Automobilindustrie Europa. - Osec
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dabei, umzu denken, auch in Richtung der technologischen<br />
Entfeinerung der heutigen Palette.<br />
1.4. Analyse und Prognose der weltweiten Automobilmärkte<br />
Die Weltautomobilindustrie befindet sich stärker noch als der Rest der<br />
Weltwirtschaft mitten in einer tiefen Rezession. Zusätzlich zu den<br />
strukturellen Sättigungstendenzen in den etablierten Absatzländern<br />
der Triade (s.o.), ist die Fahrzeug-Nachfrage in Folge der weltweiten<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise auf allen wichtigen Märkten<br />
weggebrochen. Der US-Automobilmarkt weist schon seit längerer Zeit<br />
deutliche Sättigungs-/ Bremsspuren auf und wird sowohl strukturell<br />
als auch kurzfristig konjunkturell besonders hart getroffen. Auf den<br />
europäischen Absatzmärkten brechen die Pkw-Neuzulassungen vor<br />
allem in jenen Staaten ein, wo die Immobilienmarkt- und Finanzkrise<br />
besonders verheerend wirkt, wie in Spanien, Grossbritannien und<br />
Irland.<br />
In vielen Ländern wurden mit Hilfe staatlicher Fördermassnahmen,<br />
z.B. Abwrackprämien, die Neuzulassungen künstlich erhöht, was<br />
aber nur ein kurzfristiges Strohfeuer in der Krise darstellt. Immerhin<br />
wurden mit diesen „Brückenmassnahmen“ schlimmeres verhindert, in<br />
der Hoffnung, 2010 würden die konjunkturellen Auftriebskräfte<br />
Unterstützung bieten. In den BRIC-Staaten hat sich die Situation sehr<br />
uneinheitlich entwickelt, während Russland dramatische<br />
Absatzeinbrüche von mehr als -50% verzeichnete, erwies sich China<br />
nach kurzzeitigem Einbruch mit wieder erstarktem Wachstum als<br />
Stabilisator für die weltweite Branche.<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Lage in der globalen<br />
<strong>Automobilindustrie</strong> rasch aufhellen wird. Für das Gesamtjahr 2009<br />
rechnet das IWK in Summe mit einem Rückgang des weltweiten<br />
Absatzes um rd. 9 – 10 Mio. Fahrzeuge (-14%). 2010 wird in den<br />
meisten Automärkten der Welt ein weiteres schwieriges Jahr, auch<br />
wenn die Gründe dafür durchaus nicht nur konjunkturell sind. Die<br />
Gesamtnachfrage wird sich nur geringfügig auf 60 Mio. Einheiten<br />
erhöhen und somit noch immer deutlich unter dem Niveau von 2008<br />
(66 Mio. Stk.) liegen.<br />
Doch trotz dieser getrübten kurzfristigen Perspektiven darf die<br />
langfristige Zukunftsfähigkeit der <strong>Automobilindustrie</strong> insgesamt nicht<br />
pessimistisch gesehen werden. Nach dem tiefen konjunkturellen<br />
Einbruch wird eine entsprechend kräftige Nachfrageerholung<br />
einsetzen, der auch in den gesättigten Absatzmärkten der Triade die<br />
Neuzulassungen wieder deutlich ansteigen lassen wird. Langfristig<br />
weisen diese Märkte allerdings kein strukturelles Wachstum auf, der<br />
Pkw-Absatz wird auch im Jahr 2015 noch geringfügig unter dem Wert<br />
aus dem Jahr 2000 liegen. Das zukünftige Wachstum wird dagegen<br />
ausserhalb der Triade stattfinden, mit einem Zuwachs von ca. 16 Mio.<br />
Pkw im Jahr 2015 gegenüber 2000.<br />
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