Quelle - Zukunft der Arbeit
Quelle - Zukunft der Arbeit
Quelle - Zukunft der Arbeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Baustein 3 <strong>Arbeit</strong>smarkt(politik) für Jugendliche und Ältere<br />
Jahre waren es sogar 489.507, wovon 145.342 länger als sechs Monate erwerbslos<br />
waren. 3<br />
Jugendliche unter 25 Jahren zählen deshalb auch zu den Problemgruppen des <strong>Arbeit</strong>smarktes.<br />
Das mag verwun<strong>der</strong>n, da die Unternehmen überwiegend jüngere Menschen<br />
suchen, hat aber seine Ursache in den fehlenden <strong>Arbeit</strong>splätzen insgesamt. Die<br />
Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit bei unter 25-Jährigen ist im Unterschied zu älteren Erwerbslosen<br />
relativ kurz. Bei diesen steigt die Dauer <strong>der</strong> Erwerbslosigkeit mit zunehmendem<br />
Alter. Im November 2004 waren 62,5 % <strong>der</strong> unter 25-jährigen <strong>Arbeit</strong>slosen bis zu drei<br />
Monaten arbeitslos, jedoch nur 15,1 % <strong>der</strong> über 55-Jährigen. Bei einer Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />
von mehr als 2 Jahren lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> über 55-Jährigen bei 32,6 % und<br />
<strong>der</strong> unter 25-Jährigen bei nur 0,9 Prozent. 4<br />
Bei <strong>der</strong> Beschäftigung zeichnet sich ein Trend zu <strong>Arbeit</strong> ohne Ausbildung ab. Beson<strong>der</strong>s<br />
im Bereich <strong>der</strong> Leiharbeitsbranche arbeiten überwiegend Jüngere. So war die<br />
Beschäftigungsquote schon 2001 in <strong>der</strong> Zeitarbeitbranche für Jugendliche zwischen 20<br />
und 24 Jahre doppelt so hoch wie in <strong>der</strong> übrigen Gesamtwirtschaft. 5<br />
Betrachtet man die Entwicklung seit 1980 so lässt sich im Dienstleistungssektor ein<br />
Zuwachs <strong>der</strong> Beschäftigung von 50 % feststellen. Im gleichen Zeitraum sank die Ausbildung<br />
um 10 %. Im industriellen Sektor sank sowohl die Beschäftigung wie die Ausbildung.<br />
Die Beschäftigung ging um zehn Prozent, die Ausbildung jedoch um 40 %<br />
zurück. 6<br />
Nach wie vor ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt nicht entspannt:<br />
Im Januar 2006 suchten fast 35.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz, im gleichen<br />
Monat gab es jedoch nur 8.600 freie Lehrstellen. 7 Die Hälfte dieser ausbildungsplatzsuchenden<br />
Jugendlichen sind schon länger bei <strong>der</strong> Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> als ausbildungsplatzsuchend<br />
registriert. „Damit haben Bundesregierung und Wirtschaft ihr<br />
Ziel, allen ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen ein Angebot zu machen,<br />
nicht erreicht.“ 8 Diese Tatsache wird in den offiziellen Statistiken verschleiert. So wird<br />
z.B. in den Statistiken und Darstellungen <strong>der</strong> Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> die Situation auf<br />
dem Ausbildungsmarkt bei den Bewerbern für Berufsausbildungsstellen mit <strong>der</strong> Überschrift<br />
„94 % <strong>der</strong> Bewerber konnten versorgt werden“ dargestellt. 9 Wird genauer nachgeschaut,<br />
so haben nur 49 Prozent <strong>der</strong> Bewerber eine betriebliche Ausbildungsstelle<br />
3<br />
Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong> (Hrsg.), <strong>Arbeit</strong>smarkt in Zahlen-Aktuelle Daten, Juni 2006, Tabellen 3.2.2 bis<br />
3.2.4<br />
4<br />
Statistik <strong>der</strong> Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Stand November 2004<br />
5<br />
Beschäftigtenstatistik <strong>der</strong> Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Juni 2001<br />
6<br />
siehe Grafik über die Entwicklung <strong>der</strong> Beschäftigung und Ausbildung im Dienstleistungs- und industriellem<br />
Sektor von 1980 bis 2001<br />
7<br />
„Tausende ohne Ausbildung“, in: Frankfurter Rundschau vom 4. Januar 2006<br />
8<br />
ebenda<br />
9<br />
Bundesagentur für <strong>Arbeit</strong>, Grafik zur Pressekonferenz am 5. Oktober 2004, Bewerber für Berufsausbildungsstellen<br />
80