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incommunicado - FINAL CUT - Michel Reimon

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hatte und auf den Boden durfte und die<br />

Aufmerksamkeit sich dem Nächsten zuwandte, da spürte<br />

ich ein Gefühl der Erleichterung, dass ich es überstanden<br />

hatte, und ich schämte mich.<br />

Ich weiß nicht, wie lange wir in diesem Raum in einer<br />

Reihe am Boden knieten. Es schien ewig zu dauern.<br />

Niemand durfte ein Wort sprechen. Wir wurden nichts<br />

gefragt und mussten nichts antworten. Hin und wieder<br />

hörten wir Schreie vor der Türe oder aus anderen<br />

Zimmern. Es war kalt, ich bekam Gänsehaut und<br />

begann zu zittern. Die Kniescheiben schmerzten, und<br />

das Rückgrat auch.<br />

Einer von uns bat nach ein paar Stunden, auf die<br />

Toilette zu dürfen, aber die Polizisten lachten nur. Er<br />

bat zehn Minuten später noch einmal, und zwanzig<br />

Minuten später ein drittes Mal. Dann pinkelte er in den<br />

Raum, im Knien.<br />

„Wage ja nicht, dich zu bewegen“, sagte einer der<br />

Polizisten und die anderen lachten. Der Mann blieb in<br />

seiner eigenen Lacke knien und weinte.

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