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3,2 MB - Verpackungs-Rundschau

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PACKSTOFFE/PACKMITTEL<br />

Loch an Loch<br />

Mikroperforation<br />

von Packmittelbahnen<br />

Mikroporen machen Packmittel und<br />

andere Bahnmaterialien wasserdampfund<br />

luftdurchlässig und somit atmungsaktiv.<br />

Für Flüssigkeiten ist es<br />

weitestgehend undurchlässig und bildet<br />

somit eine Barriereschicht. Derartig<br />

neue Produkte sind für zahlreiche Aufgaben<br />

im <strong>Verpackungs</strong>bereich, u.a. bei<br />

der Produktgutverfüllung im Nonfood-Bereich,<br />

für die Vliesindustrie<br />

und für technische Anwendungen interessant.<br />

Die Mikroporen lassen sich<br />

elektrostatisch in die laufenden Bahnen<br />

auch bei hohen Bahngeschwindigkeiten<br />

und Bahnbreiten einbringen.<br />

Seit vielen Jahren werden Fein- und<br />

andere Papierbahnen mit Flächengewichten<br />

von 20 bis 150 g/m 2 elektrostatisch<br />

flächen- oder zonenperforiert.<br />

Dies sind: Zigaretten-, Mundstückbelag-,<br />

Filter- und Kraftpapiere sowie verschiedene<br />

Vliese und Verbundstoffe. Mit der<br />

elektrostatischen Mikroperforation sind<br />

Porengrößen von 10 bis 200 mm bei Porendichten<br />

bis zu 1 Mio./m 2 mit Flächenbzw.<br />

200/cm 2 mit Zonenperforationen<br />

erzielbar. Die Luftdurchlässigkeitsbereiche<br />

bewegen sich hierbei von 100 bis<br />

1000 C.U.(Coresta: ml/min/cm 2 ) bzw. 5 bis<br />

50 l/m 2 /Sek. (Frankesystem).<br />

Luft- und/oder Wasserdampfdurchlässigkeiten<br />

aber gleichzeitiger Wasserdichtigkeit<br />

gegen Flüssigkeiten lassen sich mit<br />

der elektrostatischen Mikroperforationstechnik<br />

bei einigen Materialarten erfüllen,<br />

da die Flüssigkeitströpfchen nicht durch<br />

die kleinen Mikroporen das Material<br />

Tabelle: Packmittel und ihre Perforierbarkeit<br />

Ein Teilstrich<br />

entspricht<br />

10 µm. Der<br />

Meß-Bereich<br />

erstreckt<br />

sich von<br />

0 bis 600 µm<br />

Foto: MPE<br />

durchtreten. Damit ist es möglich, eine<br />

Wasserdampf- und Gasdurchlässigkeit,<br />

gegebenenfalls einen Aromaaustausch<br />

oder Luftauslaß zu erzielen und gleichzeitig<br />

die Barriereschicht zu erhalten. Mit<br />

dem Trend der <strong>Verpackungs</strong>industrie,<br />

dünne Papiere mit speziellen Sperreigenschaften<br />

herzustellen, gewinnt die<br />

elektrostatische Mikroperforationstechnik<br />

weiter an Bedeutung, da nur mit dieser<br />

Quelle: MPE<br />

Materialart/Verbund Perfo.barkeit Poren µm WD-Durch.g/m 2 /Tag WD.Dicht. mmWS<br />

BOOP-Folie ... 8 µm mittel 20 - 30 – –<br />

LDPE-Folien... 12 µm mittel 15 - 30 – –<br />

PTFE-Folien... 50 µm gut 20 - 60 – –<br />

PET-Folien... 10 µm schlecht 20 - 100 – –<br />

PSU-Folien... 30 µm sehr gut 5 - 50 – –<br />

hydrophile... 40 µm sehr gut 5 - 200 – –<br />

non-wovens... 40 µm gut 5 - 200 – –<br />

spunbonded-PE-vlies gut 3 - 20 30 - 800 60 - 750<br />

PE-coated vlies gut 5 - 50 10 - 25 20 - 40<br />

PE-coated-Papier gut 5 - 100 – –<br />

Feinpapier ... 40 g/m 2 sehr gut 10 - 80 – –<br />

Kraftpapier... 140 g/m 2 gut 50 - 150 – –<br />

Filterpapier... 100 g/m 2 sehr gut 20 - 100 – –<br />

Veredelungstechnik derart kleine Poren<br />

und hohe Porendichten in die relativ<br />

schnell laufenden Bahnen generierbar<br />

sind.<br />

Ein Perforationssystem besteht aus<br />

vielzahligen Gruppen von Elektrodenstiftpaaren<br />

über die Bahnbreite und in Laufrichtung<br />

aufgeteilt, die sich in einem<br />

Spaltabstand von ca. 1 bis 2 mm gegenüberstehen.<br />

Mittels Hochspannungsimpulse<br />

und genau dosierter Energieentladungsanteile<br />

erfolgt die Perforation beim<br />

Funkenüberschlag zwischen den Elektrodenstiftpaaren,<br />

in deren Spalt die Materialbahn<br />

durchbewegt wird. Porengrößen<br />

und Porendichten bestimmen sich durch<br />

die Einzelenergieanteile und Funkenrepetitionsraten.<br />

Abhängig von der Materialkonsistenz,<br />

den physikalischen Umgebungsbedingungen<br />

und Elektrodenstiften läßt sich die<br />

Durchschlagstelle des Funkens partiell<br />

nicht exakt vorher bestimmen. Daher sind<br />

Minimalabstände für die Lochreihen oder<br />

Lochdichtenerzeugung zu berücksichtigen,<br />

um Mehrfachdurchschläge zu vermeiden<br />

oder, wenn dies erwünscht ist, zu erzielen.<br />

Für die elektrostatische Mikroperforation<br />

von Packmitteln, wie PE-beschichtete<br />

Papiere, PP/Vlies/PE, PE/Vlies/PE usw.,<br />

sind nach dem derzeitigen Stand und je<br />

nach Applikation folgende Qualitätskriterien<br />

und Produktforderungen anzusetzen:<br />

❐ Wasserdurchlässigkeiten nach ASTM<br />

E 96-80/E-96-84 : 300 bis 1000 g/m 2 /Tag;<br />

❐ Wasserdichtigkeit nach DIN 59886 : 40<br />

bis 1500 mmWS;<br />

❐ Porengrößen : 10 bis 100 mm;<br />

❐ Porendichten: 10 000/m 2 bis 1000 000/m 2 ;<br />

❐ Keine Verbrennungsrückstände und<br />

Kontamination des Materials;<br />

❐ Keine Geruchsbildung oder Ausgasung<br />

bei und nach der Perforation;<br />

❐ Keine farbliche Veränderung durch den<br />

Perforationsprozeß;<br />

❐ Nichtsichtbarkeit der Mikroperforationen;<br />

❐ Statistisch gut verteiltes Porenbild;<br />

❐ Erhaltung der Materialgrundeigenschaften<br />

und Spezifikation.<br />

Aufgrund der physikalischen Arbeitsweise<br />

sind im allgemeinen PE- oder<br />

34 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 8/1999

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