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Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...

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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />

Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />

Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />

1<br />

genannten Qualitätsparameter untersucht<br />

(Teilprobe a). Bis zum Ende der Mindesthaltbarkeit<br />

wurde die jeweils zweite Abpackung in<br />

einem Temperierschrank bei + 15°C originalverschlossen<br />

zwischengelagert (Teilprobe c).<br />

Wie die zwischenzeitlich fest verschlossene<br />

und bei Raumtemperatur, weitgehend dunkel<br />

gelagerte, bereits bei Eingang der Proben<br />

untersuchte Probe (ursprünglich Teilprobe a,<br />

jetzt Teilprobe b genannt) wurde die originalverschlossene<br />

Teilprobe c zum Zeitpunkt<br />

des Ablaufs der Mindesthaltbarkeit ebenfalls<br />

gemäß der oben genannten Qualitätskriterien<br />

untersucht.<br />

20 der 28 Proben waren als kaltgepresste<br />

und/oder native Speiseöle ausgelobt: drei<br />

Rapsöle, vier Leinöle, ein Arganöl, ein Mohnöl,<br />

ein Traubenkernöl, drei Sonnenblumenöle,<br />

vier Kürbiskernöle, ein Maiskeimöl, ein Sesamöl,<br />

ein high-oleic-Distelöl. Acht Proben<br />

waren raffiniert. Es handelte sich dabei um<br />

jeweils ein Distelöl, high-oleic-Distelöl, Traubenkernöl,<br />

Maiskeimöl, Erdnussöl, Sonnenblumenöl<br />

sowie zwei Walnussöle.<br />

Objektiviert wurde der sensorische Eindruck<br />

durch die Ergebnisse der Bestimmung der<br />

TOTOX-Zahl. Zwar stieg die TOTOX-Zahl bei den<br />

meisten Proben zum Ende der Mindesthaltbarkeit<br />

an, auffällig waren sie in der Regel<br />

jedoch nicht. Lediglich eine Probe eines raffinierten<br />

Traubenkernöls (Probe 17) wies am<br />

Ende der Mindesthaltbarkeit eine TOTOX-Zahl<br />

von 22,9 auf (Teilprobe c). Bei der Teilprobe a<br />

dieses raffinierten Speiseöls konnten jedoch<br />

bereits zum Zeitpunkt der Einlieferung, mehr<br />

als zehn Monate vor Ablauf der Mindesthaltbarkeit,<br />

deutliche Anzeichen einer oxidativen<br />

Veränderung ermittelt werden (TOTOX-Zahl<br />

19,1). Es entsprach somit schon zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht der allgemeinen Verkehrsauffassung.<br />

Ferner überschritten mit TOTOX-<br />

Zahlen von 16,8 beziehungsweise 17,9 ein<br />

raffiniertes Walnuss- und Erdnussöl den diesbezüglich<br />

in den Leitsätzen für Speisefette<br />

und Speiseöle genannten Wert für raffinierte<br />

Speisefette und -öle von zehn jeweils deutlich.<br />

Auch diese Proben entsprachen somit am<br />

Ende der Mindesthaltbarkeit nicht mehr der<br />

allgemeinen Verkehrsauffassung. Darüber hinaus<br />

waren weitere acht der bereits geöffneten<br />

Proben am Ende der Mindesthaltbarkeit deutlich<br />

oxydativ verändert mit TOTOX-Zahlen von<br />

> 25. Weitere fünf Speiseöle aus dieser Gruppe<br />

wiesen TOTOX-Zahlen zwischen 20 und 25 auf.<br />

Zum Zeitpunkt der Probeneinlieferung waren<br />

die TOTOX-Zahlen dieser Proben allesamt unauffällig.<br />

Untersuchte Speiseöle<br />

Bei allen vorgelegten Proben gab der sensorische<br />

Eindruck weder direkt nach der Einlieferung<br />

(Teilprobe a) noch am Ende der Mindesthaltbarkeit<br />

(Teilprobe c) einen Anlass zur Beanstandung.<br />

Lediglich die bereits geöffnete<br />

und danach haushaltsmäßig bis zum Ende der<br />

Mindesthaltbarkeit gelagerte Teilprobe b wies<br />

in 16 Fällen (57 Prozent aller Proben) bereits<br />

einen ranzigen Geruch und Geschmack auf.<br />

Als Ergebnis der sensorischen Prüfung und<br />

der chemisch-analytischen Untersuchung<br />

bezüglich des Oxidationszustandes kann zusammenfassend<br />

festgestellt werden, dass die<br />

eingesandten Proben weitgehend auch zum<br />

Ende der Mindesthaltbarkeit der allgemeinen<br />

Verkehrsauffassung entsprachen. Die Inverkehrbringer<br />

dieser Lebensmittel haben somit<br />

unseres Erachtens die Dauer der Mindesthaltbarkeit<br />

sorgfältig und umsichtig bemessen.<br />

Bei drei Proben war jedoch die Mindesthaltbarkeit<br />

deutlich zu lang bemessen: eines von<br />

zwei Walnussölen und das Erdnussöl, jeweils<br />

raffiniert, sowie das raffinierte Traubenkernöl,<br />

welches sogar zum Zeitpunkt der Probeneinlieferung<br />

in seiner oxidativen Beschaffenheit<br />

nicht mehr der Verkehrsauffassung<br />

entsprach. Auffällig war weiterhin, dass bei<br />

einem großen Teil der bereits geöffneten und<br />

bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum gelagerten<br />

Proben oxidative Veränderungen so stark<br />

fortgeschritten waren, dass auch sensorisch<br />

fehlerhafte Ausprägungen bereits wahrnehmbar<br />

waren. Diese Praxis ist aber in den meisten<br />

Verbraucherhaushalten üblich. Kaum ein<br />

Verbraucher braucht das erworbene Speiseöl<br />

direkt nach dem Öffnen vollständig auf, son-<br />

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