Automobilindustrie Europa. - Osec
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5. Zusammenfassung und Fazit der künftigen Entwicklungen in<br />
der europäischen <strong>Automobilindustrie</strong><br />
Die <strong>Automobilindustrie</strong> steht am Beginn des 21. Jahrhunderts vor der<br />
grössten Herausforderung seit ihren Anfängen. Der Siegeszug des<br />
Automobils und seiner Branche wird erstmals seit 100 Jahren von<br />
Ökonomen sowie Umwelt- und Gesellschaftsanalysten nicht ohne<br />
wachsende Zweifel in die Zukunft fortgesetzt. Ironie der Geschichte:<br />
Das Automobil droht an seinem eigenen Erfolg zugrunde zu gehen.<br />
Dabei wird von Kritikern nicht das Bedürfnis der Menschen nach<br />
individueller Mobilität in Frage gestellt: Seit Ardi und Lucy 11 Ostafrika<br />
verliessen, um sich die Erde untertan zu machen, hat sich daran<br />
wenig geändert! Das Mobilitätsbedürfnis wird mit wachsender<br />
Weltbevölkerung und Erschliessung neuer Mobilitätspotentiale sogar<br />
weiter überproportional zunehmen. Und damit wächst auch der<br />
Weltautomobilbestand, der heute rund 900 Millionen Fahrzeuge<br />
beträgt.<br />
Als Konsequenz auf die in dieser Studie dargestellten erkennbaren<br />
Zukunftstrends bei wichtigen Rahmenbedingungen, muss die<br />
westeuropäische <strong>Automobilindustrie</strong> in den nächsten Jahrzehnten mit<br />
folgenden Herausforderungen fertig werden:<br />
1. Ökologie und limitierte Ressourcenverfügbarkeit verlangen<br />
nach neuen Antriebstechnologien: Neue Autos braucht die<br />
Welt, will sie nach 2050 immer noch Auto fahren!<br />
2. Die Globalisierung erzwingt eine strukturelle Veränderung der<br />
internationalen Arbeitsteilung in der Branche.<br />
3. Gesättigte Märkte erfordern eine Neu-Justierung der<br />
bisherigen Wachstumsphilosophie der Nachkriegszeit.<br />
(1) Im Mittelpunkt der Zukunftskritik steht zunächst das Produkt selbst<br />
– das Automobil in seiner jetzigen Auslegung. Es verbraucht zu viel<br />
fossile Energierohstoffe, die nur noch begrenzt zur Verfügung stehen,<br />
und trägt mit 26% erheblich zu den CO 2 - Gesamtemissionen der EU,<br />
und damit natürlich auch zur globalen Erderwärmung bei.<br />
Schlussfolgerung: Die herkömmliche Verbrennungstechnologie, mit<br />
der die Weltautomobilflotte heute und auf absehbare Zeit noch<br />
angetrieben wird, ist technologisch wie ökologisch überholt und hat<br />
keine Zukunftschancen. Kurz: Etwas Neues muss her, eine neue,<br />
innovative Antriebstechnologie, sei es Wasserstoff, Brennstoffzelle<br />
oder Hybrid- und Elektroantrieb in jedweder Form.<br />
(2) Des Weiteren aber wird vor allem die Zukunft der Hersteller sowie<br />
der beteiligten Unternehmen der vor- und nachgelagerten<br />
Wertschöpfungsstufe, wie Zulieferer und Handelsunternehmen, in<br />
11 Die ältesten bekannten Funde menschlicher Vorfahren.<br />
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