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Quelle - Zukunft der Arbeit

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Baustein 18 Tauschringsysteme<br />

Positionspapier von 1999 1 , als erweiterte Nachbarschaftshilfe, als ein lokales soziales<br />

und ökonomisches Netzwerk mit oftmals ökologischer Ausrichtung zu verstehen.<br />

In strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands aber auch Westdeutschlands, z. B.<br />

Franken haben sich regionale Wirtschaftskreisläufe entwickelt mit dem Ziel die Region<br />

wirtschaftlich voranzubringen. Getragen werden sie von Gemeinden, Unternehmen und<br />

sog. NGO’s (Non-Profit-Organisationen wie z.B. die Kirchen und Wohlfahrtsverbände)<br />

Das Wirtschaftsprinzip ist das Bartern (Barter ist <strong>der</strong> englische Begriff für Tausch). Mitglie<strong>der</strong><br />

eines Barterrings tauschen untereinan<strong>der</strong> und verrechnen ihre Leistungen über<br />

ein Tauschgeld, die Konten werden vom Barterring geführt. Bartern ist schon seit langem<br />

ein bewährtes Geschäftsmodell auch in den USA. Es wird geschätzt, dass in den<br />

USA 300.000 kleine und mittlere, aber mittlerweile auch immer mehr große Firmen das<br />

geldlose Verrechnungsgeschäft nutzen, um neue Kunden zu gewinnen, ihren Absatz<br />

zu steigern, ihre Liquidität zu schonen und ihre Kosten zu senken.<br />

Barter-Clubs sind also für Unternehmen gedacht, die den größten Teil ihres Umsatzes<br />

lokal erwirtschaften. Die Rechnungen werden in Barter-Verrechnungseinheiten mit <strong>der</strong><br />

regulären Mehrwertsteuer gestellt. Die „gesparten“ Euro können an<strong>der</strong>weitig genutzt<br />

werden, um beispielsweise dringende Rechnungen zu begleichen, so dass sich dadurch<br />

die Liquidität <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> verbessert.<br />

In diesem Baustein liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt auf dem System <strong>der</strong> Tauschringe, da das<br />

„Bartern“ die Möglichkeit <strong>der</strong> außerbetrieblichen <strong>Arbeit</strong> übersteigt. Tauschringe dagegen<br />

bieten Handlungsmöglichkeiten von Einzelpersonen, also von Rentnerinnen,<br />

Rentnern und Erwerbslosen wie auch von Beschäftigten.<br />

So könnte es z.B. einen Tauschring auf Verwaltungsstellenebene geben, an dem nur<br />

Mitglie<strong>der</strong> beteiligt sind. Die gegenseitigen Dienst- bzw. <strong>Arbeit</strong>sleistungen erhöhen<br />

nicht nur den Kontakt und die Solidarität <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n för<strong>der</strong>n auch das Verständnis<br />

<strong>der</strong> betrieblichen und außerbetrieblichen Mitglie<strong>der</strong> durch den persönlichen<br />

Kontakt untereinan<strong>der</strong>. Hier wird dann beispielhaft aufgezeigt, dass Erwerblose und<br />

Senioren und Seniorinnen durchaus noch „wertvolle“ Teile unserer Gesellschaft und<br />

Organisation sind.<br />

Die Ziele und Grundpositionen von Tauschringen sind:<br />

Unterstützung sozialer Kompetenzen, Eigenverantwortlichkeit. Selbsthilfe und<br />

kommunikatives Handeln<br />

För<strong>der</strong>ung sozialer Netze und Nachbarschaften, solidarischen Engagements<br />

und <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

Gerechte Verteilung von <strong>Arbeit</strong> und Werten, Erprobung neuer <strong>Arbeit</strong>sformen,<br />

neue Bewertung von <strong>Arbeit</strong><br />

1<br />

<strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft Bundesdeutscher Tauschsysteme, Positionspapier deutscher Systeme 1999,<br />

www.tauschring-archiv.de<br />

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