29997 Umschlag - Museen in Bayern

MUSEUMSPORTRÄT 13
Vermittlung im knapp bemessenen Raum zu nutzen. Der
Lichtschutz ist als Flächenvorhang mit verschiebbaren
textilen Bahnen realisiert. Auf diese sind großformatig Reproduktionen
exemplarischer historischer Fotos aus der
Geschichte der Klöppelschule und Texte gedruckt. So
zeigt ein Foto die Heimarbeiterinnen im sogenannten
„Nationalcostüm“, in vermeintlich heimischer Tracht, beim
Klöppeln. Die leuchtend weißen Spitzen sind Mittelpunkt
der arrangierten Aufnahmen. Sie betonten die Sauberkeit
und Fortschrittlichkeit der neuen Arbeit im Gegensatz zur
„schmutzigen Landarbeit“.
Aus dieser Verbindung von Lichtschutz und zugleich
Text- und Bildträger entwickelte die Grafikerin Ingrid
Balk-Lintl auch die weitere Gestaltung der Ausstellung.
Dem textilen Thema des Museums angemessen sind alle
Raumtexte auf textilen Trägern, nur die Objektbeschriftungen
und Texte in den Vitrinen auf Papier gedruckt. Die
Didaktik der Texte folgt dem bewährten Dreischritt: knapp
formulierte Raumtexte, Text für kleinere Einheit, z. B. für
eine Vitrine oder einen Auszug, einzelne Objektbeschriftungen.
Weitere Fotos und Informationen finden sich in
Fotoalben, die bewusst wie private Erinnerungsalben
gestaltet sind. Gerade diese Alben haben schon in den
ersten Wochen nach der Eröffnung viele Besucher angeregt,
weitere Fotos und Exponate dem Museum zu überlassen.
Grenzüberschreitende Museumsarbeit
Für die Zukunft hat sich das kleine Museum Ehem. Klöppelschule
die Vertiefung seiner grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit mit Orten in Nachbarländern, in denen
auch Klöppelschulen der Hebung der Region dienten,
vorgenommen. Schon die Ausstellung „Hand in Hand –
Ruku v ruce“ im Jahr 2000, die die Zeit bis zur Eröffnung
des Museums überbrückte und dem Aufbau der Öffentlichkeitsarbeit
diente, war eine gemeinsame Produktion
mit dem Kreismuseum Klattau in Tschechien. „Spolupra-
Schubladen und Zugschränke beherbergen die Bestände