3,2 MB - Verpackungs-Rundschau
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NACHRICHTEN<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
22. 9. bis 25. 9. 1999, Sorrento/Italien<br />
ECMA-Kongreß<br />
ECMA,<br />
Telefon 0031/70/3123911, Telefax 0031/70/3636348<br />
23. 9. bis 24. 9. 1999, Düsseldorf/Neuss<br />
Nova-Pack Europe ‘99 – 6th International Congress<br />
on Polyester Containers for Food and Beverages<br />
Schotland Business Research,<br />
Telefon 001/609/466/9191, Telefax 001/609/466/8833<br />
28. 9. bis 30. 9. 1999, Anaheim (USA)<br />
WestPack ‘99 – Internationale <strong>Verpackungs</strong>messe<br />
Reed Packaging Exhibition,<br />
Telefon 001/203/840/5975, Telefax 001/203/840/9975<br />
29. 9. bis 30. 9. 1999, Köln<br />
<strong>Verpackungs</strong>Optimierung –<br />
Kriterien, Konflikte, Kompromisse<br />
EuroHandelsinstitute e.V.,<br />
Telefon 0221/57993-54, Telefax 0221/5799346<br />
4. 10. bis 5. 10. 1999, Freising<br />
Migrationsprüfung und Konformität von<br />
Verpackungen für den Lebensmittelkontakt<br />
Fraunhofer-Institut IVV,<br />
Telefon 08161/491701<br />
13. 10. bis 16. 10. 1999, Brüssel/Belgien<br />
Labelexpo Europe 99 –<br />
Internationale Messe für die Druckindustrie<br />
Tarsus Exhibitions Limited, Bromley Kent/England,<br />
Telefon 0044/181/3133535, Telefax 0044/181/4687472<br />
19. 10. bis 23. 10. 1999, Friedrichshafen<br />
13. Fakuma –<br />
Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
P. E. Schall GmbH,<br />
Telefon 07025/92060, Telefax 07025/9206620<br />
26. 10. bis 28. 10. 1999, Köln<br />
Blister-Pack 2000<br />
The Packaging Group Inc.,<br />
Telefon 001/732/636/0885, Telefax 001/732/390/1402<br />
26. 10. bis 29. 10. 1999, Budapest<br />
BudaTransPack –<br />
18. Internationale <strong>Verpackungs</strong>-Messe<br />
Hungexpo,<br />
Telefon: 0036/1/2636091, Telefax: 0036/1/2636092<br />
26. 10. bis 29. 10. 1999, Budapest<br />
Print Expo –<br />
Internationale Messe für die Druckindustrie<br />
Hungexpo,<br />
Telefon: 0036/1/2636000, Telefax: 0036/1/2636098<br />
Aus Brüssel<br />
Die <strong>Verpackungs</strong>kette könnte<br />
letztendlich vielleicht – aber<br />
nur vielleicht – von der derzeitigen<br />
Kontroverse innerhalb der<br />
EU über die Verwertung von Altautos<br />
und Fernsehgeräten profitieren.<br />
Der mächtigen Automobillobby in<br />
Brüssel ist es gelungen, eine Überprüfung<br />
der Richtlinie über Altautos<br />
Julian Carroll, Managing<br />
Director, EUROPEN,<br />
The European Organization<br />
for Packaging<br />
and the Environment<br />
★★★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★★★<br />
zu erzwingen, und die Elektroindustrie schickt sich auch gerade<br />
an, mit dem ihre Branche betreffenden Entwurf das gleiche<br />
Ziel zu erreichen. Die Autohersteller bemühten sich erfolgreich<br />
um die Unterstützung keines Geringeren als Kanzler Schröder,<br />
der sich wiederum die Hilfe von UK-Premierminister Tony Blair<br />
sicherte, um eine Abstimmung über die Autorichtlinie in der<br />
letzten Woche der deutschen EU-Präsidentschaft zu Fall zu<br />
bringen.<br />
Die Entwürfe für Richtlinien über die Verwertung von Altautos<br />
und von elektronischem und elektrischem Schrott haben<br />
mit der Richtlinie über <strong>Verpackungs</strong>abfälle vieles gemeinsam,<br />
wie zum Beispiel Verwertungsvorgaben mit eindeutiger finanzieller<br />
Verantwortung bei der Industrie. Die <strong>Verpackungs</strong>lobby<br />
argumentiert seit Jahren, daß die EU-Abfallwirtschaftsstrategie<br />
Mängel aufweist und zu Vorschriften (wie die Richtlinie<br />
über <strong>Verpackungs</strong>abfälle) geführt hat, die für Verbraucher sehr<br />
teuer sind, aber den Gesamtzustand unserer Umwelt wenig<br />
verbessern. Bisher haben wir mit diesen Argumenten nicht viel<br />
erreicht.<br />
Vor kurzem griff das Wall-Street-Journal Europe die Logik des<br />
Entwurfs der Richtlinie über Altautos scharf an, der von der Kommission<br />
erstellt wurde, die auch für die Richtlinie über <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />
zuständig sind. Die Zeitung meinte, daß die Beamten<br />
nach dem „beinahe religiösen (aber wissenschaftlich unbegründeten)<br />
Grundsatz arbeiteten: wenn Verwertung an sich gut<br />
ist, dann muß mehr Recycling immer besser sein.“<br />
Knapp vor Ablauf der österreichischen EU-Präsidentschaft<br />
Ende 1998 wurde in ähnlicher Weise gegen den EU-Ansatz<br />
im Bereich Abfallwirtschaft protestiert. Die Sozialpartner Österreichs<br />
(Wirtschaft, Arbeit, Industrie und Gewerkschaften) legten<br />
dem Präsidenten der EU-Kommission einen gemeinsamen Beschluß<br />
vor, in dem sie Veränderungen des Umfangs der Altautorichtlinie<br />
sowie der geplanten Richtlinien über Elektronikschrott<br />
und Batterien forderten. Kopien dieses Schreibens erhielten der<br />
EU-Umweltrat, das Parlament und der Europäische Wirtschaftsund<br />
Sozialausschuß. Der Beschluß bezog sich auf die „bedauernswerten<br />
Erfahrungen bei der Umsetzung der <strong>Verpackungs</strong>richtlinie“,<br />
die zu „unverhältnismäßig hohen Kosten für die Wirtschaft<br />
des Landes ohne die Erzielung ausreichender ökologischer<br />
Vorteile“ geführt hätten.<br />
Könnten die Bemühungen dieser beiden Großindustrien dort<br />
vom Erfolg gekrönt werden, wo die fragmentierten Bereiche der<br />
<strong>Verpackungs</strong>kette Niederlagen erlitten? Es könnte sich als sehr<br />
hilfreich erweisen, wenn eine grundsätzliche Überprüfung der<br />
Strategie und Philosophie der europäischen Gesetzgebung im<br />
Bereich Abfallwirtschaft eingeleitet wird. Ein positives Ergebnis<br />
würde die Kosten für die Industrie und Verbraucher verringern,<br />
unsere europäische Wirtschaft im weltweiten Markt wettbewerbsfähiger<br />
machen und unnötige Handelshemmnisse abbauen<br />
– bei gleichzeitig verbessertem Schutz unserer Umwelt. Eine<br />
Situation, in der alle nur gewinnen können. Hören Sie zu, Herr<br />
Prodi?<br />
Julian Carroll<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 8/1999 43