Planspiel EU-27.pdf - studienstaette-muenchen.de

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Basisdaten Großbritannien Dänemark Portugal Fläche: 243.000 km² 43.094 km² (ohne Grönland) 91.985 km² Einwohnerzahl (2010): 62,0 Mill. 5,5 Mill. 10,6 Mill. Bevölkerung: 93,2 % Weiße 2,1 % Schwarze 1,7 % Inder 1,2 % Pakistaner u.a. Staatsform: Parlamentarische Monarchie 93,7 % Dänen 6,3 % Ausländer Parlamentarische Monarchie 98,2 % Portugiesen 1,8 % Ausländer (Kapverdier, Brasilianer, Angolaner) Parlamentarische Republik Hauptstadt: London Kopenhagen Lissabon Bruttoinlandsprodukt 2010: 1.481 Milliarden € 227 Milliarden € 169 Milliarden € Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf 2010 in jeweiliger Kaufkraft: 27.800 € 30.400 € 19.800 € Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung 2010: Durchschnitt EU der 27 = 100 114,0 % 125,0 % 81,0 % Wachstumsrate 2010: 1,8 % 2,3 % 1,3 % Inflationsrate Ende 2010: 3,3 % 2,5 % 2,2 % Arbeitslosigkeit Mai 2011: 7,6 % 7,4 % 12,4 % - 52 -
Irland, Finnland, Schweden und Österreich Sie sind Vertreter der neutralen Länder, die seit 1973 (Irland) bzw. 1995 (Schweden, Finnland und Österreich) Mitglieder der EU sind. Vor allem ihrer erfolgreichen, reformfreudigen Wirtschaftspolitik haben es diese Länder zu verdanken, dass ihr Bruttoinlandsprodukt pro Kopf verglichen mit dem EU-Durchschnitt auch in den letzten Jahren noch deutlich anstieg und dies im übrigen ohne aus dem EU-Haushalt viel an Fördergeldern bezogen zu haben. In Irland überwiegt die Zurückhaltung, was die Aufnahme zusätzlicher Länder aus Ost- und Südosteuropa in die EU betrifft. Als kleines Land muss Irland befürchten, in Zukunft allzu sehr an den Rand gedrängt zu werden und viele Errungenschaften im Außenhandel mit den übrigen EU-Staaten und - dank niedriger Lohnkosten und Steuern - bei der Ansiedlung ausländischer Firmen wieder zu verlieren. Dabei könnte gerade Irland als Modell für einen gelungenen Beitritt gelten: Aus dem früheren Armenhaus Europas ist ein Boom- Land geworden, in dem das statistische Durchschnittseinkommen mittlerweile höher liegt als in allen anderen EU-Ländern mit Ausnahme des Großherzogtums Luxemburg! Die Iren haben sich seit den 90er Jahren den Ruf eines "keltischen Tigers" erarbeitet, mit jährlichen Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 9% - die höchsten Raten in der EU. So schnellte denn auch das BIP pro Kopf von 72% des EU-Durchschnitts 1990 auf 144 % im Jahr 2008 hoch. Diese Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit haben die irischen Regierungen mit einer klugen Vergabe von EU- Fördermitteln in Gang gebracht, die sie in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sowie in die Ausbildung der Menschen investierten. Die Arbeitskräfte gelten weltweit als besonders qualifiziert, ein Anreiz für ausländische Investoren wie Intel, Kodak, Hewlett-Packard oder Microsoft, die in den letzten 10 Jahren die grüne Insel als Standort wählten. Seit Ende 2008 hat das Land allerdings stark unter der Finanz- und Wirtschaftskrise zu leiden. Die Staatsverschuldung und die Arbeitslosigkeit stiegen und das Wirtschaftswachstum ging deutlich zurück (siehe Basisdaten). Irland gehört in der EU zu denjenigen Staaten, die am Aufbau von starken europäischen Institutionen mit demokratischen Entscheidungsprozessen ein großes Interesse haben. Denn aus irischer Sicht ermöglicht am besten eine starke Europäische Union auch den kleineren Staaten, ihre Interessen in der internationalen Staatengemeinschaft deutlich zu artikulieren. Deswegen ist das vorrangige Ziel der irischen Regierung in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der EU die Schaffung des Amtes eines EU-Außenministers mit weitreichenden Vollmachten. Außerdem drängt die Regierung darauf, dass bei Entscheidungen im Rat der Außenminister der EU zukünftig Mehrheitsabstimmungen eingeführt werden. Man hält dabei eine Mehrheit von 60 % für völlig ausreichend. Die Regierung unterstützt auch den Aufbau einer Europäischen Schnellen Eingreiftruppe und ist bereit, eigene Truppenkontingente dafür zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der Neutralität einiger EU-Länder muss diese Truppe allerdings eine rein europäische Angelegenheit sein, also in jedem Fall unabhängig von der NATO handeln können. Die Eingreiftruppe steht auch nur für Einsätze in Krisengebieten (mit einem UN-Mandat) zur Verfügung. Ein weitergehendes verteidigungspolitisches Engagement der EU lehnt die Regierung in Dublin strikt ab. Die Ostsee-Region mit den skandinavischen Ländern, Polen und dem Baltikum profitiert neben Deutschland und Österreich am meisten von der Beendigung des Ost-West-Konflikts und vom Fall des Eisernen Vorhangs sowie von der Osterweiterung der Europäischen Union. Zum einen weil sich die Sicherheit in der Region deutlich stabilisiert hat (Finnland z.B. sieht sich aus der Umklammerung durch die frühere Sowjetunion befreit), zum anderen weil der Handel zwischen den EU-Staaten und den nunmehr unabhängigen baltischen Staaten und Polen seit 1990 stark aufgeblüht ist. In Finnland bündeln sich die Handelsströme der westlich gelegenen EU-Staaten mit den baltischen Ländern und Russland. Durch die Ausweitung des Handels sowie die innovationsfreudige Wirtschafts- und Sozialpolitik erhöhte sich seit 1994 in Finnland der Wohlstand - verglichen mit den übrigen EU-Ländern - am zweitstärksten. Die Grundlagen für den Wandel Finnlands zu Beginn der 90er Jahre von einer auf Forst- und Landwirtschaft begründeten Volkswirtschaft in ein High-Tech-„Nokialand“ waren im Land selbst gelegt worden: Zum einen investierte die finnische Wirtschaft, traditionell Exporteur von Papier, Zellstoff und Holz, die Handelserlöse in die Entwicklung von Produkten hochwertiger Technologie. Bestes Beispiel dafür ist der Mobilfunkhersteller Nokia, der in der gleichnamigen kleinen Stadt im Süden Finnlands als holzverarbeitender Betrieb begonnen hatte und sich mit der Elektronikabteilung eigentlich nur einen zusätzlichen Produktionszweig schaffen wollte. Doch mit dieser „Kernzelle“ der Konsumelektronik, auf die man sich mehr und mehr konzentrierte, begann der Siegeszug der Mobilfunk-Technologie und der Handy-Boom bescherte der finnischen Wirtschaft einen ungeahnten Aufschwung. Erstmals im Jahr 2002 wurden die traditionellen Ausfuhrgüter der Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Industrie von den Ausfuhren elektronischer Erzeugnissen übertroffen, von denen auf Nokia-Produkte allein ein Viertel entfielen. Die finnische Wirtschaft hat überdurchschnittlich von der Globalisierung profitiert und ist demnach von der weltweiten Krise 2008/09 auch stärker betroffen als andere Industrieländer (siehe Basisdaten). Möglich wurde der Strukturwandel der finnischen Wirtschaft erst durch das Bildungssystem, das zu den besten in der Welt zählt und in der Lage war, die nötigen hochqualifizierten Fachkräfte für die aufstrebende High-Tech-Industrie auszubilden. Nicht zufällig hat das Land bei der Pisa-Studie Spitzenwerte im Lesen sowie in Mathematik und in den Naturwissenschaften erzielt. Die finnischen Schüler lernen zwei - 53 -
Seite 1 und 2: STUDIENSTÄTTE f ü r P o l i t i k
Seite 3 und 4: Hinweise und Erläuterungen Dieses
Seite 5 und 6: Konferenz des EU-Ministerrats zur z
Seite 7 und 8: Slowenien seit Mai 2004 Mitglied de
Seite 9 und 10: Fläche: 56.594 qkm Einwohner: 4.44
Seite 11 und 12: Argumente für einen EU-Beitritt Kr
Seite 13 und 14: Türkei Verhandlungsstrategie Sie
Seite 15 und 16: Die heimliche Hauptstadt der Türke
Seite 17 und 18: In der Bildungspolitik setzt das La
Seite 19 und 20: Wichtigste Ergebnisse des Fortschri
Seite 21 und 22: liegen in der Erfahrung von Unterdr
Seite 23 und 24: • Auch viele große staatliche Pr
Seite 25 und 26: Auch bei den Medien vollzog sich na
Seite 27 und 28: Die Europäische Kommission Die Kom
Seite 29 und 30: Rede des Hohen Beauftragten für di
Seite 31 und 32: Belgien, seit 1830 ein unabhängige
Seite 33 und 34: Aus der Sicht Frankreichs, Belgiens
Seite 35 und 36: Basisdaten Frankreich Belgien Span
Seite 37 und 38: Die Niederlande gehören zu den Gr
Seite 39 und 40: Aus Ihrer Sicht sprechen vor allem
Seite 41 und 42: Basisdaten Deutschland Niederlande
Seite 43 und 44: Griechenland trat der Europäischen
Seite 45 und 46: Bis heute müssen 900 UNO-Soldaten
Seite 47 und 48: Basisdaten Italien Griechenland Sl
Seite 49 und 50: Dänemark) verfolgt man das Ziel, d
Seite 51: Forderungen Großbritanniens, Däne
Seite 55 und 56: Schweden gibt mit seiner Umweltpoli
Seite 57 und 58: Basisdaten Irland Schweden Finnlan
Seite 59 und 60: Arbeitsplätze oder mussten infolge
Seite 61 und 62: In der Verhandlungsrunde über die
Seite 63 und 64: Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumä
Seite 65 und 66: Die wirtschaftliche Lage in Ungarn
Seite 67 und 68: Bulgarien ist seit dem 1. Januar 20
Seite 69 und 70: Basisdaten Tschechische Republik S
Seite 71 und 72: B. 1 - Gründe für eine Erweiterun
Seite 73 und 74: D. 1 - Informationen für die Spiel

Planspiel EU-27.pdf - studienstaette-muenchen.de

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?