Automobilindustrie Europa. - Osec
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enorme Preiserhöhung der Grundnahrungsmittel nach sich, sondern<br />
belastet zudem die Umwelt, da aus Kostengründen hauptsächlich<br />
Monokulturen angebaut werden und Dünger eingesetzt wird. Das<br />
versauert den Boden und erhöht den Treibhauseffekt. Mittelfristig<br />
werden insbesondere Biokraftstoffe und BtL als Beimischung zu<br />
konventionellen Kraftstoffen weiter voranschreiten, wie dies<br />
beispielsweise beim Flexi Fuel Vehicle der Fall ist.<br />
Flexi-Fuel-Vehicle:<br />
Das Flexible-Fuels-Vehicle (FFV) ist ein Fahrzeug, das sowohl mit<br />
Benzin als auch mit verschiedenen ähnlichen Kraftstoffen, wie<br />
beispielsweise Ethanol-, Bioethanol- oder Ethanol-Benzin-<br />
Gemischen, betrieben werden kann. Dabei wird das Ethanol in einem<br />
bestimmten Verhältnis dem fossilen Kraftstoff zugeführt, der unter<br />
Umständen auch vollständig substituiert werden kann. Das gängige<br />
Mischverhältnis enthält bis zu 85% Ethanol und wird mit E85<br />
bezeichnet. Technisch gesehen erfordert die FFV-Technologie nur<br />
geringe Änderungen am Fahrzeug. Ventile und –sitze des FFV-<br />
Motors sind aus härterem Stahl gefertigt. Tank, kraftstoffführende<br />
Bauteile und Dichtungen müssen eine höhere<br />
Korrosionsbeständigkeit aufweisen. Die Motorsteuerung muss hierbei<br />
das Benzin-, Ethanol-Mischungsverhältnis erkennen und die<br />
Zündzeitpunkte festlegen. Das Bioethanol ist in jenen Ländern von<br />
hohem Interesse, in denen die Landwirtschaft einen hohen Anteil an<br />
Zuckerrohranbau enthält, beispielsweise in Brasilien und Argentinien.<br />
Die Produktionskosten von Ethanol sind in Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern sehr niedrig. Brasilien ist zurzeit der weltweit<br />
grösste Bioethanolerzeuger.<br />
Wasserstoffmotor:<br />
Langfristig kann Wasserstoff als nachhaltiger Energieträger eine<br />
Schlüsselrolle spielen. Wasserstoffmotoren besitzen eine günstige<br />
Emissionslage, da sie vor allem Wasserdampf und keinerlei<br />
Feinstaub ausstossen. Ein weiterer Vorzug im Gegensatz zum<br />
klassischen Verbrennungsmotor liegt im höheren Wirkungsgrad, der<br />
bis zu 45% beträgt und weit über dem liegt, was Benzinmotoren<br />
(25%) erreichen. Die Leistung des H 2 -Motors ist trotz des höheren<br />
Wirkungsgrades niedriger als bei Ottomotoren. Das liegt am<br />
niedrigeren Energiegehalt des Wasserstoffs pro Kubikmeter Gas.<br />
Eine der grossen Herausforderungen bleibt die Speichermöglichkeit<br />
des hochsensiblen, flüchtigen Kraftstoffs. Mit der Nutzung von<br />
flüssigem Wasserstoff ist wegen des niedrigen Siedepunktes (-<br />
253 °C) ein erheblicher Aufwand verbunden, sowohl beim<br />
Tankvorgang als auch am Fahrzeug selbst, für das spezielle<br />
Materialien gewählt werden müssen, die solchen Temperaturen gut<br />
standhalten. Zudem erhitzt sich Wasserstoff mit der Zeit und benötigt<br />
dadurch ein grösseres Volumen. Dies führt dazu, dass der<br />
Wasserstoff an die Umwelt abgegeben werden muss und sich der<br />
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