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52 KAPITEL 3. EXPERIMENTELLE METHODEN<br />
Die gemessenen Intensitätswerte werden im Anschluss als Funktion des Drehwinkels in<br />
Form eines Polargramms aufgetragen und auf den Maximalwert normiert. Abbildung 3.8<br />
zeigt exemplarisch zwei experimentellen Polargramme einer linear und zirkular polarisier-<br />
ten elektromagnetischen Welle. Der Kurvenverlauf für die linear polarisierte Welle folgt<br />
dem Malus’schen Gesetz, wohingegen der kreisförmige Kurvenverlauf der zirkular pola-<br />
risierten Welle Ausdruck einer nahezu konstanten, transmittierten Intensität und somit<br />
eine Folge des rotierenden, elektrischen Feldstärkevektors ist.<br />
3.2.4 Index-matching induzierter Gitter und Unterdrückung der<br />
Entstehung von Oberflächengittern<br />
Wie im Kapitel 2.1 beschrieben wird, bilden sich in den meisten azobenzenhaltigen Poly-<br />
meren simultan zwei unterschiedliche Gittertypen aus, ein Phasen- und ein Oberflächen-<br />
reliefgitter. Es stellt sich daher die Frage, in wie weit diese <strong>bei</strong>den Gitter miteinander<br />
korreliert sind und ob es Unterschiede hinsichtlich der gitterinduzierenden Polarisations-<br />
konfiguration gibt. Daher wird einerseits versucht, den Entstehungsprozess <strong>bei</strong>der Gitter<br />
getrennt voneinander zu messen und andererseits den absoluten Beitrag <strong>bei</strong>der Gitter zu<br />
den experimentellen Beugungsintensitäten zu bestimmen.<br />
Eine erfolgreiche Realisierung des letzteren Vorhabens verspricht die Methode des Index-<br />
matching.DurchdieBedeckungmiteinemgeeigneten,transparentenPolymer(hier:PαMS,<br />
vgl. Kap. 4.1.1) wird im Allgemeinen der Einfluss des Oberflächenreliefgitters nach er-<br />
folgter Gitterbildung durch eine Brechungsindexanpassung verringert und im Idealfall<br />
eliminiert. Je weniger sich der Brechungsindex dieser Deckschicht an der Grenzfläche zum<br />
Azopolymer von diesem unterscheidet, desto geringer die beugende Wirkung des dar-<br />
unter liegenden Oberflächenreliefgitters. Die Qualität der Deckschicht wird durch AFM-<br />
Messungen überprüft und die jeweiligen Beugungseffizienzen im Gitterzentrum vor und<br />
nach der Bedeckung miteinander verglichen.<br />
Eine Trennung der Entstehungsprozesse <strong>bei</strong>der Gitter erfolgt ebenfalls durch eine poly-<br />
mere Deckschicht, die nun vor der holographischen Anregung auf die Azoschicht aufge-<br />
bracht wird. In erster Line soll damit eine mögliche, periodische Oberflächenmodulation<br />
unterdrückt werden. Falls die Deckschicht nicht steif genug ist, um sich einer Verformung<br />
der Azoschicht zu widersetzten, müssen für eine erfolgreiche Trennung zwei Bedingun-<br />
gen erfüllt sein: Zum Einen muss durch das Deckmedium ein optimales Index-matching<br />
vorliegen und zum Anderen muss die Deckschicht dick genug sein, damit sich die De-<br />
formation nicht bis zur Grenzfläche „Deckmedium-Luft“ durchdrückt. Beide Bedingungen<br />
waren in den vorliegenden Experimenten gegeben. Die Qualität der Deckschicht wird auch