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2.1. AZOPOLYMERE 25<br />

die Phasenverschiebung eine doppel-exponentielle Wachstumsfunktion verwendeten [49].<br />

Zusammen mit der Annahme eines einfachen Exponentialwachstums für das Phasen- und<br />

Oberflächengitter diskutierten sie anschließend verschiedene Fälle mit unterschiedlichen<br />

Maximalwerten für die Phasen- und Oberflächenmodulation und die Phasenverschiebung.<br />

Der unterschiedlich starke Materialfluss als Funktion der Anregungspolarisation, sowie die<br />

experimentellen Beugungseffizienzen lassen sich zur Zeit noch nicht durch eine einheitli-<br />

che Theorie beschreiben. Aktuelle Modellvorstellungen, die nachfolgend kurz beschrieben<br />

werden, können momentan nur Teilaspekte der experimentellen Ergebnisse erklären.<br />

Die in der Literatur vorgeschlagenen Modelle zur Erklärung des Oberflächenreliefs gehen<br />

davon aus, dass der Materialfluss durch zwei Anteile beschrieben wird. Der erste Teil in-<br />

itiiert den Materialfluss und beschreibt die Erzeugung einer resultierenden Kraft infolge<br />

eines Druckgradienten. Hier<strong>bei</strong> muß die Kraft groß genug sein, um die Fließgrenze einer<br />

viskosen Strömung zu überschreiten. Der zweite Teil stellt die Bewegung des Materialflus-<br />

ses selbst dar und kann, wenn es sich aufgrund des eindimensionalen Interferenzmusters<br />

um eine kosinusförmige Kraft handelt, durch die Navier-Stokes-Gleichung für viskose Strö-<br />

mungen beschrieben werden. Mit Hilfe einiger Vereinfachungen (Dimensionsreduzierung,<br />

Betrachtung dominater Terme) konnte in erster Näherung die Entwicklung eines Oberflä-<br />

chengitters für lange Bestrahlungszeiten zufriedenstellend dargestellt werden [51].<br />

Kontrovers diskutiert wird der erste Teil der Modellbeschreibung, d.h. die Ursache für den<br />

Materialtransport. Hier<strong>bei</strong> ist gänzlich ausgeschlossen, dass der Materialtransport durch<br />

einen thermischen Effekt [116] oder Ablation hervorgerufen wird.<br />

Einen ersten Erklärungsversuch veröffentlichten Barrett et al. im Jahre 1996, <strong>bei</strong> dem sie<br />

den resultierenden Druck infolge der Volumenvergrößerung <strong>bei</strong> Isomerisierung betrachte-<br />

ten [36]. Kumar et al. schlugen als Ursprung für die notwendige Kraft eine Wechselwir-<br />

kungskraft zwischen den polaren Azochromophoren und dem Feldgradienten vor [52, 53].<br />

Einen anderen Ansatz schlugen Lefin et al. vor. Entsprechend ihres Modells unterliegen<br />

die isomerisierenden Moleküle einer Diffusion in Polarisationsrichtung des resultierenden<br />

elektrischen Feldes [54]. Die Diffusion wird während der Anregung durch die Azogruppen<br />

selbst aufrecht gehalten, welche das Polymerrückgrad „hinter sich herziehen”. Mit dem<br />

ebenfalls auf dem Diffusionsprinzip aufbauenden ”random-walk”-Modell bestimmen Belli-<br />

ni et al. auf Grundlage experimenteller Daten die Wachstumsgeschwindigkeit des Oberflä-<br />

chengitters in der (p / p)-Polarisationskonfiguration zu 1 − 2 nm/s [102]. Das Modell von<br />

Petersen et al. und Ramanujam et al. beschreibt hingegen die Wechselwirkung der pola-<br />

ren Moleküle als Mean-Field-Theorie [55, 56]. Die sich durch Isomerisierung ausrichtenden<br />

Moleküle erzeugen eine anziehende Kraft, welche dem notwendigen Druckgradienten ent-<br />

spricht. Bei dem von Rey und Denn vorgeschlagenen Modell erzeugt jedes Streben nach

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