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Johann Joachim Kaendler<br />

hinterließ der Manufaktur und<br />

Sammlern weltweit ein reiches<br />

Erbe an unnachahmlichen<br />

Plastiken, Figuren und Servicen.<br />

Johann Joachim Kaendler bequeathed<br />

a rich legacy of inimitable<br />

sculptures, figures and tableware<br />

services to the Manufactory and<br />

collectors the world over.<br />

Manufactory<br />

Plastiker. Kurfürst August I. berief den jungen Kaendler<br />

nach Meißen, als es darum ging, sein Japanisches Palais mit<br />

Plastiken und Gefäßen auszustatten. Hier wollte der Landesherr<br />

seinen Traum eines Porzellanschlosses verwirklichen. Ab<br />

1731 schuf der gelernte Bildhauer die erste europäische Formensprache<br />

für Porzellan – und prägte damit die europäische<br />

Tisch- und Tafelkultur nachhaltig.<br />

Kirchner und Kaendler unterschieden sich in ihrer künstlerischen<br />

Auffassung, wie zahlreiche, von August dem Starken<br />

angeforderte, monumentale Tierplastiken jener Zeit belegen:<br />

Lässt sich in den Arbeiten Kirchners eine gewisse Vermenschlichung<br />

des Tieres zu erkennen, scheinen Kaendlers Plastiken<br />

das Wesen des Tieres in seiner Unergründlichkeit und Natürlichkeit<br />

wiederzugeben. Nur knapp zwei Jahre arbeiteten sie<br />

gemeinsam in den Räumen der Albrechtsburg. 1733 verließ<br />

Kirchner die Manufaktur und Kaendler übernahm die Position<br />

des Modellmeisters – der Beginn einer Ära.<br />

Fast 44 Jahre lang, bis zum seinem Tod 1775, bestimmte<br />

Kaendler das Modellieren in Meißen. Seine Figuren sind die<br />

gefragtesten, die jemals in irgendeiner Periode hergestellt<br />

wurden. Das Modelliergenie hinterließ der Manufaktur und<br />

Sammlern weltweit ein reiches Erbe an unnachahmlichen<br />

Plastiken, Figuren und Servicen: Dazu gehören Ikonen der<br />

Porzellankunst wie das Schwanenservice (1737-41), eine<br />

Auftragsarbeit für den Reichsgraf Heinrich von Brühl, oder<br />

das Schneeballblütenservice (1739), gänzlich überzogen mit<br />

kleinen plastischen Blüten. Zudem schuf er zahlreiche Figuren<br />

und Gruppen, die das höfische, aber auch ländliche und bäuerliche<br />

Leben im 18. Jahrhundert darstellen, ganz zu schweigen<br />

von seinen reich verzierten Leuchtern, Tafelaufsätzen,<br />

Spiegelrahmen …<br />

15<br />

(1706-1775), surely the best and most famous Meissen<br />

modeller of all time. Augustus the Strong called the young<br />

man to Meissen upon resolving to fit his “Japanese Palace”<br />

out with statuary and hollow ware. It is here that the Saxon<br />

ruler aspired to make his dream of a porcelain palace come<br />

true. Kaendler, a trained sculptor, set about evolving the first<br />

European formal vocabulary for porcelain in 1731– and made<br />

a lasting impact on European table culture in the process.<br />

Kirchner and Kaendler differed in their approaches to art,<br />

as is attested to by numerous monumental animal sculptures<br />

ordered by Augustus the Strong during that time. Whereas<br />

there is something human about Kirchner’s animals, Kaendler’s<br />

sculptures appear to capture the enigmatic essence of animals<br />

in a very natural way. They worked together at the Albrechtsburg<br />

for less than two years. Kirchner left the Manufactory<br />

in 1733 and Kaendler assumed the post of chief modeller –<br />

ushering in a new era.<br />

Kaendler dominated modelling at Meissen for almost 44<br />

years until he died in 1775. His figures are the most soughtafter<br />

from any period. The modelling genius bequeathed a<br />

rich legacy of inimitable sculptures, figures and tableware<br />

services to the Manufactory and collectors the world over.<br />

They include icons of porcelain art such as the Swan Service<br />

commissioned by Count Brühl (1737-41) or the Snowball<br />

Service (1739), which is smothered in tiny moulded flowerheads.<br />

He additionally created countless figurines and groups<br />

variously depicting courtly, rural and peasant life in the 18th<br />

century, not to mention his opulently embellished candleholders,<br />

centrepieces, mirror frames etc., etc.<br />

The French sculptor Michel Victor Acier (1736-1799) also<br />

helped influence the Manufactory style from 1764 onwards

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