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PFLANZENBAU<br />

Die Spatenprobe zeigt rasch,<br />

in welchem Zustand sich<br />

die Bodenstruktur befindet und<br />

ob die Bewirtschaftung sich<br />

günstig auf die Strukturbildung<br />

auswirkt. Bild: R. Tschachtli<br />

Grafik 1:<br />

35<br />

30<br />

25<br />

Krümelstabilität der drei Anbausysteme:<br />

Prozentanteil stabiler Krümel nach Nasssiebung<br />

(höhere Werte = bessere Stabilität).<br />

Prozent<br />

20<br />

15<br />

5<br />

0<br />

ÖLN biologisch- biologischorganisch<br />

dynamisch<br />

Eine intensive Durchwurzelung<br />

trägt am meisten zur Krümel- und<br />

Strukturbildung bei. Bild: P. Walther<br />

ist dies vermutlich auf die intensive mechanische<br />

Beanspruchung der Bodenstruktur<br />

beim Kartoffelanbau, die zum<br />

Zerschlagen von Krümeln beim Dammaufbau<br />

und beim Absieben der Erde bei<br />

der Ernte führt.<br />

Bodenbedeckung Je dichter der<br />

Pflanzenbewuchs (Beispiel Naturwiese),<br />

desto besser der Schutz vor Verschlämmung,<br />

desto stärker die Bildung von<br />

Wurzelausscheidungen, und desto intensiver<br />

der Krümelungseffekt. Ein breites,<br />

lange anhaltendes Angebot an Wurzelausscheidungen<br />

und Pflanzenresten<br />

verbessert ausserdem die Nahrungsgrundlage<br />

für die Bodenorganismen, so<br />

dass sie einen grösseren Beitrag zur Krümelbildung<br />

leisten können (z. B. durch<br />

Kotausscheidung der Regenwürmer<br />

oder Schleimstoffbildung).<br />

Übertragen auf den DOK-Versuch bedeutet<br />

dies, dass sich der gegenüber<br />

dem ÖLN-Anbau stärkere und (fast) andauernd<br />

vorhandene (tolerierbare) Unkrautbesatz<br />

in den Bio-Ackerkulturen<br />

positiv auf die Strukturbildung und -stabilität<br />

des strukturlabilen Schluffbodens<br />

ausgewirkt hat. So bedeckten beispielsweise<br />

die Unkräuter und Ungräser in<br />

den Bio-Winterweizenfeldern durchschnittlich<br />

20% (biologisch-dynamisch)<br />

und 16 % (biologisch-organisch) der<br />

Bodenoberfläche gegenüber nur 6% in<br />

den ÖLN-Weizenparzellen (Mittelwerte<br />

dreier Anbaujahre, Deckungsgrad geschätzt<br />

nach Abschluss der Unkrautbekämpfung).<br />

Mit einer differenzierten Unkrautbekämpfung<br />

im ÖLN – basierend auf dichtebezogenen,<br />

wirtschaftlichen Schadschwellen<br />

– liesse sich oftmals eine<br />

unproblematische (Rest-)Verunkrautung<br />

erhalten, die teilweise vor Verschlämmung<br />

schützt und sich positiv auf<br />

die Krümel- und Strukturbildung auswirkt.<br />

Grobporenverlust Beim Grobporenanteil<br />

im Oberboden zeigten sich<br />

deutliche Kultureffekte (Grafik 3): Nach<br />

2-jähriger Wiesennutzung wurde der<br />

von der bodenkundlichen Gesellschaft<br />

der Schweiz vorgeschlagene Grenzwert<br />

von 7 Vol.-% Grobporen in allen Systemen<br />

nur noch knapp erreicht bzw. leicht<br />

unterschritten. Zurückzuführen ist dies<br />

auf das mehrmalige Befahren bei der<br />

Wiesennutzung – oft auch bei (zu)<br />

feuchtem und folglich verdichtungsempfindlichem<br />

Boden.<br />

<br />

Grafik 2:<br />

Krümelstabilität<br />

Grafik 3:<br />

Anteil Grobporen (Vol.-%)<br />

hoch<br />

mittel<br />

gering<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

Krümelstabilität in den Winterweizen-<br />

Parzellen nach intensiven Herbstniederschlägen<br />

(Bonitur Ende November 2002).<br />

ÖLN biologisch- biologischorganisch<br />

dynamisch<br />

Winterweizen (Vorkultur Silomais)<br />

Winterweizen (Vorkultur Kartoffeln)<br />

Anteil Grobporen (Vol.-%) im Oberboden<br />

(6 – 10 cm Tiefe), Mittelwerte von je 3 Anbaujahren/-perioden.<br />

HNJ = Hauptnutzungsjahr<br />

Winterweizen Silomais Kunstwiese<br />

vor der Ernte vor der Ernte Ende 2. HNJ<br />

ÖLN biologisch-organisch biologisch-dynamisch<br />

Autoren Urs Zihlmann, Jochen Mayer,<br />

Peter Weisskopf, Forschungsanstalt<br />

Agroscope Reckenholz-Tänikon ART,<br />

8046 Zürich, www.agroscope.ch<br />

Paul Mäder, Forschungsinstitut für<br />

biologischen Landbau FiBL, 5070 Frick,<br />

www.fibl.org<br />

www.ufarevue.ch 4 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 4 2013 43

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