Automobilindustrie Europa. - Osec
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einzelnen Komponenten und Module werden „just in sequence“, also<br />
punktgenau und fahrzeugspezifisch, direkt an das Montageband<br />
angeliefert. Ohne ausgeklügelte IT-Technik wäre dies nicht möglich<br />
gewesen – bestes Beispiel dafür, wie die Anwendung exogener<br />
technologischen Innovationen gerade den Automobilbau immer<br />
weiter nach vorne treibt. Dies geht nun schon seit über 100 Jahren<br />
so.<br />
Der Hersteller Audi erhöht seine Effizienz beispielsweise durch das<br />
sogenannte Drehscheibenkonzept. Es ermöglicht durch die<br />
Produktion von Volumenmodellen an zwei Standorten - wie dem Audi<br />
A3 Sportback in Ingolstadt und Brüssel - die flexible Reaktion auf<br />
Veränderungen bei der Nachfrage. Sämtliche Prozesse in<br />
Karosseriebau, Lackierung und Montage sind standardisiert. Selbst<br />
die Anlagetechnik ist dieselbe. Die Werke werden besser ausgelastet,<br />
weil saisonale Schwankungen oder Schwankungen im<br />
Produktlebenszyklus eines Fahrzeugs ausgeglichen werden können.<br />
Und gleichzeitig bewahrt diese Technologie die Werke davor, bei<br />
unvorhergesehen Absatzeinbrüchen völlig vom Markt genommen zu<br />
werden.<br />
3.4. Trend zu Kooperationen und strategischen Allianzen<br />
Als Folge der strukturellen Umwälzungen und des verschärften<br />
Ertragsdrucks in der weltweiten <strong>Automobilindustrie</strong> bei gleichzeitig<br />
oligopolistischen Strukturen, die einer weiteren Konzentration im<br />
Wege stehen, gewinnen „Als-Ob-Konzentrationen“, sprich<br />
Kooperationen und strategische Allianzen zunehmend an Bedeutung.<br />
Diese finden weniger auf den unteren Ebenen der<br />
Wertschöpfungskette bei den Zulieferern statt, sondern vor allem bei<br />
den Automobilherstellern selbst. Dies ist insofern überraschend, als<br />
alle beteiligten OEMs untereinander in scharfem Wettbewerb stehen.<br />
Eine Zusammenarbeit zwischen zwei Unternehmen kommt in der<br />
Regel dann zustande, wenn für beide Kooperationspartner reale<br />
Vorteile erzielbar sind. Die Gründe für diese Bereitschaft, mit direkten<br />
Konkurrenten am Markt dennoch zu kooperieren, sind von<br />
Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, aber vom Grundsatz<br />
immer gleich, nämlich Stärkung der eigenen Position im<br />
internationalen Verdrängungswettbewerb durch Kostensenkung und<br />
Ertragssicherung infolge<br />
Konzentration von Kompetenzen,<br />
bessere Auslastung von Leerkapazitäten,<br />
Realisierung von Grössenvorteilen (Economies of Scale),<br />
räumliche Abdeckung relevanter Märkte<br />
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