29997 Umschlag - Museen in Bayern
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MUSEUMSPÄDAGOGIK 37<br />
nicht nur auf e<strong>in</strong> Frage-Antwort-Spiel zu reduzieren, sondern<br />
alle S<strong>in</strong>ne anzusprechen. Die Karte motiviert, D<strong>in</strong>ge<br />
selbst auszuprobieren, und bietet die Gelegenheit, selbst<br />
weiter zu gestalten, wie zum Beispiel durch Schreiben,<br />
Zeichnen, Drucken und Basteln.<br />
S<strong>in</strong>d die wesentlichen Gestaltungselemente ausgewählt,<br />
geht es darum, den K<strong>in</strong>derpfad <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene kurze Geschichte<br />
e<strong>in</strong>zubetten, die sich an dem Gesamtkonzept<br />
der Ausstellung orientiert. Den äußeren Rahmen des K<strong>in</strong>derpfades<br />
<strong>in</strong> der „<strong>Bayern</strong>-Ungarn-Ausstellung“ <strong>in</strong> Passau<br />
bildete die Idee, als bayerischer Kaufmann durch die<br />
Schau zu reisen, der sich auf große Fahrt mit sieben Stationen<br />
von Passau nach Budapest begibt. Das ursprüngliche<br />
Konzept des K<strong>in</strong>derpfades <strong>in</strong> der Ausstellung „He<strong>in</strong>rich<br />
II.“, welches dann <strong>in</strong> abgewandelter Form verwirklicht<br />
wurde, erzählte die Geschichte e<strong>in</strong>es Reiters, der als enger<br />
Gefolgsmann He<strong>in</strong>richs durch die Ausstellung zieht.<br />
Die Idee war jeweils, dass die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Rolle des Protagonisten<br />
schlüpfen und sich dadurch mit ihm identifizieren.<br />
Der K<strong>in</strong>derpfad „Mit der Donauzille von <strong>Bayern</strong> nach Ungarn“ <strong>in</strong><br />
der Ausstellung „<strong>Bayern</strong> – Ungarn. 1000 Jahre“ <strong>in</strong> Passau<br />
den Landesausstellungen des Hauses der Bayerischen<br />
Geschichte 2001 <strong>in</strong> Passau (<strong>Bayern</strong> – Ungarn. 1000 Jahre)<br />
sowie 2002 <strong>in</strong> Bamberg (He<strong>in</strong>rich II. und se<strong>in</strong>e Zeit) 2<br />
unter Federführung von Frau Rosemarie Zacher 3 verwirklicht<br />
wurden, bestehen aus zwei Elementen: E<strong>in</strong>er Karte,<br />
die als Leitfaden die K<strong>in</strong>der durch die Ausstellungen begleitet,<br />
und aus festen Stationen <strong>in</strong> der Ausstellung. Der<br />
Vorteil e<strong>in</strong>er Karte liegt dar<strong>in</strong>, dass sie die K<strong>in</strong>der motiviert,<br />
wirklich alle vernetzten Stationen zu absolvieren.<br />
Außerdem können sie die Karte als Er<strong>in</strong>nerung mit nach<br />
Hause nehmen.<br />
Bei der Entwicklung des Konzepts der genannten K<strong>in</strong>derpfade<br />
stützte sich Frau Zacher auf drei wesentliche Eckpfeiler:<br />
Den roten Faden des Ausstellungs<strong>in</strong>halts, die Objektliste<br />
und die daraus resultierenden Möglichkeiten,<br />
passendes Material e<strong>in</strong>zusetzen. Die Materialien sollen<br />
ke<strong>in</strong>e Kostbarkeiten se<strong>in</strong>, sondern als „Illusion des Gegenstandes“<br />
die Phantasie der K<strong>in</strong>der anregen. E<strong>in</strong> wichtiger<br />
konzeptioneller Gedanke besteht dar<strong>in</strong>, die Aktionen<br />
Angelehnt an die Themen der letztgenannten Ausstellung<br />
gab es <strong>in</strong> Bamberg E<strong>in</strong>heiten zu Lebenshaltung, Geldwesen,<br />
Krönungsumritt, Verteidigung, Buch- und Sakralkunst.<br />
Die spezifischen örtlichen Gegebenheiten flossen<br />
ebenfalls <strong>in</strong> das Konzept e<strong>in</strong>. Die Ausstellung verteilte<br />
sich auf fünf verschiedene Orte: Alte Hofhaltung, Staatsbibliothek,<br />
Diözesanmuseum, Dom sowie auf dem Domplatz<br />
die Rekonstruktion e<strong>in</strong>es mittelalterlichen Gehöfts.<br />
Dementsprechend war jeder Ausstellungsort, ausgenommen<br />
der Bamberger Dom, mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Station<br />
unter Berücksichtigung der konservatorischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
zu bestücken.<br />
Das ursprüngliche Konzept sah folgendermaßen aus: An<br />
der Kasse erhalten die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e Karte sowie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />
Papiertäschchen. Auf die Karte ist die Silhouette e<strong>in</strong>es<br />
Reiters gestanzt, der auf se<strong>in</strong>em Ritt durch die Ausstellung<br />
mit weiteren Utensilien ausgestattet werden soll. Im<br />
mittelalterlichen Gehöft beg<strong>in</strong>nt der Pfad mit der Aufgabe,<br />
die Tasche am Reiter zu befestigen. Dafür bohren die K<strong>in</strong>der<br />
an e<strong>in</strong>er eigens dafür nach mittelalterlichem Vorbild<br />
angefertigten Rekonstruktion e<strong>in</strong>er Wippdrehbank zwei<br />
Löcher <strong>in</strong> die Tasche und hängen diese mit Hilfe e<strong>in</strong>es<br />
Fadens dem Reiter um. Weiter geht es <strong>in</strong> der Alten Hofhaltung.<br />
Da e<strong>in</strong> Reiter für se<strong>in</strong>e Reise Proviant benötigt,<br />
kann er sich dort passend zum Raumthema „Vorratshaltung“<br />
mit Nahrung e<strong>in</strong>decken. Er muss e<strong>in</strong>e Frage beantworten<br />
und erhält bei der richtigen Antwort e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>se, die<br />
<strong>in</strong> die Tasche wandert. Da Reisen auch Geld kostet, steht<br />
im nächsten Raum, <strong>in</strong> dem Münzen aus der Zeit He<strong>in</strong>richs<br />
ausgestellt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Prägestempler. Die K<strong>in</strong>der können