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29997 Umschlag - Museen in Bayern

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MUSEUMSPORTRÄT 11<br />

Tiefenbach zeigte e<strong>in</strong>e Ausstellung mit Entwürfen Suse<br />

Bernuths. 2 Der Erfolg dieser wie auch der Ausstellung<br />

1997 anlässlich des 90-jährigen Gründungsjubiläums 3<br />

veranlasste Bürgermeister Johann Müller Wege zu suchen,<br />

um die Bestände auf Dauer präsentieren zu können. 1998<br />

beschloss der Geme<strong>in</strong>derat, im ehemaligen Klöppelschulsaal<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Museum e<strong>in</strong>zurichten. Die Renovierung<br />

des zuletzt als Ratssaal genutzten rund 80 m 2 großen<br />

Raums wurde <strong>in</strong> die anstehende Sanierung des Rathauses,<br />

das aufgrund se<strong>in</strong>es ausgeprägten Heimatstils unter<br />

Denkmalschutz steht, <strong>in</strong>tegriert.<br />

Der Raum bef<strong>in</strong>det sich im Erdgeschoss und ist gut zugänglich.<br />

Durch Glastüren besteht Sichtkontakt zwischen<br />

Museumsraum und der Geme<strong>in</strong>dekanzlei. Die dortigen<br />

Mitarbeiter empfangen und führen die Besucher. Durch<br />

dieses Modell können für e<strong>in</strong> so kle<strong>in</strong>es Museum täglich<br />

außergewöhnlich lange Öffnungszeiten gewährleistet<br />

werden, die sich mit den Amtsstunden decken. An den<br />

Wochenenden betreuen die aktiven Mitglieder des Klöppelkreises<br />

Tiefenbach unter Leitung von Siegl<strong>in</strong>de Prögler<br />

das Museum und demonstrieren den Besuchern das<br />

Spitzenklöppeln. Daher beschränkt sich die Darstellung<br />

der Technik des Klöppelns <strong>in</strong> der Didaktik auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum<br />

und führt im wesentlichen die dazu benötigten<br />

Geräte wie Klöppelkissen und -bock, gedrechselte Klöppel,<br />

Nadeln etc. und Materialien wie Klöppelbriefe und die<br />

verschiedenen Garne vor. Im Klöppelkreis treffen sich<br />

zahlreiche Frauen aus Tiefenbach und Umgebung regelmäßig,<br />

um historische wie neue Muster zu arbeiten, um<br />

Erfahrungen auszutauschen und an die junge Generation<br />

weiterzugeben. Aus diesem Umfeld erfuhr das Museum<br />

große Unterstützung bei der Suche nach Exponaten und<br />

bei der Quellenforschung, aber auch tatkräftig bei der<br />

E<strong>in</strong>richtung und Bestückung des Museums.<br />

In die Raumgestaltung s<strong>in</strong>d zwei historische Tischvitr<strong>in</strong>en, die <strong>in</strong><br />

der Klöppelschule seit 1913 die Erzeugnisse der Verkaufsgenossenschaft<br />

präsentierten, mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

Über den Klöppelkreis hält das Museum auch Kontakt zu<br />

Fachorganen wie dem Deutschen Klöppelverband. Es ist<br />

durch die aktiven Klöppler<strong>in</strong>nen auf Tagungen und Ausstellungen<br />

zum Thema „Spitzen“ vertreten. Schon <strong>in</strong> der<br />

Vorbereitungsphase wurde das Museum durch ausgewiesene<br />

Kenner<strong>in</strong>nen der Materie begleitet. 1997 hatte die<br />

Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Kurz<strong>in</strong>ventar des Bestands erstellt. Mit Hilfe<br />

von Marianne Stang und Elda Gantner, Leiter<strong>in</strong> des Arbeitskreises<br />

Geschichte beim Deutschen Klöppelverband,<br />

wurden die Spitzen und Entwürfe bestimmt und <strong>in</strong>ventarisiert.<br />

Aufgrund ihrer profunden Kenntnis von Entwerfern<br />

und Mustern konnten zahlreiche Objekte zugeordnet und<br />

damit Aussagen über das „Wandern“ von Mustern und<br />

Beziehungen zur <strong>in</strong>ternationalen Kunstgewerbebewegung<br />

getroffen werden. Mit der Schaffung sachgerechter<br />

Depoträume – außerhalb des Rathauses – und der Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es Depotsystems aus säurefreien Faltschachteln<br />

und Mappen für die Vielzahl an Entwürfen legte die<br />

Geme<strong>in</strong>de dann 1998 den Grundstock für die weitere<br />

Entwicklung des Museums.<br />

E<strong>in</strong> Spezialmuseum <strong>in</strong> Tiefenbach<br />

Das Museum <strong>in</strong> der ehemaligen Klöppelschule fügt sich<br />

ergänzend <strong>in</strong> die vielfältige Museumslandschaft des<br />

Landkreises Cham mit über 25 regelmäßig zugänglichen<br />

<strong>Museen</strong> und Sammlungen e<strong>in</strong>. Seit vielen Jahren legt<br />

man im Landkreis Wert auf e<strong>in</strong> jeweils eigenes Profil der<br />

Häuser und konzipiert konsequent <strong>Museen</strong> mit thematischen<br />

Schwerpunkten wie das Wallfahrtsmuseum <strong>in</strong> Neukirchen<br />

beim Hl. Blut. Die fundierte Begleitung der kommunalen<br />

Museumsprojekte im Landkreis Cham basiert<br />

auf der „Zweckvere<strong>in</strong>barung <strong>Museen</strong>“: Neun Geme<strong>in</strong>den<br />

haben mit dem Landkreis Cham e<strong>in</strong>e vertragliche Vere<strong>in</strong>barung,<br />

um e<strong>in</strong>e regelmäßige, jeweils bedarfsgerechte

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