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incommunicado - FINAL CUT - Michel Reimon

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Es lief gar nicht so schlecht, das mit Max und mir,<br />

zumindest phasenweise. Er bemühte sich, das muss man<br />

anerkennen, und nachträglich betrachtet war ich in der<br />

ersten Zeit wohl wirklich kein einfacher Mitbewohner.<br />

Aber wir bekamen es halbwegs auf die Reihe. Okay, dass<br />

Max eindeutig stärker war und mir kräftig mit der Faust<br />

in die Magengrube schlug, wann immer er es für<br />

geboten hielt, mag auch dazu beigetragen haben, dass ich<br />

meinen offenen Widerstand gegen seine Anwesenheit<br />

bald aufgab. Wir rauften uns also im wahrsten Sinne des<br />

Wortes zusammen. Und nach einiger Zeit gab es auch<br />

Momente, da fand ich Max cool. Als er in meinem<br />

Zimmer einzog, war er ein fetter, dummer Bauernjunge.<br />

Doch er entwickelte sich, und das schnell. Er las Hesse<br />

und Hemingway und Bukowski und alle die anderen<br />

Pubertätsklassiker, die meine Eltern im Regal hatten. Er<br />

nahm ab. Seine Garderobe änderte sich, Stück für Stück,<br />

und nach einem Jahr war er richtig hip. Wenig später<br />

brachte er die ersten Freundinnen mit nach Hause.

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