Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...
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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Umwelt<br />
Untersuchungen der Seen<br />
Alle stehenden Gewässer (natürliche sowie<br />
künstlich angelegte) mit einer Größe von über<br />
50 Hektar sind für eine Einschätzung entsprechend<br />
der EU-WRRL relevant und damit zu untersuchen<br />
und zu bewerten mit dem Ziel der<br />
Erhaltung beziehungsweise Erreichung eines<br />
guten bis sehr guten ökologischen Zustands.<br />
Umwelt<br />
Unter den 71 <strong>Berlin</strong>er Seen sind insbesondere<br />
Flussseen stark vertreten, bei denen es sich<br />
um rückgestaute Fließgewässer und seenartige<br />
Erweiterungen mit hohem Nährstoff- und<br />
Planktonreichtum handelt. Das Unterhavelbecken<br />
bildet mit 11,5 km 2 den größten<br />
Flusssee, der größte See ist mit 7,6 km 2 der<br />
Müggelsee. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden in <strong>Berlin</strong><br />
insgesamt 26 Seen in monatlichem Abstand<br />
auf chemische und biologische Kriterien untersucht,<br />
davon jeweils zwölf Seen im Rahmen<br />
des operativen Monitorings sowie des Landesmessnetzes<br />
<strong>Berlin</strong> untersucht. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
wurden insgesamt 323 Beprobungen an Seen<br />
und Flussseen durchgeführt und 9.981 Einzelparameter<br />
bestimmt. Das Phytoplankton-Monitoring<br />
umfasste <strong>2011</strong> eine Bewertung von<br />
acht Fließgewässern und 13 Seen.<br />
Die regelmäßige Aufnahme von Tiefenprofilen<br />
verschiedener chemisch-physikalischer Parameter<br />
lieferte an vier Seen die Grundlage<br />
für eine limnologische Zustandsbeschreibung<br />
sowie die Regelung von Tiefenwasserbelüftern<br />
während der Stagnationsperiode, welche<br />
unter anderem im Rummelsburger See und im<br />
Tegeler See betrieben werden. Lokal auftretenden<br />
Sauerstoffdefiziten in anderen Gewässern<br />
kann mit einer speziellen Belüftung vom<br />
Schiff aus begegnet werden, welche durch die<br />
Senatsverwaltung in kritischen Situationen<br />
(zum Beispiel der Möglichkeit von Fischsterben)<br />
beauftragt wird.<br />
Probenahmen an <strong>Berlin</strong>er Gewässern auf dem senatseigenen<br />
Boot „Glienicke“<br />
Einen besonderen Schwerpunkt der Untersuchungen<br />
bildete <strong>2011</strong> die Unterhavel, welche<br />
in das interdisziplinäre Forschungsprojekt<br />
„Nitrolimit“ zur speziellen Thematik der Stickstoffumsätze<br />
in Gewässern eingebunden war.<br />
Hierfür erfolgten an drei Messstellen verdichtete<br />
Probenahmen in zweiwöchentlichem<br />
Abstand. Die als Mischproben und über Grund<br />
entnommenen Proben wurden vom LLBB auf<br />
ein breites Parameterspektrum hin analysiert<br />
sowie für weitere Projektpartner für spezielle<br />
Fragestellungen bereitgestellt. Wesentliche<br />
Zielstellung war unter anderem, den Einfluss<br />
von Stickstoffverbindungen gegenüber anderen<br />
physiko-chemischen und biologischen<br />
Steuergrößen auf die Entwicklung und Limitierung<br />
der Algengemeinschaft einschätzen<br />
zu können. Im Vordergrund stand daher die<br />
Quantifizierung beziehungsweise differenzierte<br />
Untersuchung von Summen- und Einzelparametern<br />
des Stickstoffkreislaufs, die<br />
qualitative und quantitative Untersuchung<br />
biotischer Parameter, insbesondere des Phytoplanktons,<br />
sowie die Bestimmung weiterer<br />
potenziell limitierender Nährstoffverbindungen<br />
(Phosphor, Silizium, Kohlenstoff), welche<br />
als Pflanzenwuchsstoffe die Entwicklung der<br />
autotrophen Biomasse steuern. Die gewonnenen<br />
Ergebnisse sollen dazu beitragen, die<br />
Wirksamkeit von Maßnahmen der Stickstoffreduktion<br />
in Gewässern besser einschätzen zu<br />
können.<br />
4<br />
Probenahmen an <strong>Berlin</strong>er Gewässern auf dem senatseigenen<br />
Boot „Glienicke“<br />
Für ausgewählte <strong>Berlin</strong>er Gewässer erfolgte<br />
durch das LLBB eine Bestimmung der Gewässergüte<br />
nach WRRL auf der Grundlage<br />
hydrobiologischer Kriterien. Hierfür stehen<br />
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