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GARTENSEITE<br />
Machen Sie doch mal Mais<br />
LANDLEBEN<br />
1<br />
ZUCKERMAIS präsentiert im Garten fast so attraktiv wie<br />
Bambus. Die mannshohe Pflanze mit den eleganten, schmalen<br />
Blättern eignet sich prima als Sichtschutz und liefert erst noch<br />
köstliche Körner zum Knabbern. Die Vorkultur im April hat<br />
Vorteile gegenüber der Direktsaat ab Mitte Mai.<br />
Edith<br />
Beckmann<br />
1 • Mais gedeiht in<br />
überraschend vielen<br />
Varianten – zum Essen<br />
und zur Zier.<br />
Bild: Dieter Schütz/pixelio.de<br />
2 • Spezialität aus<br />
unserer Sonnenstube:<br />
Der Rote Tessinermais<br />
ist bei Polenta-<br />
Geniessern beliebt.<br />
Bild: Pro Specie Rara<br />
3 • Köstlicher Zuckermais:<br />
Wenn sich die<br />
Fäden braun verfärben,<br />
können die Körner<br />
direkt vom Kolben<br />
geknabbert werden.<br />
Bild: Angelina Ströbel/pixelio.de<br />
Die Maispflanze stammt aus Zentralmexiko<br />
und wird seit mehr als<br />
8000 Jahren angebaut. Kein Wunder<br />
entstanden in der langen Zeit<br />
unzählige Varianten. Erneut begehrt<br />
sind Spezialitäten wie der Schwarze und<br />
der Rote Tessinermais mit entsprechender<br />
Körnerfarbe. Ziermais mit fröhlich<br />
bunten, sogar gesprenkelten Kolben<br />
steht für Dekorationen hoch im Kurs.<br />
Lange Kulturzeit Von der Aussaat<br />
bis zur Ernte dauert es rund vier Monate.<br />
Für einen Wachstumsvorsprung<br />
lohnt es sich, bereits im April in Töpfchen<br />
auszusäen. Dazu zwei bis drei Samenkörner<br />
einen Zentimeter tief in<br />
Töpfchen mit Aussaaterde stecken. Für<br />
die Keimung ist ein helles Plätzchen bei<br />
Zimmertemperatur wichtig. Die Erde<br />
gleichmässig feucht halten.<br />
Mais ist frostempfindlich, benötigt<br />
viel Sonne und reichlich Nährstoffe. Auf<br />
das Beet reifen Kompost oder Gemüsedünger<br />
streuen und oberflächlich einhacken.<br />
Die abgehärteten Setzlinge frühestens<br />
Mitte Mai auspflanzen. Und<br />
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten<br />
• Gemüsebeete mit Vlies abdecken: Das erhöht die Bodentemperatur<br />
um rund fünf Grad.<br />
• Im Freiland ist Saattermin für Spinat, Mangold, Krautstiel, Radiesli,<br />
Rettich, Pastinake, Kopf-, Nüssli- und Schnittsalat, Kresse, Schwarzwurzeln,<br />
Karotten, Erbsen und Kefen.<br />
• Jeweils zwei Samen von Gurken, Kürbis und Tomaten direkt in<br />
Töpfchen mit Aussaaterde säen und bei Zimmertemperatur keimen<br />
lassen. Schwächere Pflanze mit fortschreitendem Wachstum abschneiden.<br />
• Einjährigen Sommerflor wie Mohn, Rittersporn, Korn- und Ringelblumen,<br />
Levkoje und Jungfer im Grünen direkt an Ort und Stelle aussäen.<br />
• Für gute Befruchtung von Obst und Beeren Nisthilfen für Wildbienen<br />
anbieten: Sie fliegen auch bei schlechtem Wetter, im Gegensatz zu<br />
Honigbienen.<br />
2<br />
zwar möglichst tief – und in mindestens<br />
drei Reihen versetzt, damit die Windbestäubung<br />
gewährleistet ist.<br />
Wasser und Nährstoffe Pflanzen<br />
kurz vor der Blüte ein zweites Mal düngen.<br />
Empfehlenswert ist eine Bodenabdeckung<br />
aus angetrocknetem Rasenschnitt,<br />
Stroh oder Schilf. Diese<br />
sogenannte Mulchschicht verwandelt<br />
sich laufend in Humus. Sie unterdrückt<br />
den Unkrautwuchs und hält den Boden<br />
feucht.<br />
Bei Trockenheit ist giessen nötig,<br />
hauptsächlich während der Blüte. Andernfalls<br />
entwickeln sich auf den Kolben<br />
3<br />
nur wenige Körner. Das passiert auch<br />
bei mangelhafter Bestäubung.<br />
Ab Mitte Mai bis im Juni kann Mais<br />
auch direkt ausgesät werden. Dazu alle<br />
zehn Zentimeter ein Korn in nährstoffreiche<br />
Erde stecken, zwei Zentimeter<br />
hoch zudecken. Reihenabstand: 50 Zentimeter.<br />
Die Pflanzen mit fortschreitendem<br />
Wachstum innerhalb der Reihe auf<br />
20 Zentimeter auslichten.<br />
Reifetest für Zuckermais Erntereif<br />
sind die Kolben ab August, wenn<br />
sich die Fäden braun verfärben. Zur<br />
Kontrolle die Hüllblätter etwas entfernen<br />
und ein Maiskorn mit dem Fingernagel<br />
anritzen. Tritt milchig weisser Saft<br />
aus, so ist das Pflückstadium perfekt.<br />
Die Körner kann man frisch vom Kolben<br />
knabbern. Gegart werden Maiskolben<br />
während 10 bis 15 Minuten in wenig<br />
Wasser. Und zwar ohne Salz, andernfalls<br />
werden die Körner hart.<br />
<br />
Autorin Edith Beck mann, Freie<br />
Journalistin BR aus Frauenfeld (TG),<br />
leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln<br />
in der Landwirtschaft.<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 4 2013 101