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Automobilindustrie Europa. - Osec

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den industriell hoch entwickelten Industriestaaten zunehmend kritisch<br />

gesehen. Fakt ist, dass sich die industrielle Grossfertigung<br />

hinsichtlich einer Neuordnung der globalen industriellen Arbeitsteilung<br />

zunehmend aus den westlichen, teuren Standorten der nördlichen<br />

Halbkugel in den bevölkerungsreichen süd-östlichen Teil des Globus<br />

verlagert. Dort ist das Kapital in der Regel knapp, Arbeit hingegen<br />

(noch) reichlich und billig verfügbar. Die technologisch wenig<br />

komplexen und arbeitsintensiven Vorprodukte werden dort bereits<br />

heute auch für den westlichen Markt hergestellt, zusätzlich wird auch<br />

die Fahrzeugproduktion in diesen Ländern zunehmen, um die<br />

wachsende Nachfrage vor Ort zu bedienen.<br />

(3) Die dritte grosse Herausforderung, gerade für die europäischen<br />

Automobilhersteller stellt die Sättigung ihrer angestammten<br />

Hauptabsatzmärkte dar. Der Wachstumsprozess geht hier zu Ende.<br />

Und gleichzeitig stehen die Wachstumsmärkte in den Emerging<br />

Countries der BRIC-Staaten für Wachstumskompensation nicht mehr<br />

zur Verfügung, da mit wachsender Marktgrösse die Eigenproduktion<br />

vor Ort immer rentabler wird. Die Folge ist ein gnadenloser<br />

Verdrängungswettbewerb auf allen automobilen<br />

Wertschöpfungsstufen bis hin zum Handel. Davon sind alle<br />

Industriestaaten mit <strong>Automobilindustrie</strong> betroffen. In Deutschland<br />

lieferte dazu im Herbst 2009 die so genannte „Rettung“ von Opel<br />

durch die Bundesregierung ein düsteres Beispiel.<br />

Kurz: Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hin oder her: Die<br />

<strong>Automobilindustrie</strong> als Rückgrat und Paradebranche der westlichen<br />

Industriestaaten steht gegenwärtig nicht vor ursächlich<br />

konjunkturellen, sondern strukturellen Herausforderungen von bislang<br />

nicht gekanntem Ausmass.<br />

Die vorliegende Studie soll dazu beitragen, die Problemfelder zu<br />

analysieren und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />

5.1. Handlungsfelder für Europäische Firmen<br />

Würde man aus dem Orbit einen Blick auf die gegenwärtige<br />

Industriestruktur der Welt 12 und die heutige industrielle Arbeitsteilung<br />

zwischen Kontinenten und Ländern werfen, käme man zu folgender<br />

groben Struktureinteilung:<br />

<br />

<br />

Fabrik (Massenproduktion): Asien, Schwellenländer<br />

Boutique (tailored by…): <strong>Europa</strong><br />

12 Der Primärsektor als Lieferant von Rohstoffen, Energie und<br />

landwirtschaftlichen Erzeugnissen wird aus dieser Betrachtung<br />

ausgeklammert, da die Aktivitäten auf diesen Feldern stochastisch über den<br />

Globus und auf Volkswirtschaften verteilt sind.<br />

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