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incommunicado - FINAL CUT - Michel Reimon

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„Psssst!“, zischte Dmitri.<br />

„Auf die Autos?“ Ich bemühte mich, meine Lippen<br />

möglichst wenig zu bewegen.<br />

„Das ist die wahre Melodie von 4’33’’. Wir hören immer<br />

irgendetwas. Es ist nie völlig still.“<br />

Die Leute auf der Straße schwiegen mit uns. Niemand<br />

bewegte sich. Sogar die Polizisten verharrten und sahen<br />

sich unsicher um, so als ob sie nicht wüssten, ob sie<br />

gerade eine illegale Aktion beobachteten, die sie<br />

eigentlich verhindern sollten.<br />

War das illegal, was wir hier taten?<br />

Die Minute war vorbei. „Warte noch ein bisschen“,<br />

raunte ich Anna zu.<br />

Ich schloss die Augen und lauschte. Ich hörte eine Hupe.<br />

Eine der zahllosen orangefarbenen Mailänder Trams<br />

ratterte durch eine Parallelstraße. Ein Vogel. Sang da<br />

wirklich ein Vogel mitten in dieser lauten,<br />

zubetonierten, stinkenden Millionenstadt?<br />

„Ist es nicht faszinierend?“, flüsterte sie.<br />

„Pssst“, zischte Dmitri noch einmal.

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