen erfolgt durch Definition von Anforderungen an die<br />
abzulagernden Abfälle (Gesamtgehalte und Eluatgehalte). Aufgrund dieser Zuordnungskriterien<br />
wurden aus Sicht des Deponierückbaus relevante Abfälle in<br />
erster Linie auf Massenabfall- und Reststoffdeponien abgelagert.<br />
Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen wurde die Ablagerung von Abfällen,<br />
deren Anteil an organischem Kohlenstoff (TOC) mehr als 5 Masseprozent<br />
beträgt, verboten. Auch wenn auf Basis des § 76 (7) AWG 2002 in einigen Bundesländern<br />
Übergangsregelungen bis Ende 2008 in Kraft waren, ist doch von<br />
einem stetigen Rückgang der Ablagerung von Abfällen auszugehen, die als Sekundärbrennstoffe<br />
in Frage kommen.<br />
Die Dokumentationspflicht für Deponiebetreiber gemäß § 29 (2) Deponie-VO<br />
führte zum Aufbau einer Datenbank, aus der für die Jahre 1998–2007 detaillierte<br />
Angaben zur jährlichen Ablagerung von Abfällen (auf Ebene der Schlüsselnummern)<br />
auf einzelnen Deponien ausgewertet werden können. Ab dem Berichtsjahr<br />
2008 wurde diese Datenbank durch das EDM-System ersetzt, mit<br />
dem weitergehende Berichtspflichten verknüpft sind und das damit auch umfassendere<br />
und detailliertere Abfalldaten enthält.<br />
Abschließend ist anzumerken, dass aufgrund einer immer besser funktionierenden<br />
Abfallwirtschaft immer mehr Wertstoffe abgetrennt und einer Verwertung<br />
zugeführt werden. Dadurch wurden in den letzten Jahren immer weniger Wertstoffe<br />
auf österreichischen Deponien abgelagert.<br />
3.2 Abschätzung der abgelagerten Abfallmengen und<br />
-arten<br />
3.2.1 Abschätzung der Ablagerung von Abfällen in Österreich<br />
3.2.1.1 Verwendete Daten<br />
Je nach betrachtetem Zeitraum sind Umfang und Qualität der Daten über abgelagerte<br />
Abfälle sehr unterschiedlich. Für die vorliegende Studie werden folgende<br />
Daten verwendet:<br />
1950–1991: Daten aus Verdachtsflächenkataster und Altlastenatlas<br />
1992–1997: Eigene Abschätzung auf Basis der Daten in Deponiedatenbank und<br />
in den Bundesabfallwirtschaftsplänen<br />
1998–2007: Deponiedatenbank<br />
2008: EDM<br />
Für spätere Jahre lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie noch keine<br />
detaillierten Daten zur Ablagerung von Abfällen vor.<br />
Umweltbundesamt Wien 2011 33