Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Text anzeigen (PDF) - bei DuEPublico
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
18 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />
2.1.2 Phänomene <strong>bei</strong> homogener optischer Anregung<br />
Die folgenden <strong>bei</strong>den Kapitel liefern einen Überblick über die bisher bekannten photoindu-<br />
zierten Phänomene in azobenzenhaltigen Polymerschichten infolge homogener Anregung.<br />
Detailiertere Darstellungen zu diesen Themen finden sich in den Übersichtsartikeln von<br />
Natansohn und Rochon [8, 9], Tripathy et. al. [10], Ichimura et. al. [11, 12, 13], Dumont<br />
und Osman [14], Hvilstedund Ramanujam [15] sowie Delaire und Nakatani [16]. Natan-<br />
sohn und Rochon klassifizieren die jeweiligen Phänomene anhand ihres Wirkungsbereichs<br />
und unterteilen die induzierten Bewegungen in drei Stufen [8]: Molekulare Bewegungen,<br />
kooperative Bewegungen und makroskopischer Materialtransport.<br />
Molekulare Bewegungen Im thermodynamischen Gleichgewicht <strong>bei</strong> Raumtempe-<br />
ratur befinden sich die Isomere eines Azosystems überwiegend im (E)-Zustand, wo<strong>bei</strong><br />
deren Übergangsdipolmoment M näherungsweise parallel zur langen Molekülhauptachse<br />
liegt. Bei Bestrahlung mit polarisiertem Licht innerhalb der ππ ∗ -Absorptionsbande werden<br />
vorzugsweise solche Chromophore zur Isomerisierung angeregt, deren Übergangsdipolmo-<br />
ment M eine Komponente parallel zur einfallenden elektrischen Feldstärke E besitzen. Die<br />
optische Anregungswahrscheinlichkeit ist hier<strong>bei</strong> proportional zu einer cos 2 α-Funktion,<br />
wo<strong>bei</strong> α den Winkel zwischen M und E kennzeichnet [78]. Abbildung 2.7 zeigt diese<br />
Winkelabhängigkeit mit Hilfe von sphärischen Rotationskörpern für drei verschiedene Po-<br />
larisationszustände des anregenden Lichtes (linear, zirkular und elliptisch polarisiert). Das<br />
Abbildung 2.7:<br />
Polarisationsabhängige Anregungswahrscheinlichkeit von Azochromophoren (nach [74]).<br />
Die Anregungwahrscheinlichkeit steigt mit dem Abstand eines Punktes der Mantelfläche<br />
zum Ursprung.<br />
angeregte (E)-Isomer relaxiert im Allgemeinen in den Grundzustand des (Z)-Isomers, in<br />
dem es einige Sekunden bis Wochen verweilen kann. Folglich reduziert die Anregung mit<br />
polarisiertem Licht die Population der (E)-Isomere entlang des Polarisationsverktors und