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8.2. EXPERIMENTE BEI HOMOGENER ANREGUNG 119<br />

Literatur jedoch bis dato noch nicht beschrieben wurde. Berücksichtigt man das Ergebnis<br />

der planaren Doppelbrechung ∆nxy <strong>bei</strong> homogener, zirkular polarisierter Anregung (Kap.<br />

5.1, Abb. 5.1), <strong>bei</strong> der die induzierte Anisotropie parallel zur Schichtebene nahezu Null<br />

war, folgt daraus, dass dieser Effekt innerhalb der Schichtebene isotrop auftritt.<br />

Die Dicke der Azoschicht scheint infolge der optischen Anregung kontinuierlich zu schrump-<br />

fen. Dieser Effekt korrelliert gut mit Abbildung 2.9 und würde die Vermutung stützen,<br />

dass die Reorientierungen der Azochromophore mit einer Translation der Polymerketten<br />

einhergeht. Die geringe Ausprägung des Effektes im Vergleich zu Abbildung 2.9 kann<br />

jedoch auch aus dem schwachen Gauß’schen Intensitätsgradienten des experimentellen<br />

Beleuchtungsquerschnitts resultieren. Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, wann der<br />

Schrumpfungsprozess einsetzt und ob diesem nicht ein zeitweises Aufquellen der Azo-<br />

schicht voraus geht. Letzteres wäre dem Umklappmechanismus der Photoisomerisierung<br />

geschuldet, welcher ein vergrößertes, freies Volumen benötigt. Diese Vermutung wurde<br />

bereits im letzten Unterkapitel hinsichtlich der induzierten planaren Doppelbrechung un-<br />

ter Deckschichteinfluss diskutiert. Einen anderen experimentellen Zugang zu möglichen<br />

Volumenänderungen während der optischen Anregung bietet sich durch eine interfero-<br />

metrische Messunganordnung. Damit ließen sich Schichtdickenänderungen <strong>bei</strong>spielsweise<br />

durch schräge Beleuchtung der Oberfläche sehr präzse auflösen.<br />

Bei der Anregung mit linear polarisiertem Licht zeigt sich in den ersten <strong>bei</strong>den Mess-<br />

tagen nach Anregung eine vergleichbare Reaktion der Brechungsindizes wie <strong>bei</strong> zirkular<br />

polarisierter Anregung (Tab. 5.2 und Abb. 5.7). Die erneut hohe vertikale Doppelbre-<br />

chung wurde diesmal auch durch eine gleich starke Änderung der planaren Komponente<br />

getragen (∆ny = −0, 047, ∆nz =+0, 043 ). Dieses Resultat unterstreicht die Vorstellung,<br />

dass sich die Azomesogene vorzugsweise senkrecht zur Schichtebene orientieren. Zu der<br />

gleichen Schlußfolgerung kommen Yaroschuk et al. durch ellipsometrische Messungen von<br />

linear polarisiert beleuchteten Azomesogenen mit nicht-polaren Endgruppen [25].<br />

Anders als <strong>bei</strong> zirkular polarisierter Anregung scheinen die molekularen Reorientierungs-<br />

prozesse <strong>bei</strong> linear polarisierter Anregung nach einem Tag abgeschlossen. Die Werte <strong>bei</strong>der<br />

Indexkomponenten und damit auch die vertikale Doppelbrechung ∆nV während der nach-<br />

folgenden 41 Tage blieben nahzu konstant.<br />

Die Schichtdicke nimmt mit Beginn der Anregung ebenfalls wieder kontinuierlich ab und<br />

erklärt sich in analoger Weise wie bereits oben dargestellt.

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