3,2 MB - Verpackungs-Rundschau
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EDITORIAL<br />
Weit weg?<br />
Keine Angst, wir wollen Sie nicht<br />
fragen, wo Sie im Urlaub gewesen<br />
sind, oder wo Sie noch hinreisen<br />
wollen. Wo auch immer Sie waren oder<br />
noch hinfahren, es sei Ihnen gegönnt.<br />
Viel mehr würde uns interessieren, ob<br />
Sie Muße hatten, über die Zukunft Ihres<br />
Unternehmens, über die Zukunft Ihres<br />
Produktes nachzudenken. Als Handelsunternehmen,<br />
als Markenartikler, Wissenschaftler,<br />
als Packstoff-/Packmittelproduzent<br />
oder als <strong>Verpackungs</strong>maschinenbauer.<br />
Wie sieht das dann aus in, sagen<br />
wir einmal, 50 Jahren?<br />
Vielleicht unter dem Eindruck der Sonnenfinsternis<br />
haben der VR schon viele<br />
geantwortet auf diese Fragen. Einige Male<br />
mit dem Hang zur Weltraumsicht. Sehr<br />
schöne Ideen kommen dort rüber, die<br />
man sich zu unserem 50jährigen Jubiläum<br />
und zu unserem 12. Internationalen <strong>Verpackungs</strong>kongreß<br />
macht. Auf dem Kongreß<br />
und in unserer Jubiläumsausgabe<br />
werden wir nicht 50 Jahre zurück schauen,<br />
wie das sonst üblich ist, sondern wir werden<br />
50 Jahre voraus schauen: Vision 2049:<br />
Verpackung, eine Herausforderung mit<br />
Perspektiven!?<br />
Die meisten Befragten, die uns ein Statement<br />
für die <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
10/99 geschickt haben, wollten deutlich<br />
das Ausrufezeichen gesetzt sehen, bis<br />
jetzt können wir beruhigt sein: Im Jahr<br />
2049 wird Verpackung immer noch eine<br />
Herausforderung mit Perspektive sein!<br />
Und da auch „Spinnen und Träumen“ ausdrücklich<br />
erlaubt ist, sind manche Statements<br />
entsprechend konträr. Einer sagt,<br />
obwohl Getränkeproduzent, wir werden<br />
gar nicht mehr so viele Getränkepackmittel<br />
einsetzen, weil jeder Haushalt aus der<br />
Wasserleitung sein eigenes Getränk zapft.<br />
Feinste Dosierung von Aromen, CO 2 mal<br />
mehr, mal weniger, Farbe nach Wunsch,<br />
eventuell Wirkstoffe gegen Kopfschmerzen<br />
oder Schwangerschaft? Das wissen wir<br />
noch nicht so genau, aber zum Beispiel im<br />
Raum München ist jetzt schon eine kleine<br />
Selbstmischeuphorie ausgebrochen. Speziell<br />
Kinder besuchen andere Familien,<br />
weil Muttern dort mit ihrem hauseigenen<br />
Soda-Gerät die besseren Geschmacksvarianten<br />
zaubert.<br />
Dort benötigt man nur noch wenige<br />
Nachfüllflaschen. Ob die aus PET oder<br />
Glas oder Metall sein werden, vielleicht ist<br />
der Rohstoff für die Getränkepackmittel<br />
der Zukunft noch gar nicht gefunden, läßt<br />
weiteren Raum für Spekulationen. Ist es<br />
Holz mit einer Wahnsinns-Beschichtung,<br />
ist es ein galaktischer Werkstoff aus<br />
einem fernen Sonnensystem? Könnte<br />
sein, schließlich ist die erste Mondlandung<br />
gerade einmal 30 Jahre her und die<br />
Erforschung von erdnahen Planeten beginnt<br />
gerade erst. Es könnten allerdings<br />
auch Standbodenbeutel sein, die man<br />
heute schon auf Erden findet, und die genauso<br />
schnell wie Flaschen durch Abfüllinien<br />
gejagt werden können. Viele Prognosen<br />
der letzten Jahre haben gerade den flexiblen<br />
Verpackungen eine rosige Zukunft<br />
vorausgesagt.<br />
Und wie werden dann Ihre Verpakkungsmaschinen<br />
aussehen? Werden sie<br />
fühlen, schmecken, riechen, hören können?<br />
Werden sie den Befehlen des Operators<br />
via E-mail gehorchen, weil wir ständig<br />
und an jedem Ort eine Kommunikationsquelle<br />
ganz klein und unauffällig mit<br />
uns herumtragen? Vielleicht in unsere<br />
Kleidung integriert? Wie werden Roboter<br />
greifen? Mit immer komplizierteren, genaueren<br />
Steuerungen? Oder schaut man<br />
das Prinzip der Schlingpflanzen ab, bei<br />
denen es manche auf zwei Umdrehungen<br />
pro Minute bringen. Einfach weil Wasser<br />
in den Gefäßen der Fangarme gezielt gepumpt<br />
wird.<br />
Schließlich mündet jedes Produkt von<br />
der Lebensmittelverpackung bis zur Kosmetikverpackung<br />
in den Regalen des Handels?<br />
Oder nicht? Was ist, wenn unser<br />
Konsumverhalten im Jahr 2049 ein ganz<br />
anderes ist? Online-Shopping, Handelskanäle<br />
der Zukunft haben wir heute schon.<br />
Aber ist es das letzte Wort, der letzte Wille<br />
des Verbrauchers?<br />
Visionen, Träumereien, Spekulationen,<br />
die oft ein Körnchen Wahrheit in sich tragen.<br />
Genau das wollen wir den Lesern der<br />
VR und den Besuchern des VR-Kongresses,<br />
vom 11. bis 12. Oktober ’99 – übrigens<br />
zum ersten Mal nicht in Baden-Baden,<br />
sondern in Gravenbruch bei Frankfurt a.M.<br />
– bieten. Falls Sie, verehrte Leser, sich von<br />
diesen Zukunftsthemen inspiriert fühlen,<br />
dann hauen Sie in die Tasten Ihres (wahrscheinlich)<br />
Computers und schicken uns<br />
ein paar Zeilen. Besuchen Sie außerdem<br />
unseren Kongreß und achten Sie auf<br />
die Jubiläumsausgabe der <strong>Verpackungs</strong>-<br />
<strong>Rundschau</strong>. Im Oktober gilt es viel zu<br />
entdecken! Norbert Sauermann<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 8/1999 3