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Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...

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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Tiergesundheit | Tierseuchen | Infektionsschutz<br />

Breitflügelfledermaus, Eptesicus serotinus.<br />

Quelle: Wikipedia, Mnolf, 2005<br />

Von 2009 bis <strong>2011</strong> wurden im <strong>Landeslabor</strong><br />

insgesamt 147 Fledermäuse aus den Bundesländern<br />

<strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong> zusätzlich<br />

zur Immunfluoreszenz molekularbiologisch<br />

auf Tollwutvirus-Genomsequenzen der Genotypen<br />

I (klassische Tollwut), V und VI<br />

(EBLV 1, 2) mit entsprechenden Realtime-<br />

Grünliche Fluoreszenz (Fledermaustollwutvirus-<br />

Antigennachweis) im Gehirn einer erkrankten<br />

Fledermaus<br />

PCR-Tests untersucht. Das Untersuchungsgut<br />

setzte sich in abnehmender Häufigkeit aus<br />

Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und<br />

Abendsegler sowie weiteren Fledermausarten<br />

zusammen. Die Untersuchungsergebnisse sind<br />

in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.<br />

Jahr PCR-Untersuchungen Genotyp I Genotyp V Genotyp VI<br />

<strong>Berlin</strong> BB <strong>Berlin</strong> BB <strong>Berlin</strong> BB <strong>Berlin</strong> BB<br />

2009 1 – 0 – 0 – 0 –<br />

2010 16 3 0 0 3 0 0 0<br />

<strong>2011</strong> 120 7 0 0 6 1 0 0<br />

Nachweis von Tollwutvirus-Genomsequenzen aus Fledermäusen der Bundesländer <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />

In den Jahren 2010 bis <strong>2011</strong> konnten dabei<br />

insgesamt zehn Tollwut-positive Fledermäuse<br />

identifiziert werden, davon allein neun Breitflügelfledermäuse<br />

und eine Zwergfledermaus.<br />

In allen Fällen wurden Genomsequenzen des<br />

Genotyps V (EBLV 1) nachgewiesen. Bis auf<br />

einen positiven Befund aus dem Bundesland<br />

<strong>Brandenburg</strong> konzentrierten sich alle anderen<br />

Fledermaustollwutvirus-Genomnachweise<br />

auf das <strong>Berlin</strong>er Stadtgebiet. Die Häufung der<br />

Befunde in der dicht besiedelten Hauptstadtregion<br />

beruht wahrscheinlich auf der intensiveren<br />

Beachtung flugunfähiger Fledermäuse<br />

im städtischen Umfeld im Vergleich mit einem<br />

Flächenland und wurde von verschiedenen<br />

Medien aufgegriffen. So berichtete beispielsweise<br />

die <strong>Berlin</strong>er Zeitung am 06.11.<strong>2011</strong> über<br />

die „Tollwut-Angst in der <strong>Berlin</strong>er City“. Da die<br />

Übertragung des Virus über Biss- oder Kratzverletzungen<br />

sowie durch Kontakt offener<br />

Wunden mit virushaltigen Flüssigkeiten (zum<br />

Beispiel Speichel) erfolgt, ist die Infektionsgefahr<br />

jedoch begrenzt, insbesondere dann,<br />

wenn jegliche Berührung kranker oder krankheitsverdächtiger<br />

Fledermäuse vermieden<br />

wird oder die Tiere nur mit entsprechender<br />

Schutzausrüstung durch erfahrene Personen<br />

gehandhabt werden. Risikogruppen, unter anderem<br />

Tierärzte und Laborpersonal, Tierpfleger,<br />

Jäger, Waldarbeiter sowie Fledermausschützer<br />

sollten durch eine entsprechende<br />

Grundimmunisierung gegen Tollwut geschützt<br />

werden.<br />

Tiergesundheit Tierseuchen<br />

Infektionsschutz<br />

3<br />

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