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incommunicado - FINAL CUT - Michel Reimon

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einen kurzen Blick auf den Stadtplan warf. Hier musste<br />

man viel laufen. Die Polizisten schossen ihre Tränengasgranaten<br />

aus der Distanz in hohem Bogen in die<br />

Menge, mit Wucht schlugen die Metallbehälter ein,<br />

meist am Asphalt, doch immer wieder wurde ein<br />

Demonstrant getroffen. Ein Mädchen erlitt so schwere<br />

Kopfverletzungen, dass sie ins Krankenhaus gebracht<br />

werden musste. Kurz darauf entstand das Gerücht, sie sei<br />

gestorben, während der Operation ihren Verletzungen<br />

erlegen. Ich konnte, wollte das nicht glauben.<br />

Alles, was wir wollten, war ein Zeichen zu setzen: einen<br />

Schritt weiter zu gehen, als Polizei und Konzerne uns<br />

erlaubten. Wir waren bereit, dafür durchs Tränengas zu<br />

laufen, uns verhaften zu lassen, und mit steigendem<br />

Adrenalinspiegel sank sogar die Angst davor, verprügelt<br />

zu werden. Aber sterben? Das hatte niemand in Betracht<br />

gezogen.<br />

Warum auch? Trotz all des Tumults war dieser „Angriff“<br />

friedlich. Unser schlimmstes Vergehen war zu Beginn,<br />

dass wir die Tränengas-Geschosse zurück zur Polizei

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