3,2 MB - Verpackungs-Rundschau
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PHARMA/KOSMETIK<br />
Rationalisierungspotentiale<br />
Single sourcing im Pharmapackaging<br />
Für die Pharma- und Arzneimittelhersteller<br />
können im Packaging erhebliche Rationalisierungspotentiale<br />
durch Kooperationen<br />
mit der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />
aktiviert werden. Partnerschaften mit supra-nationalen<br />
Faltschachtelproduzenten<br />
versprechen insbesondere dann Erfolge,<br />
wenn deren vielfältige Erfahrungen dazu<br />
beitragen, die komplexen Packaging-Prozesse<br />
besser zu beherrschen und somit<br />
die Konzentration auf die eigene Kernkompetenzen<br />
zu erleichtern.<br />
Manager Karl-Reiner Müller, Geschäftsführer Copaco Gesellschaft für Verpackungen, im Warenkorb der sieben<br />
Mitgliedsunternehmen dieser Allianz<br />
Foto: Copapharm<br />
Viele Hersteller haben Global Sourcing<br />
eingeführt und beschränken<br />
Ihre Lieferantenpools auf einige<br />
wenige, leistungsfähige Zulieferer. Unter<br />
den <strong>Verpackungs</strong>herstellern wird nach<br />
kompetenten Systemanbietern gesucht,<br />
die die gesamte Wertschöpfungskette<br />
abdecken und die geforderte Größe und<br />
Infrastruktur haben.<br />
Faltschachtelhersteller, die supranational<br />
in konzernartigen Strukturen mit<br />
kleinen, eigenständigen Units die Vorteile<br />
von Mittelständlern bieten, sind selten.<br />
Den wachsenden Marktanforderungen<br />
wird die 1997 gegründete europäische<br />
Faltschachtelallianz Copapharm Europe<br />
gerecht. In ihr haben sich sieben Hersteller<br />
aus sechs europäischen Staaten zusammengetan.<br />
Alle Mitgliedsunternehmen<br />
sind langjährige Zulieferer der<br />
pharmazeutischen Industrie, ihre Kernkompetenz<br />
ist das Pharmapackaging.<br />
Neben umfassender Kenntnis pharmazeutischer<br />
Verpackungen bringt die zentral<br />
von Mainz aus gesteuerte Allianz<br />
zudem wichtiges Know-how aus anderen<br />
Branchen, wie Kosmetik/Körperpflege,<br />
Süßwaren sowie Food und Consumer<br />
Products, ein.<br />
Erhöhter Kundennutzen<br />
Die Pharmabranche verlangt heute von<br />
ihren Lieferanten Benchmarking-Systeme<br />
in allen relevanten Bereichen. Ziele sind<br />
eine permanente Steigerung der Liefersicherheit,<br />
Anpassung der Leistungsstandards<br />
und verkürzte Durchlaufzeiten.<br />
Durch Einsatz digitaler Kommunikation<br />
im Angebots- und Bestellwesen, in der Vorstufentechnik,bis<br />
hin zum eigentlichen Produktionsprozeß<br />
und in der bedarfsgerechten<br />
Anlieferlogistik werden die Sicherheit<br />
erhöht und Zeitvorsprung Realität.<br />
Copapharm hat daher unternehmensübergreifende<br />
Projektteams gebildet, die<br />
zusammen mit den Kunden an der Standardisierung<br />
von Packmittel- und Leistungsparametern<br />
Kostensenkungsmöglichkeiten<br />
aufzeigen und deren Realisierung<br />
überwachen.<br />
Von den Zulieferern werden absolute<br />
Prozeßsicherheit über die gesamte Produktionskette,<br />
Flexibilität und garantierte<br />
Liefersicherheit in gleicher Weise erwartet,<br />
wie die Vertrautheit mit nationalen<br />
Bestimmungen und Besonderheiten.<br />
Nicht minder wichtig sind einheitlich<br />
hohe Qualitätsstandards, Zertifizierungen<br />
nach DIN EN ISO 9001 und Erfüllung der<br />
Anforderungen nach den GMP-Richtlinien<br />
und den Standards der FDA.<br />
Durch den starken Trend zur Selbstmedikation<br />
erfährt das Marketing neue<br />
Bedeutung, denn Verpackungen für frei<br />
verkäufliche Arzneimittel müssen verstärkt<br />
informieren und sich kommunikativ<br />
am Point of Sale durchsetzen. Daher sind<br />
Kooperationen mit Partnern wichtig, die<br />
umfassendes Wissen um die richtige<br />
Präsentation am P.O.S. einbringen. Das<br />
Know-how der <strong>Verpackungs</strong>mittelhersteller<br />
in der Entwicklung „stummer Verkäufer“<br />
wird immer relevanter.<br />
Die Weichen stehen auf Kooperation<br />
Für Copapharm Europe bedeutet dies, daß<br />
in Zukunft ein massiver Know-how-Transfer<br />
und Erfahrungsaustausch zwischen den<br />
Herstellern von Verkaufsverpackungen<br />
und der Pharmaindustrie stattfinden muß.<br />
Die multinationale Kooperation bietet der<br />
Pharmaindustrie ein leistungsfähiges, der<br />
globalisierten Nachfrage gerecht werdendes,<br />
Angebot. Bei der Auftragsabwicklung<br />
legt man in dieser Allianz darauf Wert, daß<br />
bestehende Kommunikationswege genutzt,<br />
ausgebaut und optimiert werden.<br />
Daher übernimmt jeweils das Unternehmen<br />
das Projektmanagement, das bereits<br />
auf gewachsene Beziehungen zum Auftraggeber<br />
zurückgreifen kann.<br />
Die Leistungsfähigkeit der neuen<br />
Allianz drückt sich auch in Zahlen aus.<br />
Ihr Anteil am europäischen Markt für<br />
Pharmafaltschachteln betrug im Geschäftsjahr<br />
1998 nach eigenen Angaben<br />
ca. 18 Prozent. Mit Abnehmern aus der<br />
Pharmaindustrie erzielten die Partner<br />
50 Prozent ihres Gesamtumsatz von rund<br />
325 Millionen Mark. ❐<br />
22 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 8/1999