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Ab 1764 prägte der französische Bildhauer Michel Victor<br />

Acier (1736-1799) den Stil der Manufaktur mit, nach Kaendlers<br />

Tod 1775 war er alleinverantwortlich für die künstlerische<br />

Gestaltung des Meissener Porzellans ® . In die Spätphase seines<br />

Wirkens fällt auch der Übergang vom Rokoko zum Klassizismus,<br />

für den nach Aciers Weggang 1779 vor allem die<br />

Arbeiten der Bildhauer Christian Gottfried Jüchtzer, Johann<br />

Carl Schönheit und Johann Gottlieb Matthäi stehen. Gefragt<br />

waren urnenartige Gefäße, glatte, leicht abgeschrägte Formen<br />

mit eckigen Henkeln, sowie Figuren im Stil der Antike.<br />

Mit dem anbrechenden 19. Jahrhundert entwickelten sich<br />

unter Heinrich Gottlieb Kühn (1788 –1870) neue Porzellanfarben,<br />

die innovative Dekorschöpfungen ermöglichten. Parallel<br />

zur Erstarkung der Bürgerschicht und deren Rückzug ins<br />

Häusliche entstanden typische Biedermeier-Dekore wie das<br />

„Streublümchen“-Muster und der „Volle grüne Weinkranz“.<br />

Und es gehörte nun zum guten Ton, ein Service des berühmten<br />

barocken „Zwiebelmusters“ zu besitzen.<br />

Durch die Industrialisierung stieg Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

die Kaufkraft des Bürgertums, zudem globalisierten<br />

sich die Handelsbeziehungen zunehmend. Auch die Präsenz<br />

Manufaktur<br />

18<br />

1862<br />

Detail aus / detail of:<br />

Schlangenhenkelvase „Blumenbukett“<br />

Vase with snake handles “Flower Bouquet”<br />

Ernst August Leuteritz<br />

and, after Kaendler’s death in 1775, exercised sole responsibility<br />

over the artistic design of Meissen Porcelain ® . The latter<br />

stages of his tenure also coincided with the transition from<br />

Rococo to Classicism, which primarily found expression,<br />

following Acier’s retirement in 1779, in works by the sculptors<br />

Christian Gottfried Jüchtzer, Johann Carl Schönheit and<br />

Johann Gottlieb Matthäi. There was now a demand for urnshaped<br />

vessels, smooth, slightly bevelled shapes with angular<br />

handles and figures in the vein of Classical Antiquity.<br />

New porcelain paints facilitating the creation of new types<br />

of pattern were developed in the early 19th century under<br />

Heinrich Gottlieb Kühn (1788-1870). Mirroring the rise of the<br />

middle classes and a trend towards domestic retreat, shape was<br />

lent to typical Biedermeier patterns like “Scattered Flowers”<br />

and “Vineleaf”. It was now very much the done thing, furthermore,<br />

to own a tableware service in the famous Baroque<br />

“Onion Pattern”.<br />

Industrialisation caused the purchasing power of the middle<br />

classes to rise midway through the 19th century, a period<br />

when trade relations also became increasingly global. Appearances<br />

by MEISSEN ® at World’s Fairs in Paris, London

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