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3,2 MB - Verpackungs-Rundschau

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ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />

Pharma-Haftetiketten<br />

Migrationshemmende Klebstoffe auf Verpackungen<br />

Raflatac ist ein weltweit führender<br />

Hersteller von papierbasierten und<br />

synthetischen Haftmaterialien. Das<br />

Unternehmen entwickelt und fertigt<br />

Haftverbunde für eine Menge von Etiketten<br />

und verfügt über langjährige<br />

Erfahrung in der Herstellung von Haftmaterialien<br />

für den Etikettenbedarf<br />

der Pharmaindustrie. Der migrationsresistente<br />

Kleber RP 31 C wurde speziell<br />

auf die Anforderungen an Pharmaetiketten<br />

abgestimmt.<br />

Die zunehmende Vermehrung migrationsempfindlicher<br />

Kunststoffe<br />

für Pharmaverpackungen hat<br />

die Entwicklung eines geeigneten Klebstoffs<br />

notwendig gemacht, der sich durch<br />

migrationshemmende Eigenschaften auszeichnet.<br />

Doch der Erfolg eines Haftetiketts<br />

hängt auch von vielen weiteren<br />

Faktoren ab wie Lebenszyklus, Substrat,<br />

Form des Produktes, die Umgebungsbedingungen<br />

während und nach dem Etikettieren,<br />

der Anpreßdruck beim Aufbringen<br />

und die Wahl des Etikettenmaterials.<br />

Die Anforderungen an Pharmaetiketten<br />

sind vergleichsweise höher als in den<br />

meisten anderen Industriebereichen. Besondere<br />

Umstände beeinflussen den gelungenen<br />

Einsatz des Etiketts: Hitze und<br />

Dampf im Autoklav, die Anwesenheit von<br />

Ethylenoxid bei Gassterilisation, 25 oder<br />

50 k Graustrahlung bei Gamma-Sterilisation,<br />

Hochspannung bei Elektronenstrahl-Sterilisation,<br />

besondere Anforderungen<br />

an Etiketten für Blutkonserven,<br />

kleine zylindrische Packungen, sehr nied-<br />

Transparente PE-LD-Verpackungen werden häufig<br />

für weiche Fläschchen und Ampullen eingesetzt<br />

Fotos: Raflatac<br />

rige Temperaturen beim Tiefkühlen in<br />

Stickstoff. Dann kommen die Bedruckbarkeit,<br />

Schärfe des Druckbildes, Beständigkeit<br />

gegen Umgebungseinflüsse, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit. Neuerdings diskutiert<br />

man in Herstellerkreisen auch über<br />

den Lebenszyklus des Etiketts in Relation<br />

zum Lebenszyklus des pharmazeutischen<br />

Produkts.<br />

Produkt- oder Datenetikett<br />

Pharmaetiketten lassen sich grob in zwei<br />

Kategorien einteilen: Produktetiketten<br />

und Datenetiketten. Bei Produktetikettierungen<br />

werden die vorbedruckten Etiketten<br />

direkt auf die Erzeugnisse aufgebracht.<br />

Beispiele aus dem Pharmabereich<br />

sind glänzende, mehrfarbige PE-Kunstdrucketiketten<br />

auf Arzneiflaschen aus<br />

PE/PP bzw. Glas oder Produktetiketten auf<br />

Infusionsbeuteln und kleinen Fläschchen.<br />

Datenetiketten werden vor dem Aufkleben<br />

auf das Produkt mit variablen Informationen<br />

beschriftet wie EAN-Barcodes,<br />

Chargennummern, Herstellungsdatum<br />

usw. Anwendungsbeispiele sind<br />

Etiketten auf Blutkonserven, Rezepturen,<br />

Arzneiflaschen, Reagenzgläser für Analysen<br />

oder Blisterverpackungen. Obwohl<br />

neue Trends bei Produkt- und Datenetiketten<br />

meist in anderen Bereichen entstehen,<br />

vor allem in der Lebensmittelindustrie,<br />

kann die pharmazeutische Industrie<br />

davon auch profitieren. So wurden<br />

aus Umweltgründen für Produktetikettierungen<br />

in der Lebensmittelindustrie Haftfolienetiketten<br />

entwickelt.<br />

Glas ist traditionell das wichtigste Material<br />

für Pharmaverpackungen. Seine Vorteile<br />

sind Sicherheit, Hygiene und Transparenz.<br />

Als das Glas noch die Hauptrolle<br />

spielte, brauchte man allerdings ein Migrieren<br />

der Etikettenklebstoffe nicht zu<br />

befürchten. Die technischen Eigenschaften<br />

des Etikettenmaterials und die richtige<br />

Kombination von Obermaterial,<br />

Kleber und Trägerpapier wurden in der<br />

Qualitätskontrolle überprüft. Und weil<br />

die Etiketten mit den pharmazeutischen<br />

Produkten nicht in Direktkontakt kamen,<br />

schenkte man den Haftklebstoffen keine<br />

besondere Beachtung. Glas hat aber<br />

auch seine Nachteile. Es ist zerbrechlich,<br />

schwer und nicht elastisch. Darum hielt<br />

man Ausschau nach alternativen Materialien.<br />

In den letzten Jahren wurden neue<br />

Stoffe wie PE, PP, PEN usw. entwickelt und<br />

Das Migrationsverhalten hängt vom Grad der<br />

Kristallinität des PE ab<br />

von der pharmazeutischen Industrie in<br />

Gebrauch genommen. Die Barriereeigenschaften<br />

sind allerdings nicht so gut wie<br />

bei Glas, denn Kunststoffe sind für einige<br />

Kleberkomponenten durchlässig.<br />

Haftkleber<br />

Die wichtigsten Rohmaterialien für die<br />

Herstellung von Haftklebern sind Komponenten<br />

mit hohem Molekulargewicht,<br />

wie Polymerisate auf Acrylbasis oder<br />

Synthesekautschukpolymerisate. Da die<br />

Adhäsionseigenschaften auf eine Vielfalt<br />

von Endanwendungen abgestimmt werden<br />

müssen, ist es oft notwendig, die<br />

Klebkraft durch Verwendung verschiedener<br />

Komponenten mit niedrigerem Molekulargewicht<br />

zu verbessern. Dies können<br />

Kunstharze und selbst Öle und Weichmacher<br />

sein. Durch solche Zusätze wächst<br />

die Gefahr, daß Substanzen aus dem Haftkleber<br />

migrieren und bis in den Inhalt<br />

der Verpackung eindringen, wenn die<br />

Verpackung nicht aus einem Material mit<br />

guten Barriereeigenschaften gefertigt ist.<br />

Raflatacs Haftkleber haben die richtige<br />

Kombination von Eigenschaften, die den<br />

spezifischen Anforderungen vieler Endanwendungen<br />

im Bereich des Gesundheitswesens<br />

entsprechen. Der migrationsresistente<br />

Kleber RP 31 C wurde speziell für<br />

die anspruchsvollsten pharmazeutischen<br />

Anwendungen entwickelt.<br />

Nach Angaben von Raflatac, ein Unternehmen<br />

der UPM-Kymmene Gruppe, existiert<br />

im Augenblick noch keine europaweit<br />

akzeptierte Prüfmethode für etikettenbedingte<br />

Migration. Die pharmazeutische<br />

Industrie hat aber das Problem<br />

erkannt, und führende europäische Pharma-Unternehmen<br />

testen Etikettenmaterialien<br />

in Kooperation mit dem Unternehmen.<br />

Der Haftkleber RP 31 C mit seinen<br />

migrationshemmenden Eigenschaften<br />

hat sich in den Tests bewährt und<br />

wird für das Etikettieren von einigen PE-<br />

Verpackungen und flüssigen Produkten<br />

verwendet.<br />

❐<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 8/1999

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