Automobilindustrie Europa. - Osec

Rückgänge bei seiner Premiummarke Audi, kann jedoch Dank seiner
Kleinwagenpalette noch einen leichten Zuwachs (0,4%) erzielen, im
deutschen Heimatmarkt sogar stark wachsen (+32%). Das Gleiche
gilt für Ford und Opel, die alle von der Prämie profitierten. Die
Verschrottungsprämie hat also trotz der nicht vorhandenen
Umweltauflagen in vielen Ländern vorwiegend den Verkauf von
umweltfreundlichen Klein –und Kleinstwagen bewirkt, da hier eine
Prämie von 1.500 Euro oder auch 2.500 Euro einen wesentlich
grösseren Kaufanreiz bildet als bei den (verbrauchsintensiveren)
Premiumfahrzeugen der Oberklasse.
Offen ist, wie sich die Autoindustrie ohne die Verschrottungsprämien
entwickelt, die in vielen Ländern inzwischen ausgelaufen sind. Sicher
ist, dass gegenüber dem staatlich gespushten, subventionierten
Absatz in 2009 die Märkte im Jahr 2010 einen deutlichen Rückgang
verzeichnen werden, allerdings wird der Einbruch niedriger ausfallen,
als er 2009 ohne die staatliche Förderung gewesen wäre. Per saldo
über zwei Jahre gerechnet, hat die Prämie also eine deutliche
Marktstützung erreicht, das Ziel der Verschrottungsprämie, die
kurzfristige konjunkturbelebende Wirkung, um einen temporären
drastischen Nachfrage-Einbruch zu verhindern, wurde also erreicht.
Ab 2010 ist wieder mit verbesserten Konjunktur- und damit
Absatzaussichten zu rechnen, auch wenn die Auswirkungen der
Finanzkrise noch lange nicht überwunden sind.
Für das Jahr 2010 ist mit einem Einbruch der Neuzulassungen in
Deutschland um 22 Prozent zu rechnen. Ohne die Prämie, wäre der
Absatz bereits 2009 massiv auf ca. 2,3 Mio. Pkw 3 eingebrochen.
Somit handelt es sich im Jahr 2010 nur um einen scheinbaren
Rückgang, eigentlich findet ein Zuwachs um 0,5 Mio. gegenüber dem
unverzerrten Jahreswert 2009 statt. Ein Vorzieheffekt, bei dem die
ohnehin geplante Nachfrage nur wegen der Prämie auf das Jahr
2009 vorgezogen wurde, kann weitestgehend ausgeschlossen
werden, aufgrund des vorgeschriebenen Mindestalters von 9 Jahres
für das zu verschrottende Auto. Der klassische Neuwagenkäufer
behält sein Fahrzeug wesentlich kürzer, während die Besitzer älterer
Autos grösstenteils Gebrauchtwagenkäufer sind. Somit wurde durch
die staatliche Förderung eine tatsächliche Zusatznachfrage
geschaffen, die konjunkturstabilisierend wirkte (Zweiteffekte auf dem
Gebrauchtwagenmarkt und die zusätzliche Staatsverschuldung
ausser Betracht gelassen).
3 Es können nicht die kompletten 2 Mio. Autos, für die die Prämie ausgezahlt
wurde, als Absatzzuwachs verbucht werden, da ca. 700.000 Fahrzeuge
bereits als Jahreswagen zugelassen waren und somit den tatsächlichen
Zuwachs der Neuzulassungen auf ca. 1,3 Mio. verringert.
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