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Automobilindustrie Europa. - Osec

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Vor allem die Zulieferindustrie ist durch entsprechend niedrigere<br />

Stückzahlabrufe der Hersteller massiv betroffen. Für die deutschen<br />

Automobilhersteller und ihre Zulieferer stellt diese Situation die<br />

grösste Herausforderung seit der Krise 1993 dar, aber nicht nur für<br />

sie, auch für den Rest der Wirtschaft.<br />

Und dennoch gibt es auch positive Nachrichten zu vermelden, denn<br />

mittel- und erst recht langfristig bleibt die <strong>Automobilindustrie</strong> eine<br />

Wachstumsbranche. Nach einer weltwirtschaftlichen<br />

Rezessionsphase, von der auch Experten nicht ganz genau wissen,<br />

wie lange sie anhalten wird, wird eine vom Ersatzbedarf angetriebene<br />

Nachfragewelle erheblichen Ausmasses auf die Branche zukommen.<br />

Kurz: Auf den Rezessions-Tsunami folgt mit grosser<br />

Wahrscheinlichkeit der Boom-Tsunamie – das war in allen fünf<br />

Nachkriegszyklen der Automobilkonjunktur so. Denn der weltweite<br />

Bestand an Automobilen in Höhe von derzeit rund 700 Millionen Pkw<br />

und über 900 Millionen Fahrzeugen insgesamt muss irgendwann<br />

erneuert werden. Dies kann sukzessive geschehen oder im Falle der<br />

sich abzeichnenden technologischen Revolution im Fahrzeugantrieb<br />

auch sehr plötzlich.<br />

Zusätzlich besteht weltweit weiterhin ein hohes Mobilitätsbedürfnis,<br />

das noch lange nicht befriedigt ist. Viele der Wachstumsländer<br />

weisen eine steigende Bevölkerung auf (z.B. Indien), sodass die<br />

Absatzmärkte dort selbst dann weiter anwachsen, wenn die Pkw-<br />

Dichte in diesen Ländern weiterhin auf dem heutigen niedrigen<br />

Niveau bleibt. Mittelfristig ist aber mit einer steigenden Mobilität und<br />

damit einem überproportional starken Wachstum der<br />

Fahrzeugnachfrage zu rechnen.<br />

Ein kritischer Faktor für die <strong>Automobilindustrie</strong>, der im Moment<br />

allerdings gerade etwas an Schärfe verloren hat, ist der Energiepreis.<br />

Ein entsprechendes Umdenken hat in vielen Bereichen der Industrie<br />

leider zu spät eingesetzt, aber gerade in den deutschen<br />

Unternehmen der Branche wird nun umso intensiver in dem Bereich<br />

der Energieeinsparung geforscht. Dies wird der wichtigste<br />

technologische Treiber in der <strong>Automobilindustrie</strong> für die nächsten<br />

Jahrzehnte sein. Die auf fossilen Brennstoffen beruhende Energie ist<br />

weltweit knapp (Peak-Oil ist nach Expertenmeinung bereits<br />

überschritten oder sehr nahe) und die Umweltbelastung durch fossile<br />

Verbrennung kann nicht mehr wie bisher stattfinden. Die globale<br />

Klimaerwärmung, mit absehbar grösseren und immer heftiger<br />

werdenden Naturkatastrophen werden diese Erkenntnis<br />

beschleunigen.<br />

Die technologische Antwort der <strong>Automobilindustrie</strong> auf dieses<br />

Problem ist aller Voraussicht nach die Elektrifizierung des Antriebs.<br />

Das reine Elektroauto wird allerdings in absehbarer Zeit (nächste 10<br />

– 15 Jahre) nicht für den Massenmarkt reif sein, dazu ist die Batterie-<br />

Technik noch zu teuer und zu wenig ausgereift. Stattdessen wird eine<br />

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