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29997 Umschlag - Museen in Bayern

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BERICHTE/AKTUELLES 47<br />

EIN LEBEN FÜR SCHWABEN<br />

Museumsdirektor Prof. Dr. Hans Frei geht <strong>in</strong> den<br />

Ruhestand<br />

„Für Schwaben“ – der Titel der zum 60. Geburtstag von<br />

Professor Dr. Hans Frei von Freunden und Weggefährten<br />

herausgegebenen Festschrift nennt den zentralen Bezugspunkt<br />

des reichen Lebenswerks des langjährigen<br />

Bezirksheimatpflegers von Schwaben und späteren Museumsdirektors<br />

des Bezirks Schwaben.<br />

In e<strong>in</strong>er beruflichen Laufbahn von mehr als 30 Jahren ist<br />

Hans Frei zu e<strong>in</strong>er festen und anerkannten Größe schwäbischer<br />

Kulturpolitik geworden. Auch als Träger wichtiger<br />

Funktionen war er niemals Funktionär, sondern er verstand<br />

die Ausübung se<strong>in</strong>es Amtes immer als Dienst an<br />

der Sache, als e<strong>in</strong>e Chance, etwas zu bewegen.<br />

Der Schwäbische Museumstag 2002, zu dem Professor<br />

Frei am 26. Oktober 2002 <strong>in</strong> das Schwäbische Volkskundemuseum<br />

Oberschönenfeld e<strong>in</strong>geladen hatte, war zugleich<br />

Abschiedsveranstaltung im Vorfeld des Ausscheidens<br />

aus dem aktiven Dienst zum Jahresende. Als Forum<br />

der Begegnung der Museumswelt Schwabens geriet dieser<br />

letzte unter der Leitung von Hans Frei ausgerichtete<br />

Schwäbische Museumstag gewissermaßen zur Festveranstaltung<br />

e<strong>in</strong>er Großfamilie, die sich zwischen den<br />

Ansprachen und Vorträgen an e<strong>in</strong>er reich gedeckten Mittagstafel<br />

zusammenfand. Die Speisenfolge mit Schwäbischer<br />

Hochzeitssuppe, gemischtem Braten und e<strong>in</strong>em regionaltypischen<br />

Dessert zeugte nicht nur von der Qualität<br />

schwäbischer Küche, sondern war zugleich Ausdruck der<br />

Grunde<strong>in</strong>stellung von Hans Frei, der Kulturarbeit immer<br />

mit den vielfältigen Äußerungen des Lebens <strong>in</strong> Stadt und<br />

Land zu verknüpfen suchte.<br />

Anstelle e<strong>in</strong>er sich <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelheiten verlierenden Laudatio<br />

möchte ich nachfolgend e<strong>in</strong>ige Passagen aus der Ansprache<br />

zum Schwäbischen Museumstag wiedergeben,<br />

die Hans Frei als Persönlichkeit zu würdigen versuchten:<br />

„Hans Frei ist natürlich e<strong>in</strong>e im wahrsten S<strong>in</strong>n des Wortes<br />

herausragende Persönlichkeit, zu der alle Museumskolleg<strong>in</strong>nen<br />

und -kollegen aufblicken müssen. Die gelegentlich<br />

zu vernehmende Charakterisierung als ,schwäbischer<br />

Leuchtturm‘ spielt wohl nicht nur auf die 195 cm lange,<br />

hagere Gestalt des auch <strong>in</strong> größeren Gesellschaften immer<br />

leicht auszumachenden Museumsdirektors beim Bezirk<br />

Schwaben an, sondern auf die Fülle des fundierten<br />

Fachwissens, das sich im Laufe se<strong>in</strong>er Ausbildung als<br />

Geograph, Germanist und Historiker sowie während<br />

se<strong>in</strong>er langjährigen und erfolgreichen Tätigkeit im Dienste<br />

der Entwicklung der schwäbischen Kultur- und Museumslandschaft<br />

angesammelt hat.<br />

An Tagen wie heute ist Professor Frei als e<strong>in</strong>e besonders<br />

kommunikative Persönlichkeit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element: Er geht<br />

Besuch des Schwäbischen Volkskundemuseums Oberschönenfeld<br />

anlässlich des Bayerischen Museumstags 1993: Hausherr<br />

Dr. Hans Frei erläutert Dr. York Langenste<strong>in</strong> die Funktion e<strong>in</strong>es<br />

holzgeheizten Herdes als Grundlage schwäbischer Kochkunst<br />

auf se<strong>in</strong>e Gesprächspartner zu, hat immer irgendwelche<br />

Projekte im Kopf, die er voranbr<strong>in</strong>gen will. Se<strong>in</strong>e Anliegen<br />

werden unterstützt von e<strong>in</strong>er ausgeprägten körperlichen<br />

Motorik sowie e<strong>in</strong>er lebhaften Mimik: Er bleibt am Ball,<br />

bei den D<strong>in</strong>gen, die ihm wichtig s<strong>in</strong>d, und lässt se<strong>in</strong> jeweiliges<br />

,Opfer‘ nicht so leicht aus dem Griff, bis er unter<br />

Dach und Fach gebracht hat, worauf es ihm ankam.<br />

Auch wenn dieser manchmal etwas vere<strong>in</strong>nahmende Verhandlungsstil<br />

vielleicht nicht immer und überall <strong>in</strong> gleicher<br />

Weise geschätzt werden sollte: Ich persönlich b<strong>in</strong> immer<br />

gerne mit Ihnen zusammengetroffen, lieber Herr Professor<br />

Frei, denn es g<strong>in</strong>g bei allen von Ihnen vorgetragenen<br />

Projekten um konkrete, <strong>in</strong>haltlich nachvollziehbare Ziele,<br />

die Sie als e<strong>in</strong> Mensch voller Initiative im Auge hatten und<br />

mit der Ihnen eigenen Hartnäckigkeit verfolgten. So s<strong>in</strong>d<br />

Sie e<strong>in</strong>e Persönlichkeit mit Ecken und Kanten – e<strong>in</strong> Gegenbild<br />

zu manchen stroml<strong>in</strong>ienförmigen und unverb<strong>in</strong>dlichen<br />

Kulturfunktionären unserer Tage.

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