01.11.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...

Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...

Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Umwelt<br />

die Bewertungsmodule PHYTOSEE beziehungsweise<br />

PHYTOFLUSS zur Verfügung, in denen<br />

eine kombinierte Auswertung von chemischphysikalischen<br />

Daten und Parametern der Algenentwicklung<br />

(Chlorophyll, Artenspektrum,<br />

Abundanz und Biomasse des Algenplanktons)<br />

erfolgt. Basis bildet hier eine Bewertung der<br />

Gewässer anhand von Indikatorarten und<br />

ihren trophiebezogenen Toleranzbereichen. In<br />

den <strong>Berlin</strong>er Seen wird für dieses Bioindikationssystem<br />

auch das Artenspektrum der hier<br />

häufig dominanten Kieselalgen (Diatomeen)<br />

herangezogen. Für diese wird eine spezielle<br />

Präparation durchgeführt, um anhand der<br />

Kieselschalen eine mikroskopische Artbestimmung<br />

zu ermöglichen. Insgesamt wurden acht<br />

Fließgewässer und acht Seen, darunter auch<br />

solche < 50 Hektar im Rahmen von investigativen<br />

Fragestellungen in das Phytoplankton-<br />

Biomonitoring einbezogen.<br />

Untersuchung von Fischen<br />

Die seit 1983 durchgeführte Untersuchung<br />

von Fischen verschiedener Arten aus <strong>Berlin</strong>er<br />

Gewässern auf persistente Schadstoffe wird<br />

im Sinne eines Biomonitorings durchgeführt<br />

und ist in dieser Untersuchungsfrequenz bundesweit<br />

einzigartig. Fische sind ideale Indikatoren<br />

für die Belastung aquatischer Ökosysteme<br />

mit persistenten, lipophilen und bioakkumulierenden<br />

Schadstoffen. Die Untersuchung<br />

des Fettanteils im Muskelfleisch der Fische<br />

auf oben genannte Substanzen erlaubt Rückschlüsse<br />

über die Belastung der Gewässer, die<br />

sonst durch direkte Untersuchung des Wassers<br />

auch mit empfindlichen Nachweisverfahren<br />

nicht nachweisbar wäre (zum Beispiel Bromocyclen).<br />

Insbesondere Aale stellen durch ihren<br />

hohen Lipidanteil ideale Bioextraktoren dar.<br />

<strong>2011</strong> wurden 140 Fische auf Pestizide, PCB<br />

und weitere Chlorverbindungen, Moschusverbindungen<br />

und Schwermetalle untersucht. Mit<br />

den Ergebnissen des Monitorings lassen sich<br />

mögliche Beeinträchtigungen frühzeitig erkennen<br />

und Maßnahmen im Sinne eines vorsorgenden<br />

Umweltschutzes treffen.<br />

Untersuchungen des Grundwassers<br />

Der Hauptteil des für den Menschen nutzbaren<br />

Süßwassers (95 Prozent) ist Grundwasser.<br />

In Europa wird 65 Prozent des Trinkwasserbedarfs<br />

aus Grundwasser gewonnen, der Schutz<br />

dieser Quelle vor Verschmutzung und Übernutzung<br />

ist daher eine besondere Verpflichtung.<br />

Die Europäische Union hat es sich zum<br />

Ziel gestellt, das Grundwasser so zu schützen,<br />

dass eine Verschlechterung der Qualität<br />

dieses Wasserkörpers verhindert wird und so<br />

der für die Gewinnung von Trinkwasser erforderliche<br />

Umfang der Aufbereitung verringert<br />

werden kann.<br />

Handlungsbasis des LLBB für die Durchführung<br />

der Messstellenbeprobung und der erforderlichen<br />

analytischen Aufgaben sind die Einzelvereinbarung<br />

zu den Grundwasserbeschaffenheitsmessnetzen<br />

<strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />

und die Einzelvereinbarung zur Durchführung<br />

der amtlichen Grundwasserüberwachung an<br />

Altablagerungen in <strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>2011</strong> wurden aus 449 Grundwasserpegeln der<br />

beiden Grundwasserbeschaffenheitsmessnetze<br />

insgesamt 898 Wasserproben untersucht.<br />

Ziel der Untersuchungen war es, neben dem<br />

Basismonitoring auch spezielle Fragen wie die<br />

Nitrat- oder Phosphorbelastungen des Grundwassers<br />

zur Einschätzung der Einträge durch<br />

die Landwirtschaft zu klären. In den letzten<br />

Jahren hat das Thema Versalzung der Grundwasserkörper<br />

an Bedeutung gewonnen. Aktuell<br />

wird eingeschätzt, dass 30 Prozent der<br />

Landesfläche <strong>Brandenburg</strong>s versalzungsgefährdet<br />

sind. Dem wurde mit der Auflage eines<br />

speziellen Messnetzes „Geogene Versalzung“<br />

mit 48 Messstellen Rechnung getragen. Für<br />

die altlastenbezogenen Grundwasseruntersuchungen<br />

wurden weitere 187 Proben untersucht.<br />

Dieses Messprogramm dient in erster<br />

Linie der rechtzeitigen Gefahrenerkennung<br />

und Gefahrenabwehr zum Schutz des Grundwassers.<br />

Untersuchungen des Abwassers<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden die Abwasser-Direkteinleiterkontrollen<br />

als wichtiger Beitrag zur<br />

Gewährleistung der Rückführung von gereinigtem<br />

Brauchwasser in die öffentlichen Gewässer<br />

kontinuierlich fortgeführt.<br />

Die Probenahme und/oder Analytik der Abwasserproben<br />

erfolgte auf der Grundlage von<br />

entsprechenden Einzelvereinbarungen zwischen<br />

dem <strong>Landeslabor</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong><br />

und dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz (LUGV) des Landes<br />

<strong>Brandenburg</strong> beziehungsweise der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

(SenStadtUm) des Landes <strong>Berlin</strong>. Die<br />

Einzelvereinbarungen enthalten verbindliche<br />

4Umwelt<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!