Automobilindustrie Europa. - Osec
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Wertschöpfungsaktivitäten der OEMs auf Module, Komponenten und<br />
Technologien mit hoher und für den Kunden wahrnehmbarer<br />
Bedeutung für den Kern der Marke und das Markenimage reduzieren,<br />
um die Markenprofile zu schärfen. Mit der zunehmenden<br />
Konzentration der Automobilhersteller auf das "Downstream"-<br />
Geschäft (Marken- und Imagepflege, Finanzierung, Versicherung,<br />
Entsorgung) verlagern sich im eigentlichen Kerngeschäft sowohl die<br />
Entwicklung von Innovationen als auch die Produktion zunehmend in<br />
die Zulieferindustrie. Dabei drängen auch branchenfremde<br />
Unternehmen plötzlich in den Automobilbereich, wie die<br />
Kooperationen von OEMs mit Energieunternehmen im Zuge der<br />
Entwicklung elektrischer Antriebe und der dazu notwendigen<br />
Batterietechnologie deutlich machen.<br />
3.2.2. Fertigungstiefen<br />
Während die Hersteller auch in Zukunft ihre Fertigungstiefe<br />
kontinuierlich verringern werden, übernehmen Zulieferer und<br />
Dienstleister schrittweise alle nicht markenprägenden Aufgaben im<br />
Automobilbau. Bereits im Jahr 2002 entwickelten und bauten die<br />
Hersteller ihre Autos nur noch zu 35% selbst – pro<br />
"Durchschnittsauto" betrug die Eigenleistung nur noch 4.000 Euro.<br />
Mittlerweile ist der Verlagerungstrend trotz krisenbedingtem<br />
Insourcing-Effekt weiter vorangeschritten. Bis zum Jahr 2015 wird mit<br />
einem Rückgang des Wertschöpfungsanteils auf 2.670 Euro oder<br />
23% gerechnet, der Rest wird durch Zulieferer und Dienstleister<br />
erbracht.<br />
Je nach Fahrzeugbereich fällt die Fertigungstiefe der OEM sehr<br />
unterschiedlich aus. In den Bereichen Antrieb und Fahrwerk ist die<br />
Wertschöpfungstiefe der Hersteller deutlich geringer und in Zukunft<br />
werden die Zulieferer hier nahezu die komplette Fertigung<br />
übernehmen, ähnlich ist es im Bereich des Interieurs. Beim<br />
Karosseriebau liegt der Anteil beim Hersteller dagegen noch<br />
wesentlich höher und wird auch in Zukunft noch deutlich über 50%<br />
betragen.<br />
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