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Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...

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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />

Die oft in bunten Verpackungen enthaltenen<br />

Steck-Kapseln haben bei gleichen Präparaten,<br />

aber verschiedenen Chargen ein unterschiedliches<br />

Inhalts- und Wirkstoffspektrum, was<br />

es für die untersuchenden Behörden nicht<br />

leichter macht und für den Verbraucher ein<br />

unübersehbares Risiko darstellt.<br />

Auch Drogen, die unter den üblichen Namen<br />

„Spice“ im Handel sind, finden den Weg in das<br />

<strong>Landeslabor</strong>. Diese Proben bestehen meist<br />

aus getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteilen,<br />

die mit synthetischen Cannabinoiden,<br />

(das heißt Stoffen, die den Inhaltsstoffen in<br />

Cannabis ähnlich sehen) versetzt werden und<br />

oftmals als Räuchermischungen in speziellen<br />

Läden oder im Internet angeboten werden.<br />

Synthetische Cannabinoide sind aufgrund<br />

ihrer pharmakologischen Wirkungen und der<br />

damit verbundenen Gesundheitsgefahren als<br />

bedenkliche Arzneimittel im Sinne des Arzneimittelgesetzes<br />

anzusehen. Zudem fallen einige<br />

nach John W. Huffman benannte Wirkstoffe<br />

(JWHs) unter das Betäubungsmittelgesetz,<br />

was einen Besitz und Handel strafbar macht.<br />

Viele neue, zum Teil noch nicht untersuchte<br />

JWHs entstehen weltweit in kleinen Laboratorien,<br />

sodass die strukturelle Vielfalt keine<br />

Grenzen kennt, was das Aufspüren der Designerdrogen<br />

enorm schwierig macht.<br />

Die Arzneimitteluntersuchungsstelle hat mit<br />

einem HPLC-Flugzeitmassenspektrometer<br />

(LC-Q-TOF) die Möglichkeit, die enorme Vielfalt<br />

von strukturell verschiedenen Designerdrogen<br />

oder nicht deklarierten Inhaltsstoffen<br />

aufzuspüren und zu bestimmen. Die bei der<br />

Messung entstandenen Massenspektren werden<br />

durch die Isotopen- und Fragmentmuster<br />

der Wirkstoffe wie ein Fingerabduck gegen<br />

eine Datenbank oder Bibliothek verglichen.<br />

Bei noch nicht bekannten Wirkstoffen sind<br />

für eine eindeutige Identifizierung eine zeitaufwendige<br />

Recherche und viel Puzzlearbeit<br />

notwendig.<br />

Im Ganzen betrachtet kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die Probenvielfalt und damit<br />

auch das analytische Untersuchungsspektrum<br />

auch in den nächsten Jahren steigen. Grund<br />

ist unter anderem die zunehmende Globalisierung,<br />

wodurch per Internet Produkte aus anderen<br />

Ländern leicht und ohne jede Kontrolle<br />

bestellt werden können.<br />

Rechtlich sind viele der untersuchten Proben<br />

als Arzneimittel einzustufen. Abgesehen davon,<br />

dass es sich bei den untersuchten Proben<br />

teilweise um nicht zugelassene Arzneimittel<br />

handelt, sind Verbraucher bei der Einnahme<br />

dieser Produkte ungeahnt einem hohen gesundheitlichen<br />

Risiko ausgesetzt. Mithilfe der<br />

Untersuchungen kann ein wichtiger Beitrag<br />

für den Verbraucherschutz geleistet<br />

werden.<br />

Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />

Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />

1<br />

Gentechnische Überwachung<br />

Das Gentechnische Überwachungslabor am LLBB<br />

Im Gentechnischen Überwachungslabor wurden<br />

aus <strong>Brandenburg</strong> Proben von konventionellem<br />

Saatgut wie Mais (n = 31), Leinsamen<br />

(n = 2), Senf (n = 5), Sommerraps (n = 1) sowie<br />

Winterraps (n = 17) auf unerlaubte Beimengungen<br />

von gentechnisch veränderten Bestandteilen<br />

vor der Aussaat untersucht.<br />

In einer Probe Mais-Saatgut wurde die gentechnisch<br />

veränderte Maissorte Bt 11 nachgewiesen.<br />

Diese Sorte wurde vom Produzenten<br />

zurückgerufen und gelangte nicht zur Aussaat.<br />

In den weiteren untersuchten Proben<br />

wurden keine gentechnischen Veränderungen<br />

nachgewiesen.<br />

Weiterhin wurde eine Methode entwickelt,<br />

Kartoffel-DNA effizient aus Blattstanzproben<br />

unabhängig vom Stärkegehalt zu isolieren.<br />

Mit dieser Methode kann eine gentechnisch<br />

veränderte Blattstanzprobe in 3.000 nicht<br />

gentechnisch veränderten nachgewiesen<br />

werden.<br />

Außerdem wurden fünf Blattproben eines<br />

Feldes, auf dem Zuckerhirse angebaut wurde,<br />

unter-sucht. Hierbei sollte die Frage geklärt<br />

werden, ob es sich bei den Proben eventuell<br />

um Durchwuchs der zuvor angebauten gentechnisch<br />

veränderte Maissorte GA 21 handeln<br />

könnte. Diese Vermutung bestätigte sich jedoch<br />

nicht.<br />

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