29997 Umschlag - Museen in Bayern
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ARBEITSHILFEN 33<br />
Abschluss der Arbeiten wurden der Saugschlauch ersetzt<br />
und Innenraum, Außenhaut und Kabel der Staubsauger<br />
des<strong>in</strong>fiziert.<br />
Zur Dokumentation der durchgeführten Arbeitsschritte<br />
wurden Formulare vorbereitet. Da aus Zeitgründen handschriftliche<br />
E<strong>in</strong>tragungen vermieden werden sollten, erstellte<br />
man für jede Möbelart e<strong>in</strong>e eigene Tabelle mit den<br />
zu behandelnden Möbelteilen auf der e<strong>in</strong>en und den zur<br />
Anwendung kommenden Methoden auf der anderen Achse.<br />
So konnten durch Ankreuzen die jeweils durchgeführten<br />
Maßnahmen e<strong>in</strong>fach, schnell und dennoch lückenlos<br />
dokumentiert werden. In unserem Fall waren eigene Tabellen<br />
für Schränke, Truhen, Tische, Betten, Stühle, Buffet-Aufsätze,<br />
Buffet-Unterschränke, Kommoden und<br />
Sonderstücke s<strong>in</strong>nvoll. Die Inventarnummer und die etwas<br />
genauere Bezeichnung des Möbelstücks („zweitüriger<br />
Schrank“ oder „dreischübige Kommode“) wurden<br />
handschriftlich e<strong>in</strong>getragen. Um die Tages- und Wochenleistung<br />
im Überblick zu behalten, war auch die Angabe<br />
e<strong>in</strong>er durchlaufenden Nummer wichtig. Für die E<strong>in</strong>tragung<br />
weiterer Arbeitsschritte, festhaltenswerter Befunde<br />
oder Auffälligkeiten stand zusätzlicher Platz zur Verfügung.<br />
Wichtig war die frühzeitige Klärung e<strong>in</strong>iger Fragen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
des Gesundheitsschutzes. Diese Fragen besprachen<br />
wir mit der Betriebsärzt<strong>in</strong> des Bezirks Oberbayern,<br />
welche nach e<strong>in</strong>gehender Prüfung die geplante Art und<br />
Weise der Durchführung mit e<strong>in</strong>igen Auflagen genehmigte.<br />
Um gesundheitliche Risiken für die Bewohner der <strong>in</strong><br />
unmittelbarer Nähe zum geplanten Zwischenlager für behandelte<br />
Möbel gelegenen Hausmeisterwohnung auszuschließen,<br />
wurden spezielle Regelungen, etwa bezüglich<br />
des Lüftens, getroffen. Darüber h<strong>in</strong>aus führten wir nach<br />
der E<strong>in</strong>lagerung der ersten Möbel gelegentlich Messungen<br />
mit Ethanol-Prüfröhrchen durch. Aus der Abwesenheit<br />
von Isopropanol kann aufgrund des höheren Dampfdruckes<br />
zw<strong>in</strong>gend auch auf diejenige von Benzalkoniumchlorid<br />
geschlossen werden. Diese Messungen fielen<br />
stets negativ aus. Das Transportpersonal sollte zu üblichen<br />
Arbeitskitteln und Sicherheitsschuhen gewöhnliche<br />
Arbeitshandschuhe tragen, die nur hierfür verwendet werden<br />
durften. Man wollte so die Verschleppung von Sporen<br />
und die Verschmutzung der gere<strong>in</strong>igten Möbel mit anderen<br />
Substanzen vermeiden.<br />
E<strong>in</strong> anderes Problem, welches die ganze Aktion zunächst<br />
fast zum Scheitern gebracht hätte, stellte das Explosionsrisiko<br />
des Lösemittelgemisches dar. Schließlich<br />
musste das E<strong>in</strong>streichen der Objekte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gut durchlüfteten<br />
Raum im Außenbereich durchgeführt werden. Zusätzlich<br />
wurden die Lüftungsschlitze <strong>in</strong> der Tür zum<br />
Trockenre<strong>in</strong>igungsraum abgedichtet und das Öffnen der<br />
Zwischentür auf das notwendige M<strong>in</strong>imum beschränkt.<br />
So sollten ke<strong>in</strong>e Schimmelpilzsporen nach draußen und<br />
die schweren Lösemitteldämpfe nicht <strong>in</strong> den Trockenre<strong>in</strong>igungsraum<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gelangen. Dort hätten sich die Dämpfe<br />
ansammeln und dann etwa beim Anschalten des Lichts<br />
oder des Staubsaugers explodieren können. Wegen der<br />
Explosionsgefahr durfte die Benzalkoniumchlorid-Lösung<br />
nur e<strong>in</strong>gestrichen, nicht gesprüht werden. Auch musste<br />
das Geb<strong>in</strong>de an Benzalkoniumchlorid-Lösung so kle<strong>in</strong><br />
wie möglich gehalten werden. Wir mischten stets e<strong>in</strong>en<br />
Sechs-Liter-Kanister an – e<strong>in</strong>e Menge, die für e<strong>in</strong> bis zwei<br />
Tage ausreichte. Zum unmittelbaren Gebrauch wurde die<br />
Lösung <strong>in</strong> handliche 500ml-Gläser gefüllt.<br />
Auf explosionsgeschützte Lampen <strong>in</strong> dem Bereich, wo<br />
mit dieser Lösung gearbeitet wurde, konnte nach Messungen<br />
mit e<strong>in</strong>em „Ex-Messgerät“ – e<strong>in</strong>em Handmessgerät<br />
zur Überwachung von Explosionsgefahren – verzichtet<br />
werden. Am unteren Ende der Wände wurden<br />
dennoch Lüftungsschlitze angebracht. Die Raumteiler<br />
Schematische E<strong>in</strong>teilung der Arbeitsräume