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PFLANZENBAU<br />

Krümelbildung fördern<br />

EINE INTAKTE BODENSTRUKTUR ist entscheidend für gutes Pflanzenwachstum<br />

und ein aktives Bodenleben. Wichtig ist, Strukturschädigungen zu vermeiden und<br />

die natürliche Strukturbildung im Boden zu unterstützen, damit der Boden durchlässig<br />

bleibt und stabile Krümel geschaffen und erhalten werden.<br />

Urs<br />

Zihlmann<br />

DOK-Versuch: Im<br />

biologischdynamisch<br />

angebauten<br />

Winterweizen sind<br />

in einem nassen Herbst<br />

nur in den Saat-<br />

Fahrspuren starke<br />

Verschlämmungen<br />

sichtbar. Bild: A. Fliessbach<br />

Tabelle: Ausgebrachte Mengen an Mist und Mistkompost<br />

(t Frischmasse/ha) in den Kulturen<br />

bzw. Anbausystemen des DOK-Versuches<br />

(Mittelwerte der 4. Fruchtfolgeperiode, 1999 – 2005)<br />

Anbausystem / Mistart<br />

biologisch- biologisch-<br />

ÖLN organisch dynamisch<br />

Fruchtfolge/Kultur Rottemist Rottemist Mistkompost<br />

1. Kartoffeln 32 33 25<br />

2. Winterweizen/GD* – – 11<br />

3. Soja/GD* – – –<br />

4. Silomais 32 27 20<br />

5. Winterweizen – – –<br />

Kunstwiese-Ansaat 16 10 10<br />

6. Kunstwiese<br />

erstes HNJ** – 10 10<br />

7. Kunstwiese<br />

zweites HNJ** – – –<br />

Gesamte Mistmenge 80 80 76<br />

*Gründüngung **Hauptnutzungsjahr<br />

Die Struktur des Oberbodens unterliegt<br />

einem ständigen Wandel.<br />

Strukturzerstörend wirken hauptsächlich<br />

Belastungen durch Fahrzeuge<br />

und Bodenbearbeitungsgeräte<br />

(Verdichten, Verschmieren) sowie Starkniederschläge<br />

und Nässe (Verschlämmen).<br />

Strukturbildend sind Einflüsse<br />

wie Trockenheit und Frost (Rissbildung),<br />

die Durchwurzelung (Wurzelkanäle,<br />

Stabilisierung) und die Aktivität der Bodenlebewesen<br />

(Regenwurmgänge, Krümelbildung).<br />

Mit sorgfältiger Bewirtschaftung<br />

(Fruchtfolge, Düngung,<br />

Bearbeitung, Ernteorganisation) kann<br />

die Strukturbildung unterstützt werden.<br />

Eine stabile Bodenstruktur mit intaktem<br />

Hohlraumsystem zu schaffen und zu<br />

erhalten ist besonders knifflig auf Lössböden,<br />

die in der Nordwestschweiz<br />

häufig vorkommen. Im DOK-Versuch in<br />

Therwil BL werden seit 1978 auf einem<br />

solchen schluffreichen Boden unter anderem<br />

die Auswirkungen der Anbausysteme<br />

ÖLN, biologisch-organisch und<br />

biologisch-dynamisch auf die Porosität<br />

und Stabilität der Oberbodenstruktur<br />

untersucht.<br />

DOK-Langzeitversuch Bei allen<br />

drei Anbausystemen des DOK-Versuches<br />

sind die 7-jährige Fruchtfolge sowie<br />

Sortenwahl und Bodenbearbeitung<br />

mit Pflug und Kreiselegge gleich; der<br />

Pflanzenschutzmittel- und Düngereinsatz<br />

unterscheidet sich dagegen systembedingt<br />

(vgl. Tabelle).<br />

Nach 28 Versuchsjahren hatten die<br />

mit Mistkompost gedüngten biologisch-dynamisch<br />

bewirtschafteten Parzellen<br />

die besten Krümelstabilitätswerte<br />

(Grafik 1). Es ist anzunehmen, dass die<br />

während der Kompostierung gebildeten<br />

Humusverbindungen hauptsächlich zur<br />

Verbesserung der Krümelstabilität beigetragen<br />

haben.<br />

Wie die Bodenstruktur in<br />

Äckern erhalten und gefördert<br />

werden kann:<br />

• Bearbeiten Sie den Boden nur so<br />

intensiv und tief wie für die Folgekultur<br />

nötig. Vermeiden Sie unbedingt<br />

Arbeitsgänge bei zu feuchtem Boden,<br />

weil Sie sonst den Boden verkneten<br />

statt ihn zu zerbrechen.<br />

• Nutzen Sie bei intakt gebliebener<br />

Bodenstruktur Mulch-, Streifen- oder<br />

Direktsaatverfahren.<br />

• Befahren Sie nur tragfähigen, d.h. gut<br />

abgetrockneten Boden mit dem<br />

gemäss Reifentabelle tiefstmöglichen<br />

Reifendruck.<br />

• Lockern Sie verdichtete Stellen (z. B.<br />

Fahrspuren) nur bei trockenem Boden.<br />

• Sorgen Sie für einen möglichst<br />

dauernden Pflanzenbewuchs mit<br />

intensiver Bodenbedeckung und<br />

-durchwurzelung, z. B. durch Anbau<br />

von Zwischenkulturen (Methode<br />

«Immergrün»), Unkrautbekämpfung<br />

nach Schadschwellen.<br />

• Füttern Sie die Bodenorganismen mit<br />

organischer Substanz aus Mist,<br />

Kompost, Zwischenkulturen, Ernte -<br />

rückständen usw.<br />

• Behalten Sie den pH-Wert Ihrer<br />

Böden im Auge und korrigieren Sie<br />

bei Bedarf durch kalkhaltige Dünger<br />

oder Kalkung.<br />

Verschlämmung Bonituren des<br />

Verschlämmungsgrades der Bodenoberfläche<br />

nach intensiven Herbstniederschlägen<br />

in den Winterweizen-Parzellen<br />

bestätigten diese Krümelstabilitäts-Unterschiede<br />

(Foto), zeigten aber zusätzlich<br />

einen deutlichen Einfluss der Vorkultur<br />

(Grafik 2): Wurde der Weizen<br />

nach Kartoffeln angebaut, war die Verschlämmung<br />

durchwegs stärker bzw.<br />

die Krümelstabilität schlechter als nach<br />

der Vorkultur Silomais. Zurückzuführen<br />

42 4 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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