Jahresbericht 2011 - Landeslabor Berlin - Brandenburg - Berlin ...
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LLBB <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Lebensmittel | Bedarfsgegenstände | Kosmetika | Tabak | Arzneimittel<br />
Lebensmittel Bedarfsgegenstände<br />
Kosmetika Tabak Arzneimittel<br />
tiger Preis für die Nagelmodellage sein, denn<br />
MMA ist deutlich billiger als EMA.<br />
Die modebewusste Frau von heute muss jedoch<br />
nicht auf perfekt modellierte Fingernägel<br />
verzichten. Sie sollte jedoch bei der Auswahl<br />
des Nagelstudios einige Kriterien beachten:<br />
Die Modellierung der Fingernägel sollte<br />
Bedarfsgegenstände mit Körperkontakt<br />
nur durch geschultes, professionelles Personal<br />
vorgenommen werden, das sehr sorgfältig und<br />
sauber arbeitet und auch Fragen zu den verschiedenen<br />
Systemen und ihren Inhaltsstoffen<br />
beantworten kann. Die Räumlichkeiten<br />
sollten einen sauberen Eindruck machen und,<br />
insbesondere bei der Herstellung von Acrylnägeln,<br />
sehr gut belüftet sein.<br />
1<br />
Lederbekleidung und andere Gegenstände aus<br />
Leder, die längerfristig mit dem Körper in Berührung<br />
kommen, wie Taschen, (Uhr-)Armbänder,<br />
Möbelbezüge und ähnliches erfreuen sich<br />
großer Beliebtheit, da das Material robust,<br />
atmungsaktiv, pflegeleicht und – bei guter<br />
Pflege – auch alterungsbeständig ist.<br />
Für die Herstellung von Leder stehen verschiedene<br />
technische Gerbungsverfahren zur<br />
Verfügung, von denen die Chromgerbung das<br />
häufigste ist.<br />
Bei der Chromgerbung werden ungiftige<br />
Chrom-III-Salze verwendet. Im Verlauf der<br />
Gerbung kann jedoch bei ungünstiger Prozessführung<br />
Chrom-VI entstehen, das allergen<br />
– in höheren Dosen und dauerhaftem<br />
Kontakt – sogar krebserregend und akut toxisch<br />
ist. Das Sensibilisierungspotenzial von<br />
Chrom-VI ist hoch: Ab einer Konzentration<br />
von 5 mg/kg muss mit einer schleichenden<br />
Sensibilisierung gerechnet werden, insbesondere<br />
bei Personen mit exzematöser oder anderweitig<br />
vorgeschädigter Haut.<br />
Bei Bedarfsgegenständen aus Leder, die dazu<br />
bestimmt sind, nicht nur vorübergehend mit<br />
dem menschlichen Körper in Berührung zu<br />
kommen, gibt es in diesem Zusammenhang<br />
eine besondere Regelung. Gemäß § 5 der<br />
Bedarfsgegenstände-Verordnung i. V. m. Anlage<br />
4 lfd. Nr. 2 dürfen Verfahren nicht angewendet<br />
werden, die bewirken, dass Chrom-VI<br />
mit der in Anlage 10 Nr. 8 beschriebenen Methode<br />
in diesen Bedarfsgegenständen nachweisbar<br />
ist. Das hier gemäß Anlage 10 Nr. 8<br />
der Bedarfsgegenstände-Verordnung angewendete<br />
amtliche Verfahren legt fest, dass<br />
ein Gehalt von 3 mg evaluierbarem Chrom-VI<br />
pro Kilogramm Leder als Nachweisgrenze gilt.<br />
Im Rahmen der Bedarfsgegenständeüberwachung<br />
wurden für <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong><br />
28 Lederartikel untersucht. Davon wiesen<br />
zehn Proben einen Chrom-VI-Gehalt über<br />
3 mg/ kg in mindestens einem der untersuchten<br />
Lederanteile pro Probe auf.<br />
Wie kann sich der Verbraucher vor<br />
Chrom-VI in Leder schützen?<br />
Leider sieht man dem Leder nicht an, welche<br />
Gerbung verwendet wurde und ob Chrom-VI<br />
gebildet wurde. Hier muss man sich auf die<br />
Kennzeichnung der Produkte verlassen. Aber<br />
Achtung: Unter pflanzlichen Gerbungen gibt<br />
es auch Mischgerbungen, bei denen ebenfalls<br />
Chrom-III-Salze verwendet werden. Bereits<br />
sensibilisierte Personen sollten daher zu Produkten<br />
greifen, die als „chromfrei pflanzlich<br />
gegerbt“ gekennzeichnet sind. So werden<br />
FOC-Leder (englisch: free of chrome) zum<br />
Beispiel zunehmend für Möbel und für Autoausstattung<br />
verwendet. FOM-Leder (free of<br />
metal) bezeichnet Leder, die ganz ohne Metalle<br />
(wie Aluminium, Eisen oder Titan) gegerbt<br />
wurden.<br />
Lederbekleidung<br />
Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt der<br />
Bedarfsgegenständeüberwachung waren kurzkettige<br />
Weichmacher und Lösungsmittelrückstände<br />
in Kunststoffgegenständen mit<br />
Körperkontakt.<br />
Diethylhexylphthalat (DEHP) und Di- n-butylphthalat<br />
(DBP) werden unter anderem als<br />
Weichmacher in Kunststoffen verwendet.<br />
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