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Kulturtipp - chasaeditura.ch

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CD-TIPPS<br />

SOUNDS<br />

Lustiges der Entlebu<strong>ch</strong>er Art<br />

PD<br />

Treibens in der «Disgo»: Friedli & Fränz Kilbimusig<br />

Aus «Sheena Is A Punk Rocker» (e<br />

Ramones) wird «em S<strong>ch</strong>iin aa is<strong>ch</strong>s<br />

vom Vehtokter» (ema Vaters<strong>ch</strong>aft).<br />

Oder ganz handgreifli<strong>ch</strong>: «Täts<strong>ch</strong>aläts<strong>ch</strong>!»<br />

ist die Neufassung des AC/DC-<br />

Kra<strong>ch</strong>ers «Tou<strong>ch</strong> Too Mu<strong>ch</strong>». In «Wanderer»,<br />

original unter anderem bekannt<br />

dur<strong>ch</strong> Dion oder Gary Glitter, heisst<br />

es: «Im Tobel hani e Tubel gfonde med<br />

Wanderstäcke, d Stäcke hani hei gnoh<br />

ond de Tubel liit no donde».<br />

Es sind bekannte Titel aus der Rockges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te,<br />

die si<strong>ch</strong> die Friedli & Fränz<br />

Kilbimusig vornimmt. Es tönt in ihren<br />

Mundartfassungen zwar lautähnli<strong>ch</strong>,<br />

alles ist aber auf Entlebu<strong>ch</strong>er Zustände<br />

gemünzt. Daraus ziehen diese neuen<br />

Songges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten im meist satten Hardrockkleid<br />

ihre umwerfende Komik.<br />

Der eigene Anspru<strong>ch</strong> der Band ist bes<strong>ch</strong>eiden.<br />

Sie seien nur eine «Tanz- und<br />

Unterhaltungskapelle». In Tat und<br />

Wahrheit sind sie verteufelt raffiniert –<br />

und total lustig.<br />

Friedli &<br />

Fränz Kilbimusig<br />

Disgo<br />

(Träs<strong>ch</strong> & Tubak/<br />

Soundservice 2013).<br />

Urs Hangartner<br />

SOUNDS SOUNDS WORLD WORLD<br />

ZEITREISE<br />

Unglaubli<strong>ch</strong> – die vier Boys<br />

der iris<strong>ch</strong>en Band The Strypes<br />

sind no<strong>ch</strong> keine 18, ma<strong>ch</strong>en<br />

aber alles ri<strong>ch</strong>tig. Frisuren,<br />

Kleidung, Stil, Musik – perfekt.<br />

Na<strong>ch</strong> einer ersten Einspielung<br />

mit Coverversionen ist jetzt<br />

ihre erste Single mit eigenem<br />

Material ers<strong>ch</strong>ienen. Au<strong>ch</strong> damit<br />

lassen sie die 60er-Jahre<br />

aufleben. Kinks, Animals oder<br />

Yardbirds und deren Art, die<br />

s<strong>ch</strong>warzen Vorbilder na<strong>ch</strong>zuspielen,<br />

werden mit S<strong>ch</strong>wung<br />

und jugendli<strong>ch</strong>em Übermut in<br />

die Gegenwart transportiert.<br />

Christoph Alispa<strong>ch</strong>, SRF 3<br />

ORGANISCHE GROOVES<br />

AUS DER BARACKE<br />

Das Zür<strong>ch</strong>er Trio Zugluft zelebriert<br />

eine eigene Spielart der<br />

«folklore imaginaire». Hö<strong>ch</strong>st<br />

lustvoll zerlegt es mit Geige,<br />

Akkordeon und Klarinetten<br />

Volksmusiken aus ganz<br />

Europa und setzt die Bru<strong>ch</strong>stücke<br />

auf neue Weise zusammen.<br />

Das klingt überras<strong>ch</strong>end,<br />

zuweilen au<strong>ch</strong> überrumpelnd,<br />

aber immer unterhaltsam.<br />

In ihrer Übungs -<br />

baracke mitten in Züri<strong>ch</strong><br />

haben die drei Tüftler neue<br />

Stücke ers<strong>ch</strong>affen, die sie<br />

nun auf ihrer vierten CD vorlegen.<br />

Frank von Niederhäusern<br />

OCCITAN-BLUES<br />

Eine Welt für si<strong>ch</strong>, irgendwo<br />

am Mittelmeer, zei<strong>ch</strong>net Tatou<br />

alias Moussu T mit seinen<br />

drei «Jungs» (Jovents). Der<br />

Bandleader lebt in Marseille<br />

als Mitglied von Massilia<br />

Sound System und tut si<strong>ch</strong><br />

dort mit Leuten aus Brasilien<br />

zusammen. Gitarrist Blu wäre<br />

alleine s<strong>ch</strong>on eine Band wert.<br />

Zusammen mit Blu variiert<br />

Moussu T zwis<strong>ch</strong>en Blues,<br />

Chanson, Hip-Hop, Rock und<br />

französis<strong>ch</strong>er Folklore. Und<br />

jeder seiner Songs ist ein<br />

Juwel aktueller Lyrik.<br />

Marianne Berna, SRF 3<br />

Die neuen Songs des Zür<strong>ch</strong>er<br />

DJs Kalabrese stehen nur<br />

no<strong>ch</strong> mit einem Tanzbein auf<br />

dem Dancefloor. Der Akzent<br />

liegt vielmehr auf erdigem<br />

Blues und Funk, auf countryesken<br />

Slidegitarren, auf Afround<br />

Bossarhythmen und kernigem<br />

Discogroove. Zu den<br />

handgespielten, metris<strong>ch</strong>en<br />

Beats erklingen au<strong>ch</strong> ein Cello<br />

oder Alpenglocken. Organis<strong>ch</strong><br />

und warm erinnern die unprätentiösen<br />

Grooves in ihren<br />

besten Momenten gar an den<br />

New Yorker Disco-Visionären<br />

Arthur Russell. Silvio Biasotto<br />

The Strypes<br />

Blue Collar Jane<br />

(Mercury 2013).<br />

5<br />

Kalabrese<br />

Independent Dancer<br />

(Rumpelmusig/TBA 2013).<br />

4<br />

Zugluft<br />

Barackenmusik<br />

(Narrens<strong>ch</strong>iff 2013).<br />

4<br />

Moussu T e lei Jovents<br />

Artemis<br />

(Manivette Records/Harmonia<br />

Mundi 2013).<br />

4<br />

kulturtipp 12 l 13<br />

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