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29997 Umschlag - Museen in Bayern

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MUSEUMSPORTRÄT<br />

HEUTE 3<br />

DAS KLÖPPELMUSEUM ABENBERG<br />

E<strong>in</strong>e Neukonzeption stellt sich vor<br />

Am 21. September 2001, genau zwanzig Jahre nach se<strong>in</strong>er<br />

Ersteröffnung, lud das Klöppelmuseum Abenberg <strong>in</strong><br />

neuer Konzeption an e<strong>in</strong>em neuen Standort zur ersten<br />

öffentlichen Besichtigung e<strong>in</strong>. Nach knapp dreijähriger<br />

Planungs- und Realisierungsphase von Depot und Dauerausstellung<br />

war damit das zweite Museum auf Burg<br />

Abenberg fertiggestellt, e<strong>in</strong>e weitere Attraktion neben<br />

dem im Oktober 1998 eröffneten Haus fränkischer Geschichte<br />

im Haupthaus der Burganlage.<br />

Der Ausstellungsort: Burg Abenberg<br />

Burg Abenberg im Landkreis Roth, ca. 30 km südwestlich<br />

von Nürnberg gelegen, blickt auf e<strong>in</strong>e wechsel- und ereignisvolle<br />

Geschichte zurück. Im 11. und 12. Jahrhundert<br />

war sie Herrschaftssitz der Grafen von Abenberg, die<br />

<strong>in</strong> erblicher Folge als Hochstiftsvögte des Bischofs von<br />

Bamberg fungierten. Auf ihre Burg weist heute nichts<br />

Sichtbares mehr h<strong>in</strong>, Grabungsfunde aus dem 12. Jahrhundert<br />

lassen jedoch – so der Burgenforscher Joachim<br />

Zeune <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Befundung – auf e<strong>in</strong>en gänzlich aus Ste<strong>in</strong><br />

errichteten quadratischen Wohnturm schließen, der eng<br />

von e<strong>in</strong>er Burgmauer umgeben war. Um 1200 g<strong>in</strong>g die<br />

Burg im Erbgang an die zollerischen Burggrafen von<br />

Nürnberg. Die Zollern entwickelten auf Abenberg Mitte<br />

des 13. Jahrhunderts rege Bautätigkeit und vergrößerten<br />

die Burganlage erheblich, u. a. durch e<strong>in</strong>en neuen Mauerr<strong>in</strong>g,<br />

den ältesten heute erhaltenen Teil der Burg. 1296<br />

gelangte die Burg durch Verkauf an die Bischöfe von<br />

Eichstätt, die die Anlage bis 1803 als Pflegamtssitz nutzten.<br />

In dieser Zeit entstand das heutige Hauptgebäude,<br />

e<strong>in</strong> spätgotischer Bau aus dem Jahr 1467. Seit der Säkularisation<br />

<strong>in</strong> wechselndem Privatbesitz, erfuhr die Burganlage<br />

im ausgehenden 19. Jahrhundert große bauliche<br />

Veränderungen. Im als typisch mittelalterlich empfundenen<br />

Stil wurden vier Türme errichtet, Teile der Mauerumfassung<br />

mit mittelalterlich anmutenden Z<strong>in</strong>nen dekoriert<br />

sowie die Räumlichkeiten mit neogotischem Maßwerk<br />

und Mobiliar ausgestattet.<br />

1982/1984 konnte die Stadt Abenberg das <strong>in</strong>zwischen<br />

bedenklich baufällige Denkmal erwerben und den Landkreis<br />

Roth sowie den Bezirk Mittelfranken gew<strong>in</strong>nen, sich<br />

zu je gleichen Teilen für das Sanierungsprojekt zu engagieren:<br />

1986 wurde der Zweckverband Burg Abenberg<br />

gegründet.<br />

Nach langen Diskussionen über die zukünftige Belebung<br />

und Aktivitätssteigerung der Burganlage entschied man<br />

sich für e<strong>in</strong>e Nutzungsvielfalt: Neben e<strong>in</strong>em Restaurant<br />

mit Tagungsbereich im Hauptgebäude sollte e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es,<br />

exklusives Hotel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Türme Platz f<strong>in</strong>den. Für den<br />

Das Klöppelmuseum auf Burg Abenberg (l<strong>in</strong>ks im Bild)<br />

zweiten und dritten Stock des Hauptbaus favorisierte<br />

man e<strong>in</strong>e museale Nutzung, und sehr bald kristallisierte<br />

sich die Idee e<strong>in</strong>es Museums zur fränkischen Geschichte<br />

heraus, das man <strong>in</strong> der fränkischen Museumslandschaft<br />

bisher so nicht verwirklicht sah. Die ehemalige Burgscheune<br />

sollte – so die weitergehenden Zukunftspläne –<br />

dem seit 1981 <strong>in</strong> Räumen des Rathauses ansässigen<br />

Klöppelmuseum Abenberg vorbehalten werden. Um den<br />

Hotelbetrieb auf e<strong>in</strong>e solidere Basis zu stellen, erwarb der<br />

Zweckverband e<strong>in</strong> nahe gelegenes Haus <strong>in</strong> der Stadt und<br />

baute es 1998 zu e<strong>in</strong>em Gästehaus um. Mit der Eröffnung<br />

des neuen Klöppelmuseums auf Burg Abenberg im Jahr<br />

2001 wurden die Pläne des Zweckverbandes zur kulturellen<br />

Belebung des Burgareals zu e<strong>in</strong>em vorläufigen Abschluss<br />

gebracht.<br />

Das erste Museum auf Burg Abenberg – Das Haus fränkischer<br />

Geschichte<br />

Mitte 1994 wurde die Verfasser<strong>in</strong> als Vollzeitkraft im Zuge<br />

e<strong>in</strong>er AB-Maßnahme vom Zweckverband angestellt, e<strong>in</strong>e<br />

Dauerausstellung zur fränkischen Geschichte zu konzipieren<br />

und zu realisieren, e<strong>in</strong> Unterfangen, das von allen<br />

Beteiligten als sehr problematisch angesehen wurde. So<br />

stand dem geplanten Museum zum e<strong>in</strong>en nur e<strong>in</strong>e sehr<br />

ger<strong>in</strong>ge Fläche zur Verfügung – <strong>in</strong>sgesamt gerade e<strong>in</strong>mal<br />

380 m 2 , verteilt auf zwei Geschosse –, e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge<br />

Platzkapazität angesichts des Facettenreichtums und der<br />

Komplexität der fränkischen Landesgeschichte. Zum anderen<br />

gab es ke<strong>in</strong>e eigene Sammlung, nicht e<strong>in</strong>mal zur<br />

Burggeschichte waren Exponate vorhanden.

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