Geschäftsbericht 2011 - Looser Holding

Entspricht das Jahresergebnis
Ihren Erwartungen?
TT: Auf Konzernebene haben wir die Ziele nicht
erreicht. Wir sind Mitte Jahr noch von deutlich
höheren Umsätzen und einem besseren operativen
Ergebnis ausgegangen. Unter den Erwartungen
blieb vor allem der Beschichtungsbereich. Hier war
die Umsatzentwicklung in einzelnen Geschäftsfeldern
tiefer als erwartet. Ansonsten wirkte sich
die rückläufige Konjunkturentwicklung nicht allzu
stark auf unsere Geschäftsbereiche aus. Negative
Auswirkungen hatten aber die schwachen Währungen
Euro und US-Dollar, die den Gesamtumsatz
um rund 36.4 Mio. Franken gemindert haben. Aus
demselben Grund litt auch das operative Ergebnis.
Trotzdem gelang es der Looser Gruppe, den
Konzerngewinn deutlich zu steigern. Die Treiber
waren hier die Gewinne aus der Veräusserung des
Bautenschutzgeschäfts und der Verkauf der ILAG-
Betriebsliegenschaft wie auch tiefere Finanzierungskosten
und niedrigere Steuern.
CF: Die Geschäftsbereiche Türen und Temperierung
sind beim Umsatz gewachsen, in Lokalwährung
je um über 8 Prozent. Wäre das Geschäft mit
Halbleiteranwendungen nicht so markant zurückgegangen,
wäre das Wachstum in diesem Segment
deutlich höher ausgefallen. Allerdings konnte das
Wachstum beim Segment Temperierung noch
nicht vollständig in Profitabilität umgesetzt werden.
Das Segment Industriedienstleistungen war
stabil. Zwar sank der Umsatz leicht, dafür steigerte
die Condecta Gruppe die Auslastung des
Mietparks sowie den EBITDA und erzielte somit
eine höhere EBITDA-Marge als im Vorjahr. Einen
markanten Umsatzrückgang musste das Segment
Beschichtungen hinnehmen. Den Geschäftsfeldern
Holzlacke in Europa und Asien sowie Antihaftlacke
und Verpackungslacke haben die Euro- und US-
Dollar-Schwäche sowie die eingetrübten Konjunkturaussichten
am meisten zugesetzt. Dazu kamen
im Bereich Holzlacke in China die Abkühlung der
Baukonjunktur und sinkende Exporte von China
nach Europa respektive den USA. Im Beschichtungs-Segment
haben die stark gestiegenen Roh-
Looser Holding AG – Geschäftsbericht 2011
stoffpreise, die nur verzögert auf die Verkaufspreise
abgewälzt werden konnten, die Profitabilität des
Bereichs negativ beeinflusst. Im Segment Türen
stiegen die Rohstoffpreise, insbesondere bei Plattenwerkstoffen
und Verpackungsstoffen. Mit den
durchgeführten Preiserhöhungen in diesen zwei
Geschäftsbereichen konnten die Auswirkungen der
gestiegenen Rohstoffpreise jedoch nicht vollkommen
kompensiert werden.
Sind weitere Ziele erreicht worden?
TT: Der Geschäftsbereich Temperierung startete
zur Prozessverbesserung und zur Sicherung des
langfristigen Erfolgs ein gross angelegtes Business
Excellence Projekt. Hauptziel des Projekts ist es, die
trotz Umsatzwachstum ungenügende Profitabilität
massgeblich zu steigern. Das Segment Industriedienstleistungen
hat durch die neue Dienstleistung
Bodenschutzsysteme im Bereich Event Services
zahlreiche Neukunden dazugewonnen. Bei der
ILAG Gruppe erfolgte im Juli 2011 der Spatenstich
zum Bau des neuen Betriebsgebäudes in der
Schweiz, was gleichzeitig der Auftakt zum Ausbau
des Antihaftlack-Geschäfts war. Für den Türen-
Bereich war 2011 das umsatzstärkste Jahr in der
Geschichte und es konnten weitere Marktanteile
dazugewonnen werden. Hier haben sich die
Anstrengungen der letzten Jahre in den Bereichen
KVP und Prozess optimierung gelohnt.
Was waren Ihrer Ansicht nach
die Highlights im Jahr 2011?
TT: Ein Highlight war die Akquisition der Otto
Weibel AG. Die verhältnismässig kleine, aber für
die Sparte Holzlacke wichtige Akquisition hat uns
im Schweizer Holzlack-Markt auf die vorderste
Position gebracht. Im Mai starteten wir das
Integrationsprojekt mit dem Ziel, die Otto Weibel
AG bis zum Jahresende vollständig in die Feyco
AG zu integrieren. Das ist uns gelungen. Neben
dem signifikant höheren Marktanteil stellt das
Synergie potenzial aus dieser Akquisition grosse
Chancen dar. Allein bei den Beschaffungs-, IT- und
Personalkosten sind per annum Synergien in der
Höhe von etwa 1.2 Mio. Franken vorhanden, die
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