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29997 Umschlag - Museen in Bayern

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36<br />

MUSEUMSPÄDAGOGIK<br />

MUSEUMSPÄDAGOGIK UND<br />

AUSSTELLUNGSARCHITEKTUR<br />

Der K<strong>in</strong>derpfad <strong>in</strong> der Landesausstellung<br />

„He<strong>in</strong>rich II. und se<strong>in</strong>e Zeit“ <strong>in</strong> Bamberg<br />

2Die Schimmelproblematik im Möbeldepot des Freilichtmuseums<br />

an der Glentleiten stellte sich als e<strong>in</strong> höchst geeignetes<br />

Lehrbeispiel für die Erarbeitung e<strong>in</strong>es methodischen Lösungsansatzes<br />

im <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Zusammenspiel von Restauratoren,<br />

Mikrobiologen und der <strong>in</strong>stitutionalisierten Gesundheitsvorsorge<br />

dar. Das e<strong>in</strong>gebrachte Engagement des Instituts für<br />

Restaurierung an der Fachhochschule Hildesheim soll letztlich<br />

dazu dienen, den praktizierenden Restauratoren und koord<strong>in</strong>ierenden<br />

Museumsleitern dienliche Informationen zur realistischen<br />

Probleme<strong>in</strong>schätzung und systematischen Vorgehensweise<br />

bei vergleichbarer Problemstellung an die Hand zu geben.<br />

3 So konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, dass die häufig<br />

empfohlene Anwendung von 70-prozentigem Isopropanol<br />

nur unzureichend wirksam gegen Schimmelpilz ist. Auch die<br />

Verwendung von Samt zur Trockenre<strong>in</strong>igung erwies sich als<br />

unzureichend, obwohl bei diesem Vorgehen der beste optische<br />

E<strong>in</strong>druck erzielt wurde.<br />

4 Ausführlich nachzulesen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unveröffentlichten Facharbeit:<br />

Schultz, Julia/Strätl<strong>in</strong>g, Merle: Praxisorientierte Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er Methode zur Behandlung von mikrobiell kontam<strong>in</strong>ierten<br />

Holzobjekten am Beispiel e<strong>in</strong>es Möbeldepots im Freilichtmuseum<br />

des Bezirks Oberbayern An[sic] der Glentleiten<br />

unter E<strong>in</strong>beziehung mikrobiologischer Analysen. Facharbeit<br />

zum Diplom im Fach Konservierung an der Fachhochschule<br />

Hildesheim/Holzm<strong>in</strong>den/Gött<strong>in</strong>gen, Institut für Restaurierung,<br />

Studienrichtung Holzobjekte mit veredelter Oberfläche, W<strong>in</strong>tersemester<br />

2001/02. In verkürzter Form: Schultz, Julia/Strätl<strong>in</strong>g,<br />

Merle: Problemfeld Schimmelpilz. Zur Behandlung von<br />

mikrobiell kontam<strong>in</strong>ierten Holzobjekten unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

mikrobiologischer Analysen am Beispiel e<strong>in</strong>es Möbeldepots im<br />

Freilichtmuseum Glentleiten, <strong>in</strong>: Freundeskreis-Blätter 41,<br />

Hrsg. Freundeskreis Freilichtmuseum Südbayern e. V.,<br />

Großweil 2002, S.86-96<br />

5 Benzalkoniumchlorid ist e<strong>in</strong> handelsübliches Biozid mit Breitbandwirkung,<br />

das <strong>in</strong> freiverkäuflichen Augentropfen ebenso<br />

wie <strong>in</strong> Hautdes<strong>in</strong>fektionsmitteln enthalten und zudem als<br />

Flächendes<strong>in</strong>fektionsmittel für die Anwendung im Kontakt mit<br />

Futtermitteln im E<strong>in</strong>satz ist. Dennoch handelt es sich auch hier<br />

um e<strong>in</strong>en Stoff, der <strong>in</strong> höheren Konzentrationen durchaus gesundheitsgefährdend<br />

se<strong>in</strong> kann, woraus sich ableiten lässt,<br />

dass die Anwendung unter den dargestellten Sicherheitsvorkehrungen<br />

erfolgen musste.<br />

6 Es s<strong>in</strong>d die tatsächlich verbrauchten Mengen angegeben.<br />

Das „heranwachsende Museumspublikum“ für Geschichte<br />

und Kultur zu begeistern und ihm Ausstellungen als<br />

positive Erfahrungen zu vermitteln sollte e<strong>in</strong> gesellschaftlicher<br />

Auftrag und daher e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen der Kuratoren<br />

und Museumsdirektoren se<strong>in</strong>. Oft jedoch werden<br />

die K<strong>in</strong>der bei der Konzepterstellung und Gestaltung vergessen.<br />

In der Regel spricht das Gesamtkonzept primär<br />

die gebildeten, geschichts- und kunst<strong>in</strong>teressierten Erwachsenen<br />

an. Idealerweise sollte jedoch jedem Besucher,<br />

unabhängig von se<strong>in</strong>em Alter, Beruf und se<strong>in</strong>er Bildung,<br />

die Grundideen e<strong>in</strong>er Ausstellung vermittelt werden.<br />

Wie e<strong>in</strong> Ausstellungsführer sich auf sprachlicher<br />

Ebene se<strong>in</strong>en Zuhörern anpasst – bei K<strong>in</strong>dern wird er andere<br />

Worte wählen als bei e<strong>in</strong>em Fachpublikum – kann<br />

analog die visuelle Sprache <strong>in</strong> der Präsentation variiert<br />

und e<strong>in</strong> differenziertes Angebot geschaffen werden.<br />

Die Belange des Publikums bereits bei der Konzepterstellung<br />

zu vertreten, stellt e<strong>in</strong>e Aufgabe der Museumspädagogen<br />

dar. Ihr Vorteil liegt dar<strong>in</strong>, dass sie im Gegensatz<br />

zum Fachwissenschaftler weniger das Thema und<br />

die Objekte im Blickfeld haben, sondern die Perspektive<br />

„von außen“ e<strong>in</strong>nehmen. Viele Museumspädagogen haben<br />

zwar e<strong>in</strong> geisteswissenschaftliches Studium absolviert,<br />

s<strong>in</strong>d jedoch ke<strong>in</strong>e Experten auf dem Gebiet des<br />

Ausstellungsthemas und können aus diesem Grund eher<br />

den Blickw<strong>in</strong>kel des Laien e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Die frühzeitige Integration von Museumspädagogen <strong>in</strong><br />

das Ausstellungsteam wird jedoch nur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen realisiert,<br />

obwohl dies schon mit der Demokratisierung der<br />

<strong>Museen</strong> <strong>in</strong> den sechziger und siebziger Jahren gefordert<br />

wurde. 1 Das ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:<br />

Neben der Schwierigkeit, die verschiedenen Interessen<br />

der an e<strong>in</strong>er Ausstellung Beteiligten zusammenzuführen,<br />

liegt es sicherlich auch daran, dass über das Tätigkeitsfeld<br />

der Museumspädagogen sehr unscharfe Vorstellungen<br />

existieren. Es herrscht Unsicherheit darüber, wie sie<br />

sich im Team e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können. Auch das Selbstverständnis<br />

der Museumspädagogen zielt meist mehr darauf,<br />

Aktivitäten rund um die fertig konzipierte Ausstellung<br />

zu entwickeln. Die Museumspädagogik besteht aber aus<br />

e<strong>in</strong>em Bündel an Kompetenzen. Sie umfasst nicht nur die<br />

re<strong>in</strong> pädagogische Aufgabe, sondern enthält e<strong>in</strong>en<br />

großen Anteil künstlerischer Momente, arbeitet zielgruppenorientiert<br />

und auch werbewirksam.<br />

Die Entwicklung des Konzepts e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>derpfades<br />

Mit e<strong>in</strong>em Pfad für K<strong>in</strong>der durch Ausstellungen kann für<br />

das heranwachsende Museumspublikum e<strong>in</strong> spezieller<br />

Rundgang angeboten werden. K<strong>in</strong>derpfade, wie sie <strong>in</strong>

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